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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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an Kreuzungen und Hausecken in Halterungen steckten, flackerten und warfen tanzende Schatten auf das Kopfsteinpflaster.
    Der Wirt der ersten Schenke schien sein bester Kunde zu sein. Er hatte nicht die leiseste Ahnung, wann er üblicherweise seine Schenke öffnete – ja, er wußte nicht einmal, ob es jetzt Morgen oder Abend war. Der zweite Wirt war unfreundlich und brummelte nur unverständliches Zeug. Der dritte dagegen erwies sich als geschwätziger alter Kerl, der sich gern unterhielt. »Hm«, murmelte er und kratzte sich am Kopf. »Laßt mich überlegen. In den letzten drei Tagen, sagt Ihr?«
    »Ja, in etwa«, antwortete Kurik. »Unser Freund sagte, daß er uns hier treffen würde. Aber wir wurden aufgehalten, und jetzt sieht es ganz so aus, als wäre er ohne uns weitergeritten.«
    »Könnt Ihr ihn mir noch mal beschreiben?«
    »Ziemlich großer Mann. Er hat möglicherweise Rüstung getragen. Falls er keine Kopfbedeckung aufgehabt hat, müßte er Euch eigentlich aufgefallen sein. Er hat schlohweißes Haar.«
    »Erinner' mich nicht dran. Könnt' sein, daß er durch ein andres Tor geritten is'.«
    »Das wäre natürlich möglich, aber wir sind sicher, daß er gen Osten wollte. Vielleicht hat er die Stadt verlassen, bevor Ihr Eure Schenke aufgemacht habt.«
    »Also das is' unwahrscheinlich. Ich sperr' die Tür auf, wenn die Wachen das Tor öffnen. Manche der Kerle, die in der Stadt arbeiten, wohnen in Dörfern weiter draußen, da mach' ich in der Früh meistens ein recht gutes Geschäft. Is' Euer Freund denn allein gereist?«
    »Nein«, antwortete Kurik. »Er hatte einen Kirchenmann bei sich und eine Edelfrau. Außerdem vielleicht noch einen Burschen, der nicht besonders gescheit aussieht, und einen sehr kräftigen Kerl mit einem Gesicht wie ein Affe.«
    »Oh, die Schar! Ihr hättet mich gleich nach dem Affengesicht fragen sollen. Die sin' gestern bei Sonnenaufgang aus der Stadt geritten. Und der Affe, von dem Ihr da redet, der is' von sein' Pferd runtergestiegen, zu mir gekommen und hat Bier verlangt. Hat wohl mit dem Reden Schwierigkeiten, eh?«
    »Er braucht meistens einen halben Tag, ehe er den Gruß erwidert, wenn ihm jemand guten Morgen wünscht.«
    Der Wirt kicherte. »Das is' er! Er riecht auch nicht besonders gut, eh?«
    Kurik grinste ihn an und wirbelte eine Münze über den Schanktisch zu ihm.
    »Viel schlimmer als eine offene Jauchegrube riecht er nun auch wieder nicht. Danke für die Auskunft, Freund.«
    »Glaubt Ihr, daß Ihr sie noch einholen könnt?«
    »Früher oder später ganz bestimmt«, antwortete Kurik grimmig. »War sonst noch jemand bei ihnen?«
    »Nein. Bloß die fünf. Von dem Affen abgesehen hatten sie alle Umhäng' an und die Kapuzen ins Gesicht gezogen. Drum hab' ich auch niemand mit weißen Haaren geseh'n. Sie sin' übrigens ziemlich schnell geritten. Wenn Ihr sie einholen wollt, müßt ihr eure Pferde ganz schön antreiben.«
    »Das werden wir, Freund. Nochmals danke.«
    Kurik und Sperber kehrten auf die Straße zurück. »Zufrieden mit der Auskunft?« fragte Kurik.
    »Der Bursche war eine Goldmine, Kurik. Wir wissen jetzt, daß Martels Vorsprung nicht mehr so groß ist, daß er keine Truppen bei sich hat und daß er in Richtung Moterra unterwegs ist.«
    »Und wir wissen noch etwas, Sperber.«
    »So? Was denn?«
    »Daß Adus wieder mal dringend ein Bad braucht.«
    Sperber lachte. »Das braucht Adus immer. Wir werden wahrscheinlich fässerweise Wasser über ihn gießen müssen, bevor wir ihn begraben, damit der Boden ihn nicht wieder ausspuckt. Kehren wir zum Gasthaus zurück.«
    Als Sperber und Kurik die niedrige Wirtsstube wieder betraten, stellten sie fest, daß ihre Gruppe sich vergrößert hatte.
    Talen saß mit großen Unschuldsaugen am Tisch und tat so, als würde er die strafenden Blicke, die auf ihn gerichtet waren, nicht bemerken.
     
    21
     
    »Ich bin ein königlicher Kurier«, sagte der Junge hastig, als Sperber und Kurik näher kamen. »Also langt nicht nach dem Gürtel!«
    »Du bist was ?« fragte Sperber.
    »Ich bringe Euch eine Nachricht von der Königin, Sperber.«
    »Dann gib sie her!«
    »Keine schriftliche. Solche Botschaften dürfen nicht in falsche Hände fallen, nicht wahr?«
    »Also gut, dann berichte.«
    »Es ist sehr persönlich, Sperber.«
    »Das macht nichts. Wir sind unter Freunden.«
    »Ich weiß nicht, warum Ihr Euch so habt. Ich führe bloß den Befehl der Königin aus, das ist alles.«
    »Die Botschaft, Talen!«
    »Ehlana macht sich zur Rückkehr nach

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