Elentaria Saga - Teil 1
auf mich, kaum stand er vor uns. Ich kam mir so eigenartig vor, so als würden mich alle kennen, nur ich mich selbst nicht. Als hätte ich vielleicht mein Gedächtnis verloren.
>>Du bist wieder zurück gekehrt.<<
Ich schluckte. Was sollte ich sagen?
>>Ja, ich bin wieder hier.<<
Pangu sah Leopold an.
>>Deine Liebe. Du hast dein Herz vergeben. Hast du dich von Sita befreit, Raja?<<
Ich nickte. Auch hier wusste ich wieder nicht, was ich sagen sollte.
>>Ja, ich liebe ihn.<<
>>Gut, Sita war sehr böse.<<, sagte Pangu und musterte Leopold weiter. >>Er hat große Ähnlichkeiten mit deinem Stiefbruder Ravena. Oder ist er es? Ich dachte, du hättest ihn getötet, Raja?<<
Wieder wusste ich nicht, was ich sagen sollte. Doch dieses Mal übernahm Leopold das reden für mich, was mich sehr erleichterte, denn schnell verlor ich meine Worte und wusste nicht weiter. Oh, wie oft ich das schon gehabt hatte. Ich war nicht gut bei Überraschungen zu sprechen.
>>Doch ich bin Ravena. Raja tötete mich nicht. Er befreite mich von einem Dämon.<<
Pangu lächelte.
>>Siehst du, Raja, ich sagte ja, er ist nur von einem Dämon besessen, aber du glaubtest mir nicht, hast dich lieber auf diese Sita eingelassen, als ihm zu helfen.<< Pangu schüttelte den Kopf. >>Du hast eine gute Entscheidung getroffen.<<
Pangu drehte sich um und zupfte dem Uafp eine Feder aus, die er mir reichte. Ich nahm sie an und sah das schöne Auge lange Zeit an. Sein Zauber war faszinierend.
>>Wenn du dem Affenkönig begegnest, gib es ihm, wie beim letzten Mal schon. Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder, Raja. Es freut mich, dass du endlich glücklich bist.<<, sagte Pangu und verschwand mit dem Vogel hinter den Bäumen.
Wir blieben noch lange dort stehen und sahen dem Mann in seinem Blätterkleid nach.
>>Ich bin also Ravena.<<, flüsterte Leopold hinter mir. Ich sah ihn an. Sollte das alles wahr sein? Hatte Raja einst seinen eigenen Stiefbruder geliebt und weil dieser von einem Dämon besessen war, verließ er das Königreich aus Kummer und ging in den Wald, wo er Sita kennen lernte, die ihn nur ausnutzte, die selbst ein Dämon war und Ravena verhext hatte? War es so gewesen? Das hieße ja, dass Ravena und Raja endlich zueinander gefunden hatten, hier und jetzt, und das in unseren Körpern. War unsere Liebe so stark damals gewesen, dass wir wiedergeboren wurden, um uns zu finden? Welche eine sehr schöne Geschichte.
>>Raja, geht es dir gut? Du bist ganz blass.<<
Ich sah ihn wieder an.
>>Ist das möglich? Das alles? Sind wir nur zusammen, weil wir uns damals liebten? Oder…?<<
Ich war durcheinander, dass merkte natürlich auch Leopold. Er umfasste mein Gesicht und streichelte dann meine Hand. Ich konnte ihn kaum ansehen. War unsere Liebe eine Lüge?
>>Raja, ICH liebe dich und das hat nichts mit Ravena oder Raja von damals zu tun. Nein, ICH liebe dich. Außerdem was wäre daran so schlimm, wären wir Raja und Ravena? Unsere Liebe war so mächtig, dass wir uns sogar verliebten, obwohl wir nicht wussten, wer wir waren. Wir gehören zusammen, jetzt und damals. Unsere Liebe ist wahr und uralt. Ist das nicht großartig?<<
Das wusste ich nicht. War es großartig? Ich musterte Leopolds kupferfarbene Augen, die mir zeigten, wie sehr er mich liebte, wie sehr er sich darüber freute, dass wir aus einer Legende stammten und uns noch immer liebten, uns wieder gefunden hatten.
Ich grinste.
>>Natürlich ist es großartig.<<, sagte ich.
Danach sprachen wir kein Wort mehr darüber, aber ich war mir bewusst, dass Leopold an nichts anderes mehr denken konnte. Er war aufgeregt und freute sich mehr als alles andere, das wir für die Ewigkeit zusammen waren. Natürlich war ich auch glücklich darüber, doch dass unsere Beziehung und Liebe vorbestimmt war, mochte ich nicht. Ich wollte ihn lieben, weil ich es wollte und nicht weil das Schicksal oder Raja es wollte.
Nach einer Weile wurde es dunkel und die einstigen Bäume verwandelten sich in leuchtend helle Wegweiser. Ich konnte es kaum fassen, als der Mond silbern am Himmel stand und die Blätter der Bäume berührten, fingen diese an zu strahlen, wie Nehcmrüwhülg, in einem silbernen warmen Ton.
>>Dafür, dass dieser Wald so ungewöhnlich sein soll, ist bisher nichts Schlimmes geschehen, oder?<<, sagte Leopold ein wenig herausfordernd.
Dennoch stimmte ich ihm zu.
>>Stimmt.<<
Ich wusste, man sollte das Schicksal nicht herausfordern, denn im nächsten Moment durchbohrte ein Pfeil unser Drefp und Leopold und ich
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