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Elfen-Jagd

Titel: Elfen-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
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in die Höhe. Doch Krach begann alles andere als zu schweben. Der Stab war schließlich nicht auf den Kobold eingestimmt und war für niemanden zu gebrauchen, genau wie vorher. Damit hatte Krach gerechnet.
    »Aber du hast ihn doch aktiviert!« protestierte der Kobold wütend.
    »Willst du ihn etwa gegen ihn verwenden?« rief Goldy. »Nennst du das Koboldehre?«
    »Na ja, er ist doch bloß ein blöder Oger«, murrte der Kobold. »Was weiß der schon?«
    »Ich werde dir sagen, was er weiß!« fauchte Goldy. »Er ist wesentlich klüger als…«
    Doch als sie Krachs Blick auffing, begriff sie plötzlich seine Maskerade und fügte hinzu: »… als der durchschnittliche Oger.«
    Der Koboldleutnant setzte eine gerissene Miene auf, die zu kompliziert aussah, als daß der Durchschnittsoger sie hätte verstehen können. »Also gut, Oger. Bring der da bei, wie man das Ding bedient, sofern es kein reiner Zufall war.«
    Er reichte den Zauberstab an Goldy weiter. Aha! Die Kobolde hofften also darauf, Goldy später das Geheimnis entreißen zu können. Doch Krach lächelte blöde. »Ich bring’’s ihr bei, dideldumdei.«
    »Mir?« Goldy war völlig verblüfft. »Krach, du willst doch wohl nicht etwa…«
    Krach legte seine riesige Pranke auf ihre Hand. »Du kannst doch denken, Häuptlingstochter«, murmelte er leise. »Dann tu’s auch.« Sanft führte er ihre Hand und zog die Buchstaben GK in der Luft, ihre Initialen. Dann trat er zurück.
    »Das verstehe ich nicht!« protestierte Goldy und fuchtelte mit dem Stab in der Luft.
    Drei Kobolde segelten in die Höhe, als der Stab sich auf sie richtete.
    »Sie hat’s!« rief der Koboldleutnant. »Gut, gut. Gib das Ding her, Mädchen.« Er kam auf sie zu.
    Goldy richtete den Stab auf ihn und ließ ihn auf Baumwipfelhöhe emporschweben. »Was soll ich hergeben, du Tölpel?« fragte sie freundlich.
    Der Leutnant zappelte mit Armen und Beinen in der Luft, doch ohne jeden Erfolg. »Laß mich runter, du Aas!« kreischte er.
    Sie wedelte achtlos mit dem Stab umher, so daß er einen hohen Bogen flog. »Was soll ich? Wer bin ich?«
    »Dafür sollst du mir büßen, du Schla…« Der Kobold unterbrach seine Schimpftirade, als er plötzlich kopfunter über dem Sumpf zu schweben und kleine Kreise zu fliegen begann.
    »Krach«, sagte Goldy in allergoldigstem Tonfall, »warum holst du und die anderen euch nicht was Leckeres zum Essen, während ich ein bißchen mit diesem Stab übe? Ich möchte doch nicht, daß ich jemandem aus Versehen damit weh tue oder so.« Und der Koboldleutnant schlug einen wahnwitzigen Haken in der Luft und wäre um ein Haar gegen einen Baum geprallt.
    »Gebt ihnen was zu essen, gebt ihnen was zu essen!« schrie der Kobold. »Die verrückte Schla… äh, diese Kobolddame ist noch mein Tod!«
    »Ja, wenn ich nicht lerne, geschickter damit umzugehen, könnte das gut sein«, pflichtete Goldy ihm in gespielter Unschuld bei. Der Stab zitterte in ihrer Hand, und der Kobold zog eine haarsträubende Schleife in der Luft, bis er fast vor der sabbernden Sumpfflosse abgestürzt wäre.
    Hastig schleppten die Kobolde Nahrung herbei. Krach stopfte sich auf echte Ogerweise mit Höhlenpilzen mit Erdbeeraroma voll und schlabberte gallonenweise geronnene Seekuhmilch in sich hinein, während das Koboldmädchen mit dem Zauberstab experimentierte und mal den einen, mal den anderen Kobold in die Lüfte schweben ließ.
    »Laß mal einen anderen dran«, meinte einer der Kobolde listig, und Goldy blickte Krach an, der dazu nur nickte. Sie reichte dem Kobold den Stab – der prompt nicht mehr funktionierte. Mehrere andere Kobolde versuchten es, doch mit dem gleichen Erfolg. »Gebt her!« sagte Goldy und nahm den Stab wieder an sich. Immer noch funktionierte er für sie. Wenn der Stab erst einmal auf eine bestimmte Person geeicht worden war, blieb es auch dabei. Da die Kobolde Analphabeten waren, würden sie den Mechanismus wahrscheinlich nie begreifen.
    Endlich hatten sie ihre Mahlzeit beendet, und Krach rieb sich zufrieden den Magen und gab einen Rülpser von sich, der die Blätter des nächstgelegenen Buschs davonwehte.
    »Na ja, ich muß sagen, daß es durchaus Spaß macht«, meinte Goldy und wollte Krach den Stab zurückgeben.
    Doch der Oger lehnte wortlos ab.
    »Heißt das, daß ich ihn behalten kann?« fragte sie erstaunt.
    »Behalt ihn«, meinte die Sirene. »Ich glaube, jetzt wirst du wohl keine Schwierigkeiten mehr haben, hier einen Mann zu finden. Wahrscheinlich sogar einen Häuptling. Was

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