Elentaria Saga - Teil 1
geworden.<<
Jacob senkte den Kopf. Er schien das nicht zu glauben.
>>Ich habe in den Augen eines Mannes noch nie so viel Liebe und Mut gesehen. Ich glaube, er würde sein Leben für dich geben, Menschenmädchen.<<
Ich sah Jacob an. Leben geben? Sein Leben für mich? Ich konnte es nicht glauben. Nein, das würde er nicht tun. Oder liebte er mich doch so sehr, wie das Band an seinen Arm mir gezeigt hatte?
Der Alte grinste.
>>Ihr Menschen habt mehrere Herzen, nicht wahr?<<
>>Ja, wir können uns so oft verlieben, wie wir wollen.<<, sagte ich schämend.
Ein Raunen ging durch den Stamm der Eisblumen, die am Feuer saßen. Für alle, wie Jacob mir einmal erklärte, war es ein Schock, dass ein Herz sich neu verlieben konnte. Für die Wesen hier, war die Liebe etwas Reines und vollkommenes. Es war unerhört, sie immer wieder Neu zu benutzen, als auf den oder die Richtige zu warten und erst dann sein Herz zu öffnen.
>>Viele wechseln den Partner.<<, sagte ich. >>Manche in unserer Welt führen mehrere Ehen, lassen sich scheiden und heiraten neu. Andere haben neben ihrer Ehe noch eine Geliebte oder überhaupt gehen sie Fremd. Manchmal, nein oft, denken sie auch, sie lieben nur, bleiben aber in Wirklichkeit nur bei ihrem Partner, weil sie nicht allein sein wollen, weil sie sich vollständig fühlen wollen, dabei verschwindet das Gefühl so schnell … meistens … so schnell können sie gar nicht gucken. Es ist furchtbar, sie passen gar nicht zusammen oder streiten sich nur und sind trotzdem zusammen, oder sie sind unglücklich in der Beziehung und bleiben nur beim Partner um nicht ohne Partner vor den anderen dazustehen. Das ist idiotisch!<<
Der Alte schüttelte den Kopf.
>>Das klingt sehr schlimm. Dabei ist die Liebe doch etwas Kostbares und sollte auf keinen Fall missbraucht werden. Es gibt so viel Schreckliches, in allen Welten, die Kriege, Lügen, Hass, Tod und Schmerz. So viel Kummer in allen Städten und in jeder Ecke überall. Das einzige, was unser Leben doch erst erträglich macht ist die Liebe. Wie schön ist es, zu sehen, wie zwei … Menschen sich lieben? Egal in welcher Welt man sucht, in deiner oder unserer, gibt es etwas Schöneres als die Liebe? Es würde niemand eine Antwort darauf wissen. Die Kostbarkeit der Liebe ist bei euch verloren gegangen, jedoch nicht bei uns, hier wollen wir keine Geschenke um unsere Liebe zu beweisen, wir wollen keine Beweise oder Lieder, nein, wir wollen nur das Herz des anderen. Wir tauschen nur das Herz miteinander und jedem ist bewusst, dass man sich liebt, für alle Zeiten. Es gibt keinen Betrug, keine Lügen, keine anderen Geliebten, nur diese eine, bis zum Tod.<<
Ich musste beinahe weinen. Jacob liebte mich. Und er würde mich bis zum Tod lieben. So romantisch! So tragisch! Und ich hatte ihm das eingebrockt! Ich hasste mich selbst dafür. Ich wollte nicht, dass er mich liebt, ich wollte nur nach Hause.
Eine behagliche Stille war zu vernehmen. Niemand sagte mehr etwas. Die Worte über die Liebe waren allen sehr Nahe gegangen. Jeder hier empfand die Liebe als ein Tribut, das nichts aufwiegen konnte und ich … ich dachte auch manchmal so, wenn ich nicht versuchte ein Mensch zu sein.
>>Ich weiß,<<, begann Jacob. >>euer wertes Volk war einst Freunde der Sternenkönigin. Wisst ihr, was mit ihrem Herzfinster geschehen ist, damals, als ihr der Prozess gemacht wurde?<<, fragte Jacob den Ältesten der Eisblumen plötzlich.
Ich war ganz überrascht, dass er diese Stille durchbrach.
Er nickte.
>>Die Sternenkönigin meinte damals, nicht nur uns, zu allen im Gerichtssaal, sie wurde hintergangen und man habe ihr mit dem Mord eine Falle gestellt, damit sie unschädlich gemacht werden konnte. Nachdem das Urteil über sie gefallen war, sagte sie, sie würde wieder zurückkehren, als eine andere Sternenkönigin und sie würde ihre Unschuld beweisen. Sie sagte, ein Mensch würde zu uns kommen und alles wieder so herstellen, wie es einst war, dann warf sie das Herzfinster in die Menschenwelt, wo es keine Magie gibt, damit niemand hinter her konnte, um es in unsere Welt zurückzuholen.<<, erklärte der Alte.
Jacob mustere mich kurz, dann sah er wieder zum Alten.
>>Das heißt also, der das Herzfinster trägt, ist die nächste Sternenkönigin und es wird ganz bestimmt ein Mensch sein, ja? Habe ich das so richtig verstanden?<<
Der Alte nickte wieder.
>>Genau, Junge, so ist es.<<
Mein Herz klopfte schneller.
>>Und wie sieht das Herzfinster noch einmal aus?<<, fragte Jacob
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