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Elentaria Saga - Teil 1

Elentaria Saga - Teil 1

Titel: Elentaria Saga - Teil 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guinevere Labod
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zerbrechlich zu gleich. Sie konnte so leicht auseinander fallen wie Sand und gleichzeitig sich stark erheben wie eine Mauer aus Steinen. Sie war so mächtig und schwach zugleich. Und ich konnte nichts dagegen tun, irgendetwas zu ändern, sie stärker zu machen oder sie vielleicht gehen zu lassen, damit sie mir nicht mehr wehtun konnte, wie eine Taube oder ein Schmetterling frei werden zu lassen. Ich konnte nichts tun, nur zusehen, wie es schmerzte, jeden Tag und jede Nacht. Mehr nicht, mehr konnte ich nicht tun.
    >>Ich werde dich retten, Raja.<<, sagte Leopold. >>Ich verspreche es dir, mein Sonnenschein.<<
    Er küsste meine Hand, dann ritt er fort.
    Ich sah ihm nach. Lange Minuten noch, in der Hoffnung, er würde zurückkommen, aber er würde nicht zurückkommen. Er war fort.
    Für immer.

    Schlafende Rose

    Es ging aber die Sage in dem Land von dem schönen schlafenden Dornröschen, denn so ward die Königstochter genannt…
    Dornröschen

    Die Bäume raschelten im Wind, und es roch nach Rosen und Tod, überall derselbe Geruch. Er hing in der Luft und an unseren Kleidern wie ein hartnäckiger Fleck, der sich nicht entfernen lassen wollte.
    Ich konnte kaum mehr atmen. Jacob meinte, wir wären in der Nähe von Dornröschen Schloss, deswegen roch es hier so. Ich spitzte sofort die Ohren, konnte kaum glauben, dass hier in der Nähe tatsächlich das Schloss der schlafenden Dornröschen sein sollte. Ich wollte es am liebsten sehen, da sagte Jacob mir, dass wir sowieso dahin wollten, weil wir dort drei übernachten würden. Der nächste Gasthof war noch eine Tagesreise entfernt, dass würden wir nicht schaffen, vor allem, weil in diesem Waldabschnitt viele Hexen lauerten. Hier konnten wir nicht einfach übernachten, wir würden schon einen richtigen Platz zum Schlafen brauchen. Abgesehen vom Gestank nach Tod, gefiel mir der Gedanke in einem Schloss zu schlafen und dann noch in Dornröschens Schloss.
    Jacob ging die ganze Zeit vor uns, in der Gestalt des Jaguars um sich die Zeit als Mensch aufzusparen. Er schien außerdem sauer zu sein, wollte uns nicht einmal ansehen, während Raja uns erzählte, was ihm und Leopold in den letzten Monaten geschehen war. Ich war verblüfft, dass es in dieser Welt auch die Liebe zwischen zwei Männern gab und das es toleriert wurde, keiner von ihnen sagte etwas, dass es komisch sei oder dass sie ekelhaft seien, ja, niemand sagte etwas, auch nicht Jacob und der gab sonst zu allem seinen Senf zu.
    >>Und wo ist Leopold nun hin?<<, fragte ich.
    Raja lächelte verlegen. Ich fand es irritierend, dass er hier in asiatischer Kleidung rum lief. Sofort war mir sein eigenartiger Kleidungsstil aufgefallen, und dass er nicht wie Jacob aussah oder Leopold. Er kam anscheinend aus einem ganz anderen Land. Er sah ein wenig indisch aus.
    >>Er muss … noch einen Auftrag erfüllen, weißt du, für einen reichen Grafen etwas suchen und dafür wird er gut bezahlt. Das Geld können wir für unseren Neuanfang in Sogland gebrauchen.<<
    Ich nickte.
    >>Aha.<<
    >>Und ihr? Wieso geht ihr nach Sogland?<<, fragte Raja. >>Ich glaube euch nicht, dass du ein Gast von Königin Tinte bist. Du bist so … anders. Du kommst nicht von hier und du riechst … ganz anders. Ich habe noch nie solche Düfte gerochen und noch nie … solche Schuhe gesehen.<<, sagte er und sah schließlich auf meine Turnschuhe.
    Ich hörte Jacob knurren. Schon die ganze Zeit über hatte er mir gesagt, ich solle mir andere Schuhe anziehen und hatte es nicht getan, weil ich wenigstens noch ein wenig menschlich sein wollte. Nun hatte ich den Salat.
    >>Gut, du hast uns erwischt!<<, lachte ich. >>Ich bin ein Mensch.<<
    Raja blieb schockiert stehen. Es war für mich eigenartig, das alle mich als eine Art Alien ansahen, dabei sah ich ihnen doch sehr ähnlich. Theoretisch waren Raja oder Jacob auch Menschen, zumindestens vom Körper her. Was dachten sie denn alle, wie Menschen aussahen? Ich war irritiert. So oft mittlerweile.
    >>Ein … Mensch? Ich habe noch nie einen Menschen gesehen. Ich wusste gar nicht, dass ihr uns so … ähnlich ausseht. Wie kommst du hier her?<<
    Ich zuckte mit den Schultern. Ich wollte nicht alles verraten.
    >>Keine Ahnung. Jacob hat mich gerettet und dann bot er mir an, ihn zu seiner Mutter zu bringen, weil sie vielleicht weiß, wie ich wieder zurück in die Menschenwelt komme.<<
    Raja ging weiter.
    >>Nun Königin Tinte ist mächtig. Sie weiß vielleicht wirklich Rat.<<, sagte Raja.
    >>Ich hoffe es, immerhin will ich so schnell wie

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