Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elentaria Saga - Teil 1

Elentaria Saga - Teil 1

Titel: Elentaria Saga - Teil 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guinevere Labod
Vom Netzwerk:
ich leider, beim gehen, zurücklassen musste. Er verstand es bestimmt nicht. Und wahrscheinlich würde er mich dafür hassen, dass ich Dingen der Liebe vorzog.
    Ich hasste mich selbst ja auch dafür.
    >>Jacob …<<
    Das Fell im Gesicht des Katers war feucht. Seine Tränen kullerten weiter hinaus. Ich versuchte sie ihm immer wieder abzuwischen, woraufhin er dann miaute. Seine Stimme klang so schmerzlich, dass auch ich immer wieder anfing zu weinen. Wir waren schon ein beklopptes Pärchen wir beiden. Es war zum Verrückt werden, ja. Wir liebten und hassten uns beide aufs innigste.
    >>Es wird irgendwie alles gut werden.<<, meinte ich.
    Ich küsste seine Nase und drückte ihn an mich. Gemeinsam schliefen wir schließlich ein. Mit dem grausamen Gewissen in der Brust, das wir werden leiden müssen.

Affe und Pfau

    Als es zwölf schlug, so rauschte etwas durch die Luft,
    und er sah im Mondschein einen Vogel daherfliegen,
    dessen Gefieder ganz von Gold glänzte.
Der goldene Vogel

    Ich wachte durch ein starkes Husten auf und fand mich am Strand wieder. Meine Kleidung war durchnässt und zerrissen. Außerdem hatte ich ein paar Schrammen und Blessuren. Ich lag ihm Sand, immer wieder umspülten mich die Wellen von hinten. Ich blickte mich um und fand Leopold neben mir. Er lag auf dem Rücken und war ebenfalls bewusstlos. Aber er atmete.
    Ich blickte nach hinten und sah äußerst weit entfernt, fast wie ein Schatten, die kleine Insel, auf der ich mich eben noch befunden hatte.
    >>Leopold!<<, rief ich seinen Namen und rüttelte an meinem Liebsten Arm. Er sollte aufwachen. Es dauerte auch nicht lange und er hustete wie wild Wasser aus, setzte sich auf und blickte sich ebenso um, wie ich noch zuvor.
    >>Wir haben überlebt.<<, sagte er überrascht.
    >>Ja, das haben wir.<<, grinste ich.
    Leopold umarmte und küsste mich mehrmals vor Freude. Es war wunderbar, dieses Glück erleben zu dürfen. Wir waren gemeinsam entkommen, lebten und waren zusammen. Uns konnte kein wunderbareres Glück passieren. Wirklich nicht.
    >>Du hast uns gerettet.<<, sagte ich.
    Er seufzte.
    >>Gerettet. Eher in Gefahr gebracht habe ich dich, Raja. Du wärst ohne mich in dieser Situation nie gewesen.<<
    Ich ignorierte seine Worte. Ich wollte nicht, dass er sich die Schuld dafür gab. Ich hatte mich doch für ihn entschieden. Er wollte gehen und ich hatte ihn zurückgeholt. Wenn jemand die Schuld trug, dann ich, und ich fühlte mich auch schuldig, zumindestens meinem Vater und meiner Mutter gegenüber, weil ich beide so enttäuscht hatte.
    Leopold stand auf und band das Seil von uns beiden ab.
    >>Komm, ich habe nicht weit entfernt ein Drefp mit Kleidung und Proviant stehen.<<
    Er half mir auf und Hand in Hand verließen wir den Strand und gingen in den Wald hinein. Barfuss stolperte ich über einige Sachen und blieb mit meinem langen Kleidähnlichen Umhang überall hängen, an Ästen und Sträuchern, riss mir nur noch mehr Haut auf. Ich musste furchtbar aussehen. Nach wenigen Metern nahm Leopold mich schließlich auf den Armen. Er wollte mich zu den Nedrefp tragen.
    >>Du bist ein wahrer Gentlemen.<<, sagte ich und küsste ihn auf die Wange.
    Leopold lächelte.
    >>Ich finde, das gehört sich, ob Mann oder Frau, die man liebt, die Welt zu Füßen zu legen, und das tue ich sehr gerne für dich, Raja. Ich würde alles für dich tun.<<
    Ich lächelte.
    >>Ich weiß.<<
    Leopold wusste, dass ich ihn für einen Helden und tapferen Mann hielt. Er wusste, wie sehr ich ihn liebte und auch verehrte für all seine wunderbare Liebe und seinen Mut, für seine Rettungen.
    Als wir bei den Tieren ankamen, setzte Leopold mich ab und gab mir sogleich die neue Kleidung. Wir gingen zu dem kleinen Fluss in der Nähe, dort wusch ich mich, und Leopold verarzte danach meine Wunden, erst dann zog ich mich an, Stiefel, Hemd, Hose und eine warme Jacke. Langsam wurde es kalt, und umso näher wir Polar und Lothringen kam, war es sowieso kalt. Zumindestens erstmal. In Sogland würde es wieder warm werden, so wie ich es kannte. Ich mochte die Kälte nicht, nein, ganz und gar nicht.
    >>Geht es dir gut?<<, fragte Leopold, nachdem ich mich mit Schmerzverzehrten Gesicht angezogen hatte.
    Ich nickte.
    >>Ja, alles gut.<<
    Auch wenn ich nur Kratzer und Blessuren hatte, waren dies insgesamt doch sehr große Schmerzen. An jedem Körperteil irgendein Wehwehchen. Und eben weil mir alles wehtat, erlaubte Leopold mir auf dem Drefp zu sitzen. Er führte das Tier derweil aus diesem Waldabschnitt des Strandes in

Weitere Kostenlose Bücher