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Elentaria Saga - Teil 1

Elentaria Saga - Teil 1

Titel: Elentaria Saga - Teil 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guinevere Labod
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möglich nach Hause.<<, sagte ich und dachte nicht an Jacob, bis er böse knurrte. Ich senkte sofort traurig den Kopf, was Raja gar nicht verstand, doch er fragte auch nicht. Hier war die Höfflichkeit noch sehr in Mode, dass man sich nicht in die Angelegenheiten von anderen einmischte oder sie einfach fragte. Das genoss ich doch sehr.
    >>Wo kommst du eigentlich her?<<, fragte ich Raja.
    >>Ich komme aus Tukala. Es liegt unter Polar. Ich … ich bin der Prinz dort. Der letztgeborene. Und ich sollte vor einer Woche Prinzessin Reeva heiraten.<<, erzählte er und lachte beim letzten Satz.
    Jacob blieb stehen und starrte Raja kurz an. Ich erinnerte mich, dass Jacob mir von der Hochzeit erzählt hat, dass es ein großes Ereignis wäre. Nun, das war es ja dann wohl! Ich hoffte nur, die Hochzeit hat nicht allzu viel gekostet!
    >>Jacob ist also ein Raugaj, ja? Leopold ist ein Rehtnap. Wieso seid ihr beide so? Ich wollte Leopold immer fragen, jedoch hatte ich es immer vergessen. Weißt du, warum ihr so seid?<<, fragte Raja.
    Jacob musterte mich kurz, als wäre er sauer an, und sah dann Raja an und brummte etwas vor sich hin.
    Ich rollte mit den Augen.
    >>Jacob, wir können kein katzisch.<<
    Er knurrte.
    >>Vielleicht solltest du Jacob später fragen.<<, meinte ich zu Raja, der daraufhin nickte.
    Nach ein paar weiteren Metern, verließen wir den Wald endlich und kamen auf ein freies Feld, von dort aus konnten wir das verwunschene Schloss von Dornröschen sehen. Es war riesengroß mit unzähligen Türmen und Fahnen, aus altem grauen Stein, den man noch zwischen den Rosenhecken erhaschen konnte. Die Rosen wucherten so dicht beieinander, dass das Schloss mehr wie ein einziger Busch als nach einem Schloss aussah, dennoch konnte man die vielen kleinen Andeutungen des alten Königreiches noch erhaschen. Es sah wunderschön aus, wie aus einem … och Mensch … Märchen. Klee, wir sind in einem Märchen, wann begreifst du das endlich?!
    Nachdem wir uns dem alten Schloss genähert hatten, war ich überrascht, wie schön die Rosen aussahen. Die Blüten waren so dunkelrot, dass sie beinahe wie ein sinnlicher Kussmund aussahen. Ich wollte sie zu gerne berühren, doch Jacob ermahnte mich, es nicht zu tun. Er hatte sich wieder in einen Menschen verwandelt und hielt meine Hand fest. Er meinte, es könnte mich umbringen, die Rosen zu berühren, da sie noch immer Teil des Schlafes sind.
    >>Schläft Dornröschen etwa immer noch?<<, fragte ich erstaunt. Jacob ging voraus. Ach ja, ich hatte vergessen, dass er es schon einmal erwähnt hatte.
    Im Innenhof lagen die vertrockneten Rosenblätter so hoch, dass wir tatsächlich bis zu den Knien darin gefangen waren. Seit Ewigkeiten hatte niemand hier mehr den Hof gekehrt.
    >>Ja, sie schläft noch.<<
    >>Sind die hundert Jahre etwa noch nicht vorbei?<<, fragte ich und blickte zum höchsten Turm auf.
    Jacob sah mich traurig an.
    >>Klee, es sind schon über hundert Jahre.<<
    >>Was?<<
    Ich konnte es nicht fassen. Wieder ein Märchen, das nicht wahr geworden ist? Wie das?
    Jacob seufzte.
    >>Klee, damals als die Sternenkönigin ins Gefängnis kam, ist der Moment gewesen, wo die hundert Jahre vorbei gingen, nur kam der Prinz nicht, weil die schwarze Königin es verhindert hat. Nun ist Dornröschen verloren, sie wird jetzt altern und bald sterben, denn man kann sie nicht mehr erwecken.<<
    Ich war so schockiert, dass ich beinahe anfing zu weinen. In den Märchengeschichten war sie gerettet worden, dort war sie glücklich mit ihrem Prinzen, der sie durch einen Kuss erlöst hatte. Wie konnte das nur geschehen?
    >>Oh … aber …<<
    Ich wandte mich ab. Jacob kam mir hinterher und packte mich am Arm. Er drehte mich zu sich herum. Ich wollte mich erst wehren, ließ es aber dann.
    >>Nimmt es dich so sehr mit?<<, fragte er.
    Ich sah ihn an. Mit Tränen in den Augen.
    >>Cinderella und Schneewittchen sind tot. Rapunzels und Dornröschens Prinz kamen nie. Und dann sagst du mir, wir könnten hier glücklich werden, wenn es hier nicht einmal ein Happy End gibt?<<
    Jacob sah mich ebenso unglücklich an, wie ich ihn.
    >>Dass kann man ändern, Klee. Du kannst es ändern. Du bist die Sternenkönigin. Sie ist mächtig genug, alles wieder ins Gleichgewicht zu bringen, wie es sich gehört. Sie kann ihnen allen ein Happy End bringen. Und wenn der Prinz wirklich die wahre Liebe für Dornröschen empfindet, kann er sie auch jetzt noch befreien. Die Liebe … ist mächtiger als jeder Fluch.<<
    Ich mochte die Gewissheit, dass die Liebe

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