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Elentaria Saga - Teil 1

Elentaria Saga - Teil 1

Titel: Elentaria Saga - Teil 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guinevere Labod
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Verlobung sein?<<
    Ich drehte mich wieder um und rollte mit den Augen. Im ersten Moment dachte ich, er wäre nur ein Aufpasser den mein Vater mir hinterher geschickt hatte. Ich wollte ihn so schnell wie möglich loswerden, damit ich wieder den letzten Duft der Freiheit riechen konnte. Wenigstens noch an diesem Abend.
    >>Ich brauchte frische Luft.<<, sagte ich.
    >>Sieht man. Ihr seid außer Atem.<<, meinte er und stand auf, nachdem er das Glas Wein in seiner Hand auf den Rand des Brunnens gestellt hatte.
    Leopold ging an mir vorbei und zog alle Pfeile raus, die er zurück in den Köcher legte. Dann lehnte er sich gegen den Baum und sah mir zu. Ich wusste, er wollte sehen, wie ich den Pfeil schoss und auch traf, nur machte mich seine Gegenwart noch nervöser, als ich sowieso schon war.
    Natürlich schoss ich daneben.
    >>Kein Wunder, dass Ihr nicht trefft!<<, meinte er.
    >>Wie meinen?<<, fragte ich wütend.
    Leopold befahl mir meinen Bogen zu spannen, dann stellte er sich hinter mich und verbesserte meine Position. Es gelang mir so tatsächlich genau in die Mitte zu schießen. Und egal wie oft ich schoss, es wurde immer besser. Wieso ist das meinen Lehrer nie aufgefallen?
    Ich blickte Leopold an und bedankte mich.
    >>Ich bin beeindruckt.<<, sagte er da plötzlich.
    >>Weswegen?<<, fragte ich.
    Leopold musterte mich.
    >>Eure Augen … wie Jade.<<
    Ich sah schnell von ihm weg. Seine Worte verwirrten mich. Alles verwirrte mich an ihm. Es reichte schon, ihn anzusehen und ich war nicht mehr ich selbst.
    >>Was wollt Ihr im Garten?<<, fragte ich, um abzulenken. Ich wollte nicht, dass er mir zu Nahe kam, weswegen ich immer auf und ab ging, während er sich wieder an den Brunnen setzte und einen Schluck Wein trank.
    >>Ihr saht traurig aus, als Ihr in den Garten gingt und ich dachte, ich leiste Euch ein wenig Gesellschaft. War dies ein Fehler, Prinz Raja? Soll ich wieder gehen?<<
    Ich wusste nicht, was ich antworten sollte.
    >>Liebt Ihr die Prinzessin eigentlich?<<, fragte er weiter.
    >>Welch unverschämte Frage!<<, schimpfte ich.
    Leopold lachte.
    >>Ach kommt, sagt einfach: Liebt Ihr sie? Ich verrate es auch niemanden.<<
    Ich glaubte ihm. Es war eigenartig, aber er kam mir so vertraut vor, als könnte ich ihm all meine Geheimnise, all meine Sehnsüchte und Träume anvertrauen. Er würde mir nicht weh tun, nicht verraten und nicht belügen, dass fühlte ich. Nur wie? Wie kam dieses Gefühl zustande? Ich kannte ihn doch gar nicht, wusste nichts über ihn …
    >>Nein.<<, sagte ich und setzte mich neben ihn. >>Ich liebe sie nicht. Wie auch? Wir haben uns gestern gerade kennen gelernt.<<
    Leopold nickte.
    >>Aber sie liebt Euch, dass sieht man. Sie himmelt Euch an, als wärt … Ihr ein Gott.<<
    Ich lachte.
    >>Ja, das habe ich schon bemerkt.<<
    >>Wieso liebt Ihr sie nicht? Sie ist schön und reich und Ihr werdet König in ihrem Land. Ist es denn das nicht, was ein Prinz will?<<
    Ich seufzte.
    >>Das dachte ich auch, aber …<<
    >>Aber was?<<
    Ich sah ihn direkt an.
    >>Ich will nicht fort von hier. Ich liebe es hier. Ich liebe dieses Land, dieses Leben. Ich bin glücklich mit allem hier. Was soll ich in Lijuba mit einer Frau, die ich nicht liebe und - ich bin mir sicher - niemals lieben werde?<<
    Leopold nickte abermals.
    >>Das stimmt. Aber es ist Eure Pflicht.<<
    >>Ja, meine Pflicht.<<
    >>Vielleicht solltet Ihr von hier weggehen. Ein neues Leben beginnen, einfach irgendwo anders und vielleicht … solltet Ihr euch verlieben.<<
    Ich lächelte.
    >>Verlieben … das klingt schön.<<
    >>Wollt Ihr die Liebe?<<
    >>Vielleicht.<<
    Leopold lächelte mich an, so als würde er mich lieben, mich in diesem wunderbaren Moment, dass war ein unbeschreiblich schönes Gefühl, obwohl wir uns doch gar nicht kannten.
    >>Nun, wie sagt man? Lieber ein kurzes Leben mit Liebe, als ein langes Leben ohne Liebe.<<
    Ich mochte seine Worte.
    >>Seid Ihr Unglücklich?<<
    Ich zuckte mit den Schultern.
    >>Zurzeit ein wenig.<<
    >>Ich bin mir sicher, dass wird sich bald wieder ändern. Es ist normal, dass gerade … alles nicht so schön ist, immerhin müsst Ihr ein neues Leben beginnen.<<
    Ich wischte mir durch das Gesicht.
    >>Hoffentlich.<<
    Leopold musterte mich, als hätte er so eben alles erfahren, was er von mir wissen wollte. Doch mir war egal, warum er mir diese Fragen stellte und warum er hier aufgetaucht war. Ich kannte ihn nicht und dennoch tat mir seine Gegenwart so gut wie schon lange niemand mehr. Es war, als würde er mich verstehen und ich mich selbst

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