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Elentaria Saga - Teil 1

Elentaria Saga - Teil 1

Titel: Elentaria Saga - Teil 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guinevere Labod
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die größte Macht auf Erden sei. Ja, mir gefiel der Gedanken sehr.
    Ich blickte zum Turm hinauf.
    >>Kann ich … Kann ich sie sehen?<<
    Er wusste, was ich meinte.
    Jacob sah zu Raja.
    >>Können wir dich kurz alleine lassen?<<
    >>Natürlich.<<, sagte Raja. Jacob stellte den Rucksack ab und führte mich zum Turm. Die Tür war vermodert, hielt dem Fußtritt von Jacob nicht mehr stand. Anschließend gingen wir die schmale Wendeltreppe hinauf, die ebenso mit Rosen bedeckt waren. Schritt für Schritt gingen wir höher und höher, bis wir zu einer Tür kamen, einer kleinen Kammer, die offen stand. Wir traten ein.
    Hier war der Duft nach Rosen am Schlimmsten. Ich roch nichts anderes mehr, selbst meine Kleidung hatte sich diesen Duft nun gut genug eingeprägt. Ich würde ihn nun nie wieder loswerden.
    >>Ist sie das?<<, fragte ich.
    Jacob nickte.
    >>Das ist Dornröschen.<<
    Im Märchen wurde das Mädchen mit fünfzehn Jahren beschrieben, wenn die Zeit nach hundert Jahren nun weiter ran, musste sie mittlerweile fünfunddreißig sein und demnach sah sie auch aus. Dennoch war sie nach all der Zeit immer noch wunderschön, ebenso wie in dem Märchen beschrieben.
    Dornröschen hatte langes blondes Haar, wellig glitt es bis über den Boden. Sie sah aus wie eine Puppe, zart und so zerbrechlich. Ihre Haut sah aus wie Pergament, oder nein, mehr wie die Hautschicht einer Zwiebel, so bleich, so glasig. Auch ihr Kleid war verblasst, es sah aus, als wäre es einmal so rot wie die Rosen gewesen, jedoch hatten die hundert Jahre es schnell alle Farben entzogen, nun war es so zart Rosa, dass ich mehrmals hinschauen musste, um die alte Farbe zu erkennen.
    >>Sie ist schön.<<
    Jacob ging zum Fensterbogen und blickte hinaus. Die Landschaft war sehr schön. Und er … sah einfach nur perfekt aus, wie er dort am Fenster stand. Er gehörte hier in dieses Bild hinein.
    >>Niemand ist so schön wie du, Klee.<<
    Ich spürte die Röte in meinem Gesicht.
    >>Jacob, sag solche Sachen nicht.<<
    >>Warum nicht?<<, fragte er mit abfälligen Ton. >>Wieso darf ich nicht sagen, wie schön ich dich finde? Ich empfinde es nun einmal so.<<
    Ich stellte mich neben Jacob.
    >>Weil ich mich nicht als Schön empfinde.<<
    Jacob stöhnte.
    >>Och Klee, wann hörst du endlich damit auf? Die Menschen, die dir diesen Unsinn eingeredet haben, haben dich nicht geliebt, aber ich liebe dich und ich sage dir die Wahrheit, dass du schön bist.<<
    Ich musterte ihn.
    >>Du findest mich wirklich schön, oder?<<
    >>Ich würde dich niemals belügen, Klee, ich liebe dich.<<
    Ich musste schlucken. Sein Blick war so intensiv, so liebend und treu, dass ich ihn beinahe in die Arme gefallen wäre. Er war einfach perfekt, in jeder Weise, auch wenn er mich manchmal ärgerte. Er war so wunderbar, und mehr und mehr konnte ich mich seinem Zauber nicht mehr entziehen.
    >>Hast du dich nun entschieden, Klee? Gehst du zurück oder bleibst du hier … bei mir … und folgst deiner Bestimmung zur Sternenkönigin?<<
    Ich sah aus dem Fenster. Vom Turm aus konnte ich bis zum dunklen Wald aus sehen. Ich sah hohe Berge und viele Täler, sogar den Fluss, den wir mit dem Regenschirm befahren hatten, sah ich von hier aus.
    >>Klee, bitte antworte mir. Bitte, sag mir, dass du bei mir bleibst. Ich … halte diese Ungewissheit nicht mehr aus.<<
    Ich drehte mich zu ihm um.
    >>Jacob, ich weiß es nicht. Ich …<<
    Jacob stöhnte.
    >>Aber wann weißt du es dann, Klee? Bitte, sah es mir. Sag mir warum du so lange überlegen musst.<<
    >>Wieso drängst du mich so, Jacob? Damit kann ich erst Recht keine Entscheidung treffen! Immer wieder fragst du und drängst mich dazu, hier zu bleiben! Dass macht alles nur noch Schlimmer für mich.<<, schrie ich ihn an.
    Ich ging in der Kammer herum, blieb dann vor Dornröschen stehen und bemühte mich, die Tränen herunter zu schlucken.
    >>Ich wollte dich nicht drängen.<<, sagte Jacob in einem ruhigen Ton. >>Nur … nur mein Herz hält sich nicht mehr allzu lange in meiner Brust. Es will ausbrechen, es will zu dir. Verstehst du das?<<
    Ich sah ihn an.
    >>Du willst dein Herz mit meinem tauschen.<<
    >>Ja, würde ich gerne.<<
    Ich sah wieder weg von ihm.
    >>Deine Welt ist böse, Jacob. So viel Dunkelheit wie ich bisher erlebt habe. Und die … zwei Minuten Schönheit. Hier hält mich nichts.<<
    Damit verletzte ich ihn.
    Ich hätte mir selbst in den Hintern treten können.
    >>Jacob, so … so meinte ich es nicht. Du hältst mich schon, aber eben…<<
    >>Nein, Klee, ich halte dich nicht,

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