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Elfen-Jagd

Titel: Elfen-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
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Geheimnis?
    Schlauschlinge, such den Schlüssel! dachte er verzweifelt. Es war wirklich Zeit, daß sein Fluch sich mal als nützlich erwies, wenn er dringend gebraucht wurde.
    Die Schlauschlinge machte sich an ihre Arbeit. Sie betrachtete geistige Rätsel als Herausforderung, ja, sie dachte sogar gern.
    Angenommen, daß der Stab durch Bewegung aktiviert wurde, denn so war das meistens bei Zauberstäben: Sie wurden zum Herumwedeln hergestellt. Ferner angenommen, daß es keinen Zweck hatte, aufwendige Versuchsreihen zu starten, weil die Kobolde ohnehin schon alles versucht haben würden. Weiterhin angenommen, daß der Schlüssel zu diesem Rätsel dennoch ein ganz einfacher war, damit der Stab sich auch in Notlagen und akuter Bedrängnis jederzeit aktivieren ließ – welche Bewegung war dann sowohl schlicht als auch raffiniert genug dafür?
    Es mußte eine Signatur sein, entschied er. Eine ganz bestimmte Bewegung, die kein anderer erraten würde, vielleicht sogar auf eine ganz bestimmte Person abgestimmt. Aber wie sollte er die erraten?
    Tandys Insel wurde inzwischen schon fast vom Schlamm überschwemmt, und auch die Flosse hatte sich bis auf Reichweite genähert.
    Krach durfte keine Zeit mehr verlieren!
    »Kobold komm, hilf mir schon!« reimte Krach unbeholfen. Immerhin wollten die Kobolde das Geheimnis ja auch kennenlernen.
    »Wir wissen nur, daß der Stab bei der Alten, der wir ihn gestohlen haben, funktionierte«, erwiderte der Leutnant. »Sie konnte ihn auf Leute oder Dinge richten, und die begannen dann zu levitieren. Das bedeutet: zu schweben«, fügte er hinzu, da er Krach keinen allzu großen Wortschatz zutraute. »Aber als wir es versuchten, geschah überhaupt nichts.«
    Levitation! Ja, das wäre wirklich eine Hilfe für Tandy. Doch er mußte sich beeilen.
    »Habt ihr bedacht, wie sie’s gemacht?«
    »Sie hat mit dem Stab eine Reihe von Schlaufen in der Luft gezogen«, erwiderte der Kobold. »Aber als wir dieselben Schlaufen zogen, geschah nichts.«
    Tandys Füße verschwanden gerade im Schlamm. Nur die Masse der versunkenen Insel hielt die Flosse noch auf – vorläufig. »Mach Schlinge vor, bin ganz Ohr.«
    »So etwa.« Der Kobold zog einen unvollständigen Kreis mit einem Querbalken.
    »Sieht aus wie ein G«, meinte Johann. Anscheinend konnten Elfen auch lesen.
    Dann machte der Kobold ihm noch ein K vor. Krachs Verstand arbeitete plötzlich auf Hochtouren. Eine Unterschrift, ein Name? Johann war ein lebendes Paradebeispiel dafür, wie wichtig Namen sein konnten. Man konnte sich nicht einfach irgendeinen Namen aussuchen, denn nur der richtige besaß Kraft und Macht. Das dürfte hier in Xanth sowohl für Elfen als auch für Zauberstäbe gelten. »Welches Name von der Dame?«
    »Grungy Kool«, erwiderte der Kobold. »Es war eine Hexe.« Eine Hexe mit den Anfangsbuchstaben GK. Angenommen, der Stab reagierte nur auf die Unterschrift seines Besitzers? Krach zog ein großes K in die Luft.
    Nichts. Seine Enttäuschung zügelnd, zog er noch ein dazu passendes O in die Luft: Krach Oger – das waren seine Initialen.
    Immer noch nichts. Der Zauberstab rührte sich nicht. Was nun?
    Tandy stieß einen Schrei aus. Ihre Insel sackte ab, und sie taumelte schon auf den Schlamm zu.
    Krach zielte mit dem Stab wie mit einem Pfeil, bereit, ihn auf die bedrohliche Flosse im Schlamm zu schleudern.
    Da wurde Tandy mitten im Fall gebremst. Schräg blieb sie über dem Sumpf schweben, genau an der Stelle, auf die Krach mit seinem Zauberstab zielte.
    »Der Zauberstab funktioniert ja doch!« rief Johann erstaunt und froh.
    Langsam richtete Krach ihn senkrecht auf. Tandy schwebte empor, von seiner Macht gefangen. Natürlich hatte der Stab sich nicht in seiner Hand bewegt, so funktionierte er eben nicht. Krach hatte ihn vielmehr erst bewegen müssen, um andere Gegenstände zu beeinflussen.
    »Ich fliege ja!« rief Tandy.
    »Er hat ihn zum Funktionieren gebracht!« rief der Koboldleutnant.
    Krach steuerte Tandy vorsichtig über den Sumpf und ließ sie auf sicherem Boden landen. Ihre Füße waren schlammverschmiert, und sie keuchte noch immer vor Aufregung, doch davon abgesehen war sie unversehrt.
    Der Koboldleutnant kam auf Krach zugerannt. »Gib mir den Stab, Oger!«
    »Tu’s nicht!« warnte Johann.
    Doch Krach, der immer noch den dummen Oger spielte, reicht ihm fröhlich den Stab. »Er gehört doch den Kobolden«, sagte er, und vergaß dabei seine Reime.
    Der Kobold grabschte den Zauberstab, richtete ihn auf Krach und zog eine Linie

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