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Elfen-Jagd

Titel: Elfen-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
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immer du willst.«
    Goldy musterte den Stab nachdenklich. »Da ist was dran. Macht ist eine Sprache, die wir Kobolde fast ein bißchen zu gut verstehen.« Sie blickte Krach wieder an. »Oger, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Das hätte kein Kobold für mich getan.«
    »Er ist ja auch kein gewöhnlicher Oger«, erwiderte Tandy und zwickte Krach in den Arm. »Behalte den Zauberstab und gehe weise damit um.«
    »Das werde ich«, versprach Goldy, und in ihren Augen schienen ganz unkoboldhaft Tränen zu glitzern. »Wenn ihr jemals Beistand von Kobolden gebrauchen könnt…«
    »Wir wollen nur von hier wegkommen«, sagte Chem. »Ein paar Details über die Geographie des Nordens wären ganz nützlich.«
    Goldy zeigte mit dem Stab auf den Leutnant. »Nun?«
    Hastig teilten die Kobolde Chem alles mit, was sie über das Gebiet im Norden wußten, was freilich nicht sonderlich viel war. Gut gesättigt machten sich die Freunde gegen Ende des Tages wieder auf den Weg. Sie folgten dem Sumpf bis zum Fluß, und diesem wiederum, bis er versickert war. Dann schlugen sie in der Nähe der Feuerwand ihr Lager auf und aßen ein paar übriggebliebene Pilzleckereien, die Goldy ihnen noch hatte einpacken lassen. Sie mußten erneut durch die Region des Feuers, da diese sie ihrem Ziel näher bringen würde. Sie grenzte ans Land der Greife, wie ihnen die Kobolde versichert hatten. Diese Wesen griffen alle Reisenden an.
    »Das war wirklich großzügig von dir, Krach«, meinte die Sirene. »Du hättest den Zauberstab doch mühelos behalten können, vor allem nachdem sie versucht haben, dich reinzulegen und ihn gegen dich anzuwenden.«
    »Goldy konnte ihn besser gebrauchen«, entgegnete Krach. »Warum sollte ein Oger nach noch größerer Macht streben?«
    »Eins verstehe ich nicht«, warf Johann ein. »Du sagst doch, daß du der Schlauschlinge zum Opfer gefallen bist. Die macht dich zwar schlauer als den Durchschnittsoger, der ja nichts als Knochen im Kopf hat.«
    »Stimmt«, meinte Krach. Ihm war gar nicht wohl bei Johanns Fragerei.
    »Aber das erklärt doch wohl nicht deine Großzügigkeit, oder? Du hast für uns eine Menge Mühen auf dich genommen, und du hast etwas richtig Nettes für Goldy getan, und ich glaube, das hätte kein anderer Oger gemacht, nicht einmal ein schlauer. Kobolde sind schließlich auch wie Oger, nur kleiner und klüger, und die tun auch nie jemandem einen Gefallen.«
    Krach kratzte sich am Kopf. Immer noch keine Flöhe. »Vielleicht war ich ja etwas verwirrt.«
    »Vielleicht«, sagte die Elfe nachdenklich. Tandy, Chem und die Sirene nickten und lächelten auf diese frustrierend wissende Art, wie sie Frauen an sich hatten.

11
Hitzewelle
    Krachs Schlauschlinge ließ ihn nicht in Ruhe, das war das ärgerlichste daran. Am nächsten Morgen wurde er von Zweifeln geplagt. »Woher wissen wir, daß die Greife wirklich feindselig sind?« fragte er. »Können wir der Auskunft der Kobolde trauen? Mit Sicherheit wissen wir doch nur, daß das Feuer auf jeden Fall gefährlich ist.«
    »Allerdings!« stimmte Johann ihm zu. »Wenn ich mir sie andauernd versenge, wachsen meine Flügel nie nach! Aber Greife sind immer reichlich gewalttätige Wesen, und Menschen fressen sie auch.«
    »Dann halten wir uns am besten immer in der Nähe der Feuerwand«, schlug die Sirene vor. »Auf diese Weise können wir jederzeit in die Region des Feuers zurückkehren, falls die Greife sich als zu gefährlich erweisen sollten.«
    So hielten sie es denn auch. Doch schon bald zwang sie der sich ausbreitende Sumpf immer dichter an die Feuermauer, und die bunten Flossenwesen jagten tatendurstig neben ihnen im Schlamm umher.
    Chem blieb stehen. »Ich schätze, wir müssen wohl eine Entscheidung fällen«, sagte sie, während sie ihr Kartenbild auf den neuesten Stand brachte.
    »Ich seh’ mal nach, wie’s drüben ist«, meinte Krach und setzte die Sirene ab. Er trat durch die Feuerwand.
    Dahinter waren Fumarolen, umgeben von frischer Asche. Nicht weit entfernt loderte im Norden weiterhin der Waldbrand. Nein, das war alles andere als sicheres Reisegebiet!
    Da erblickte er ein längliches Ding in der Asche. Neugierig geworden, grub er es aus. Es waren die noch glimmenden Überreste eines großen Baumstamms. Bevor er gänzlich hatte ausbrennen können, hatte die Flugasche das Feuer erstickt. Krach fragte sich, wie ein derart großer Baum in dieser Gegend jemals hatte wachsen können. Vielleicht war er ja von der anderen Seite durch die Feuerwand

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