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Elfen-Jagd

Titel: Elfen-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
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mit den Löwenkörpern umringten sie und musterten die bunt zusammengewürfelte Schar. Die Ungeheuer hatten die Farbe von Schuhcreme. Da griffen sie auch schon an.
    Krach reagierte völlig instinktiv. Er wirbelte seine Stange durch die Luft und schlug den ersten Angreifer ab. Dann sprang er durch die Feuerwand, riß ein paar brennende Schößlinge aus dem Boden, sprang zurück und schleuderte den anderen Greifen die Flammenmassen entgegen. Die Schößlinge waren aus Feuerholz, das sogar brannte, solange sie noch grün waren. Im nächsten Augenblick hatte das Gefieder der Greife Feuer gefangen.
    Die Ungeheuer krächzten laut und stürzten sich in den Sumpf, um die Flammen zu ersticken. Da kamen auch schon die bunten Flossen der Haie auf sie zu. »Ihr habt unseren Matsch benutzt!« rief einer der Haie. »Dafür schuldet ihr uns jeder einen Flügel und eine Tatze!«
    Die Greife nahmen diese Geschäftemacherei ziemlich ungnädig auf: Ein Kampf brach aus. Schlamm spritzte empor, Federn und Flossenteile wirbelten durch die Luft, und der ganze Schlamm begann zu brodeln.
    Krach und die Mädchen machten sich auf den Weg nach Nordwesten, der Feuerwand folgend, und ließen die streitenden Parteien zurück. Die Landschaft wurde etwas schöner, gelegentlich begegneten sie Obst- und Nußbäumen und konnten während der Wanderung wenigstens etwas essen.
    Die Sirene hatte sich inzwischen durch die Bootsfahrt und gelegentlichen Schwanzbäder von ihrer Verstauchung erholt und konnte wieder gehen, was Krach etwas entlastete.
    Zwischen den Bäumen huschten Vögel umher, pickten an den Stämmen herum und wühlten mit ihren Krallen den Boden auf. Je weiter sie kamen, um so zahlreicher wurden die Vögel. In unregelmäßigen Abständen verdunkelten ganze Vogelschwärme den Himmel, und die Vögel wurden immer größer.
    Da kam eine Schar wirklich riesiger Vögel herbeigeflogen: die sagenumwobenen Rokhs. Die waren so groß, daß jeder von ihnen einen mittelschweren Drachen hätte emporheben können, um mit ihm davonzufliegen. Waren die ihnen nun freundlich oder feindlich gesinnt?
    Ein sprechender Papagei ließ sich neben ihnen nieder. »Holla, Fremde!« rief er ihnen zu. »Welche Melodein führen euch ins Vogelland?«
    Krach musterte den Papagei. Er war grün und rot gefiedert und hatte einen nach unten gebogenen Schnabel. »Wir möchten nur durchreisen«, antwortete er. »Wir wollen nach Norden.«
    »Ihr geht aber in Richtung Westen«, erwiderte der Vogel.
    Tatsächlich: Die Feuerwand hatte eine Kurve gemacht und sie von ihrer Richtung abgebracht. Sie wandten sich wieder nach Norden.
    »Willkommen auf der Durchreise durchs Vogelland«, verkündete der Papagei. »Das kostet euch zwanzig Prozent Wegezoll. Einer von euch muß hierbleiben.«
    »Das ist aber unfair!« protestierte Tandy. »Jede von uns hat dringende Geschäfte zu erledigen.«
    »Mit Fairneß haben wir nichts am Gefieder«, meinte der Zollpapagei, während die gewaltigen Rokhs mit ihren herabhängenden Klauen immer tiefer, flogen. »Uns geht es um objektive Bedürfnisse. Wir brauchen Leute, die unseren Besitz bestellen, damit wir mehr Samen zum Essen haben. Deshalb behalten wir von allen, die unser Land durchreisen, eine angemessene Anzahl hier.«
    »Sklaverei als Zoll?« fragte Tandy, und ihre kecke, kampflustige Natur kam wieder zum Vorschein.
    »Nennt es, wie ihr wollt. Einer von euch wird jedenfalls hierbleiben – oder alle. Der Zoll wird auf jeden Fall bezahlt!« Und die Rokhs kamen noch tiefer dahergeflogen. »Zählt durch und bestimmt, wer es sein soll.«
    Krach wußte, daß es zwecklos wäre, es auf einen Kampf ankommen zu lassen. Er würde vielleicht einem der Rokhs die Klauen zerbrechen können, aber dann würde ein anderer in der Zwischenzeit die Mädchen entführen. Die großen Vögel waren einfach zu mächtig. »Wir werden sehen«, sagte er.
    Tandy drehte sich zu ihm um. »Wir werden sehen? Willst du etwa damit sagen, daß du in diese Scheußlichkeit einwilligst?«
    »Wir haben keine andere Wahl«, entgegnete Krach, dessen Schlauschlinge wieder den Oger in ihm besiegt hatte. »Wir müssen einfach das Land durchqueren und am Schluß bestimmen, wer zurückbleiben soll.«
    »Du Verräter!« bellte Tandy. »Du Feigling!«
    Die Sirene versuchte sie zu beruhigen, doch Tandy wich ihr aus, rot im Gesicht und mit Wut im Blick; dann schleuderte sie Krach einen unsichtbaren Koller entgegen. Der traf ihn auf der Brust, und seine Wirkung war verheerend. Krach taumelte zurück und

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