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Elentaria Saga - Teil 1

Elentaria Saga - Teil 1

Titel: Elentaria Saga - Teil 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guinevere Labod
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stürzten zu Boden. Dabei klemmte ich mir meinen Arm unter dem Tier ein und schrie entsetzlich auf. Leopold reagierte sogleich und zog sein Schwert, während wir umstürzten. Er sprang ab und landete elegant im Gras, wo er das silberne Schwert gegen seine versteckten Feinde richtete. Ich versuchte derweil meinen Arm unter dem Tier zu befreien, was mir auch gelang, nur spürte ich meinen Arm danach nicht mehr. Ich wusste nicht, ob er gebrochen war.
    >>Kommt raus, ihr Feiglinge!<<, schrie Leopold.
    Prompt wurde es still im Wald und wir vernahmen nur eine raue Stimme, die sich in unser Gehirn bohrte.
    >>Feiglinge? Die einzigen Feiglinge sind Menschen.<<
    Gleich darauf sprang mich ein dunkler Schatten an und ich wurde ohnmächtig.

    Als ich aufwachte, fand ich mich an einen Pfeiler gebunden, direkt neben mir Leopold. Die Holzpfeiler standen aufrecht im Boden, genau gegenüber eines Lagerfeuers, welches riesig war und für eine ungeheure Hitze sorgte. Ich sah mich um, wir befanden uns in einem uralten Tempel, der längst vergangen war. Diesen hatte nun der Affenkönig übernommen, denn ich sah ihn, direkt vor mir, wie er mit einer Krone aus Zweigen und Kirschblüten auf einem Thron aus Steinen des Tempels saß und uns mit scharfen Blicken ansah.
    Um ihn herum tanzten die anderen Affen, seine Untertanen. Ich wusste, wie die Affen sich nannten, und zwar Wanderu. Das Wort Affe hatten sie von den Menschen übernommen, da diese sie für ihre Urahnen hielten. Die Affen fühlten sich geschmeichelt und übernahmen das Wort, statt wie bei uns Neffa zu heißen. Niemand durfte sie mehr so nennen, nur noch Affe. Es heißt sogar, wenn jemand Neffa sagt, würden sie denjenigen zur Bestrafung umbringen.
    Die Affen hatten ein schwarzes Fell und einen langen, unbehaarten Schwanz mit Quaste. Um das nackte Gesicht der Affen wuchs eine graue abgestandene Mähne und ihre großen Backentaschen hingen ihnen bis zum Hals hinab. Sie sahen niedlich aus, waren aber äußerst gefährlich. Zudem waren sie sehr klein, gerade mal sechzig Zentimeter groß, mit Schwanz plus dreißig Zentimeter. Dennoch klein, weswegen ich kaum glauben konnte, dass sie uns überwältigen konnten.
    >>Raja, wie geht es dir?<<
    Ich drehte mich zur Seite. Leopold war wach geworden. Er schien unverletzt zu sein, was mich erleichterte.
    >>Gut. Und dir? Bist du verletzt?<<
    Leopold lächelte.
    >>Mir geht es gut, wenn es dir gut geht.<<
    Ich hätte ihn so gerne umarmt, nur war dies nicht möglich. Die Seile schneideten sich in mein Fleisch. Ich glaubte zu spüren, wie ich blutete.
    >>Wir kommen hier raus, Raja.<<, versprach Leopold. Er sah mir an, dass ich Angst hatte, dass ich mir Sorgen machte, wegen der ganzen Situation. Jeder im Land wusste, dass die Wanderu Fleisch gerne aßen. Zumindestens wurde dies überall erzählt. Kaum einer kam lebend vom Affenkönig zurück, außer … Raja.
    Ich schluckte.
    >>Ah, unsere Gäste sind aufgewacht.<<
    Leopold und ich blickten zum Thron.
    Der König hatte gesprochen.
    >>Mein Name ist Hanuman. Und eure?<<
    Sollte ich ihm meinen Namen sagen? Was würde er sagen? Was tun? Der König hieß genauso wie damals schon der König der Affen, der einst Raja zu diensten war. Ich wusste nichts von unsterblichen Affen, aber vielleicht war er noch immer derselbe. Ich kannte nicht alle Geheimnise dieser Welt.
    >>Wie sind eure Namen?<<, wiederholte der König.
    Ich sah Leopold an, der erstmal sich vorstellte, dann wurde ich angeblickt.
    >>Dein Name?<<
    Ich schluckte.
    >>Mein Name ist … Raja.<<
    Der Affenkönig lachte.
    >>Ich habe es gewusst. Sofort, als ich dich sah, wo du ohnmächtig vor mir lagst. Raja … nach so vielen Jahren, nein, nach so vielen Jahrhunderten sehen wir uns wieder. Ich dachte mir, du würdest wieder kommen, aber niemals hätte ich gedacht, dass du dann … mit deinem Stiefbruder zusammen bist.<<
    Ich starrte den Affen an, ohne ein Wort zu sagen. Auch er starrte mich eine lange Zeit an, ehe er verstand, warum ich eigentlich so eigenartig schaute.
    >>Ah, ich verstehe, du erinnerst dich nicht. Aber du weißt schon, dass du die Wiedergeburt von Raja bist, oder?<<
    Ich nickte.
    >>Das wurde mir schon oft gesagt.<<, entgegnete ich ihm und hoffte dabei, auf das Beste, dass wir von hier entkommen würden können.
    >>Wenn das so ist.<<, sprach Hanuman streng und machte ein Handzeichen in Richtung zweier Affen, die jeder ein großes Messer in der Hand hatten. Beide schnitten unsere Fesseln durch und ließen uns frei.
    >>Wir danken Euch.<<,

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