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Elfen-Jagd

Titel: Elfen-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
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gestürzt.
    Da hatte er eine Idee. Mit seinen gepanzerten Riesenpranken schleppte er den verkohlten Stumpf zurück durch die Feuerwand. »Ein Boot!« verkündete er.
    »Ein Boot!« rief Tandy entzückt. »Aber natürlich!«
    Dann machten sie sich emsig an die Arbeit, entfernten Asche, verkohltes Holz und Splitter. Schließlich setzten sie den Einbaum auf den Schlamm, und Krach riß einen jungen Baum aus, um ihn als Schifferstange zu benutzen.
    Die bunten Flossenwesen umringten das Gefährt, das sich durch den Schlamm schleppte. Endlich verlor Krach die Geduld und stieß mit der Stange nach der nächsten Flosse. Sie hörten ein plötzliches, dumpfes Mampfen – und schon war die Stange um einiges kürzer.
    Wütend packte Krach die Flosse mit seiner Panzerfaust und hob sie aus dem Wasser.
    Es war ein fischähnliches Wesen mit kräftigem Schwanz und spitzen Zähnen. »Wer bist du?« fragte Krach und schüttelte das Ding durch.
    Es war zwar recht schwer, doch inzwischen hatte Krach wieder etwa die Hälfte seiner Ogerkraft zurückgewonnen, so daß er seinen Gefangenen fest in der Hand hatte.
    »Ich bin ein Kredithai, du Stoffel!« erwiderte der Fisch, und nur die Schlauschlinge ließ Krach darüber staunen, daß ein Fisch menschliche Sprache sprechen konnte. »Wollt ihr irgend etwas auf Pump? Prompter Service, günstige Konditionen!«
    »Tu’s bloß nicht!« schrie Johann. »Wenn du dir von dem was borgst, wird er dir Arm und Bein als Zins abfressen. Davon leben die doch!«
    »Du hast dir bereits einen Teil meiner Schifferstange geborgt«, meinte Krach zu dem Hai. »Also schuldest du mir etwas. Ich nehme eine Flosse und einen Schwanz.«
    »He, so funktioniert das doch gar nicht!« protestierte der Hai. »Haien zieht man nicht das Fell über die Ohren!«
    »Einmal fängt alles an«, brummte Krach. Er besaß ein fundamentales Verständnis um diese Art von Geschäften. Er legte die andere Pranke auf den Schwanz des Wesens und zog daran.
    Der Hai wand sich und grunzte, konnte sich aber nicht befreien. »Was willst du von mir?« schrie er.
    »Ich will aus diesem Sumpf raus«, erwiderte Krach.
    »Ich bring’ dich raus!« Jetzt, da er in einer Klemme war, wurde der Hai richtig entgegenkommend. »Laß mich nur los!«
    »Trau dem höchstens so weit, wie du ihn werfen kannst«, riet Johann.
    Mehr hatte Krach auch gar nicht vor. Mit einem Finger stach er ein Loch in die Haiflosse und führte Chems Seil hindurch. Dann schleuderte er das Wesen fort. Es landete unmittelbar vor ihrem Einbaum im Schlamm, und das Seil spannte sich. »Weiter kann ich ihn nicht werfen«, meinte Krach.
    Der Hai versuchte davonzuschwimmen, doch dabei schleppte er das Boot hinter sich her. Er war zwar nicht gerade ehrenfest, dafür aber seefest. Oder sumpffest.
    »Jetzt kannst du schwimmen, wohin du willst«, rief Krach ihm zu. »Aber ich laß dich erst los, wenn wir am Ufer sind.«
    »Hilfe! Hilfe! Helft mir, meine Brüder!« rief der Hai den anderen Flossen entgegen, die nun in Kreisformation heranschwammen.
    »Bist du hilflos?« rief einer der anderen Haie. »Dann will ich dich liebend gerne in Stücke reißen!«
    »Haie helfen einander nie«, bemerkte Johann. »Deshalb regieren sie ja auch nicht in Xanth.«
    »Oger helfen einander auch nicht«, meinte Krach. »Und das gilt auch für die meisten Drachen.« Und er erkannte, daß er eine weitere Offenbarung über das Wesen der Macht erhalten hatte. Menschen halfen einander nämlich, und so hatten sie in Xanth eine Macht errungen, die sich durch ihre Körpergröße und ihre magischen Fähigkeiten allein niemals hätte erklären lassen.
    Inzwischen hatte der Kredithai begriffen, wie es um ihn stand. Solange er sich nicht bewegte, lebte er nur noch auf Pump. Also jagte er gen Norden davon, und der Sumpf zog in Windeseile an ihnen vorbei. Schon bald darauf hatten sie das Nordufer erreicht.
    Sie stiegen an Land, und Krach löste das Seil wieder. Der Hai verschwand auf der Stelle. Niemand trauerte ihm nach: Endlich einmal war jemand mit ihm so umgesprungen, wie er es sonst mit anderen zu tun pflegte.
    Doch nun kamen die Greife an die Reihe. Wahrscheinlich hatte einer der anderen Haie gepetzt und die Greife auf ihr Kommen vorbereitet. Da diese Wesen mit größter Wahrscheinlichkeit nichts Gutes im Schilde führten, trat Krach mal schnell durch die Feuerwand, um die Lage dahinter zu erkunden. Doch da fand er sich mitten im Waldbrand wieder – das war also auch keine Lösung!
    Die großen vogelköpfigen Geschöpfe

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