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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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kann nicht mit Bestimmtheit sagen, ob das jetzt noch ein Problem ist. Der Verantwortliche ist jedenfalls tot.«
    »Wer war es?« fragte Tynian.
    »Das ist jetzt nicht mehr wichtig.« Sperber hatte längst beschlossen, kein Wort darüber zu verlieren, daß Perraine in die Sache verwickelt gewesen war. »Martel hat seine Mittel, Leute zu zwingen, ihm zu Willen zu sein. Das ist einer der Gründe, weshalb wir uns von der Armee trennen mußten. Die stete Wachsamkeit gegen heimtückische Angriffe von Leuten, denen wir eigentlich vertrauen müßten, hätte unsere Möglichkeiten stark eingeschränkt.«
    »Wer hat Euch dann verfolgt, wenn nicht der Armbrustschütze?« fragte Ulath.
    Sperber erzählte ihnen von der schattenhaften Gestalt, die er nun bereits seit Monaten immer wieder bemerkte.
    »Und Ihr glaubt, daß es Azash ist?« fragte ihn Tynian.
    »Es paßt gut zusammen, findet Ihr nicht?«
    »Woher hätte Azash wissen können, wo Ghwerigs Höhle war?« fragte Ritter Bevier. »Wenn dieser Schatten Euch folgt, seit Ihr die Höhle verlassen habt, müßte Azash es doch gewußt haben, meint Ihr nicht?«
    »Ghwerig bedachte Azash mit ein paar groben Beleidigungen, bevor Sperber ihn tötete«, erklärte Sephrenia. »Es ist anzunehmen, daß Azash ihn hören konnte.«
    »Was waren das für Beleidigungen?« fragte Ulath neugierig.
    »Ghwerig drohte Azash, ihn zu kochen und zu essen«, sagte Kurik knapp.
    »Das ist sehr kühn – sogar für einen Troll«, bemerkte Stragen.
    »Nicht unbedingt«, widersprach Ulath. »Ich glaube, daß Ghwerig in seiner Höhle völlig sicher vor Azash war. Nur Sperber war sein Problem, wie sich herausstellte.«
    »Hätte einer von Euch vielleicht die Güte, das ein bißchen näher zu erklären?« fragte Tynian. »Ihr Thalesier seid Sachverständige, was Trolle betrifft.«
    »Ich weiß nicht, wieviel Licht wir in die Sache bringen können«, entgegnete Stragen. »Wir wissen ein bißchen mehr über Trolle als andere Elenier, aber soviel nun auch wieder nicht.« Er lachte. »Als unsere Ahnen in Thalesien einwanderten, konnten sie Trolle nicht von Oger oder Bären unterscheiden. Was wir wissen, haben wir hauptsächlich von den Styrikern erfahren. Als die Styriker seinerzeit nach Thalesien kamen, gab es einige Auseinandersetzungen zwischen den Jüngeren Styrischen Göttern und den Trollgöttern. Die Trollgötter sahen bald ein, daß sie den Jüngeren Göttern unterlegen waren und zogen sich zurück. Nach den Legenden sollen Ghwerig und der Bhelliom es ermöglicht haben, daß sie sich überhaupt verstecken konnten. Und es wird angenommen, daß sie sich irgendwo in Ghwerigs Höhle befinden und daß der Bhelliom sie irgendwie vor den styrischen Göttern beschützt.« Er blickte Ulath an. »Darauf wolltet Ihr doch hinaus, oder?«
    Ulath nickte. »Gemeinsam sind die Trollgötter und der Bhelliom so mächtig, daß selbst Azash sich nicht mit ihnen anlegen möchte. Deshalb hat Ghwerig wahrscheinlich auch ungestraft solche Drohungen ausstoßen können.«
    »Wie viele Trollgötter gibt es eigentlich?« wollte Kalten wissen.
    »Fünf, nicht wahr, Ulath?« sagte Stragen.
    Wieder nickte Ulath. »Der Gott des Essens, der Gott des Tötens, der Gott des…« Er unterbrach sich und warf einen verlegenen Blick auf Sephrenia.
    »Äh – nennen wir ihn Gott der Fruchtbarkeit. Dann ist da noch der Gott des Eises – jeglichen Wetters, nehme ich an – und der Gott des Feuers. Trolle haben eine sehr simple Weltanschauung.«
    »Dann würde Azash auch mitbekommen haben, wie Sperber mit dem Bhelliom und den Ringen die Höhle verließ«, warf Tynian ein, »und würde ihm wahrscheinlich gefolgt sein.«
    »Nicht mit den besten Absichten«, fügte Talen hinzu.
    »Es wäre ja auch nicht das erste Mal.« Kurik zuckte die Schultern. »Er hat den Damork geschickt, um Sperber durch ganz Rendor zu hetzen, und den Sucher, um uns in Lamorkand zu stellen. Zumindest weiß man, was man von ihm zu erwarten hat.«
    Bevier runzelte die Stirn. »Ich glaube, wir übersehen etwas.«
    »Was?« fragte Kalten.
    »Wenn ich das nur wüßte!« sagte Bevier seufzend. »Aber ich habe das Gefühl, daß es sehr wichtig ist.«
    Sie verließen Kadach am nächsten Morgen und ritten unter tiefhängenden Wolken ostwärts nach Moterra. Der graue Himmel, dazu die Erinnerung an ihr Gespräch am vergangenen Abend, drückte auf ihre Stimmung; so ritten sie größtenteils stumm dahin.
    Gegen Mittag schlug Sephrenia eine Rast vor. »Meine Herren«, sagte sie tadelnd, »das

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