Elentaria Saga - Teil 1
Vrindavana Wald hat sich ein großes Dämonenloch aufgetan. Es muss dringend geschlossen werden, bevor noch unser Volk es entdeckt und sie von den Dämonen getötet werden. Wenn das geschieht, werden die Dämonen stärker … und dringen bei uns ein. Das müssen wir verhindern. Ich habe von einer Hexe einen Zauber besorgt. Du musst mit ein paar Männern dorthin reiten und das Loch schließen. Kannst du das?<<
Ich nickte.
>>Ja, beim letzten Mal sah ich dir zu. Ich glaube, das kann ich auch.<<
>>Gut.<<, sagte mein Vater und reichte mir eine kleine Kugel, in der der Zauber gefangen war, den ich benutzen sollte. Ich sah in das blaue handflächengroße Etwas hinein, welches wunderschön zu schimmern begann, kaum hatte ich es berührt.
>>Wenn du bis zum Abend nicht zurück bist, werde ich dich suchen lassen. Gib Acht auf dich, mein Sohn.<<, sagte mein Vater noch.
>>Keine Sorge, ich werde das schaffen. Das ist leicht.<<, sagte ich mit einem breiten Lächeln. Ich konnte die neue Herausforderung gar nicht erwarten. Endlich würde ich mal an etwas anderes denken können, als nur an Leopold. Das würde mir gut tun. Zumindestens glaubte ich dies, ich glaubte auch, dieser Aufgabe gewachsen zu sein.
>>Dann reite sofort los. Wir müssen es so schnell wie möglich schließen.<<, sagte mein Vater noch.
Ich nickte nur und verließ dann sein Zimmer. Schnell zog ich mir die geeignete Kleidung für diesen Auftrag in meinem Gemach an, während Khan mich beobachtete.
>>Keine Sorge, ich ziehe nicht in den Krieg, sondern muss nur ein Dämonenloch hinter der Stadt schließen.<<, sagte ich, woraufhin Khan beachtlich knurrte, als wolle er nicht, dass ich gehe.
>>Mach dir keine Sorgen, es wird schon nichts geschehen. Mein Vater hat das schon dutzende Male gemacht und ich bekomme das sicherlich auch hin.<<, glaubte ich.
Khan knurrte wieder.
Ich achtete nicht auf ihn und rannte aus dem Zimmer.
Mit vier ausgewählten Rittern machte ich mich schließlich auf den Weg zum Dämonenloch zukommen. Bis außerhalb der Hauptstadt Bangla mussten wir reiten, ehe wir das Loch erreichten. Und kaum waren wir angekommen, erschrak ich, denn das Loch hatte ein ganzes Dorf mit in die Tiefe gerissen. Ich sah noch die Reste der vielen Holzhütten um das Loch, sah abgetrennte Körperteile und roch den Gestank der Verwesung um uns herum.
Jeder wusste, was Dämonen mit uns Wesen anstellten. Sie vergingen sich an ihnen, während sie uns gleichzeitig bei lebendigem Leibe auffraßen. Es war der grausamste Tod, den man sich vorstellen konnte. Ich selbst hatte noch nie einen Dämon gesehen gehabt und wollte es eigentlich auch nicht.
>>Seid Ihr bereit, Prinz?<<, fragte einer der Ritter.
Ich nickte.
>>Ja, bin ich.<<, sagte ich und sah mich um. >>Ich meine, wir sollte die Edrefp abstellen und uns langsam dem Loch nähern, Still und wirklich behutsam langsam. Wenn wir alle nah genug dran sind, werdet ihr Geräusche zur Ablenkung machen und ich werde den Zauber befreien, um die Kugel schließlich in die Tiefe zu werfen.<<
Die Ritter nickten.
>>Dann los.<<, sagte ich und wir ritten weiter. Vor dem Dämonenloch, ein paar Meter entfernt, gut noch in Sicherheit, brachten wir die Edrefp an.
Und dann … dann ging alles sehr schnell. Erst noch, hatten wir uns auf dem Weg zum Loch gemacht, als plötzlich dunkle Schatten hinaus sprangen und nach zwei meiner Ritter griffen und diese in die Tiefe des Loches zogen. Wir hörten Schreie, so quälende Schreie, wie ich sie noch nie zuvor gehört hatte. Das Blut in meinen Adern gefror. Mir wurde kalt und schwindelig. Ich dachte, jeden Moment umkippen zu würden.
>>Prinz, setzt den Zauber ein!<<, schrie ein Ritter.
Wir wussten beide, es war zu früh für den Zauber, dennoch hob ich die Kugel an, um sie ins Loch zu werfen, da tauchten wieder Schatten auf und schnappten nach den anderen beiden Rittern.
Ich schrie vor Angst, als ein letzter Schatten hinaus kam und nach mir griff. Die Kugel fiel zu Boden, zerbrach jedoch nicht, sondern rollte zur Wiese und ich wurde zum Loch gezogen. Ich schrie und schrie, versuchte mich am Sand, an Steinen, ja, an jedem Grashalm festzuklammern. Ich hatte nicht einmal ein Schwert oder Dolch bei mir, um mich selbst zu töten, damit die Dämonen mich nicht auffraßen. Ich würde auf grauenhafte Weise sterben. Womit hatte ich das verdient?
>>Hilfe!<<, schrie ich und landete schließlich beim Loch, wo ich mich am Abgrund mit aller Kraft festklammerte. Ich wollte nicht so sterben. Nein, nicht
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