Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Elfen-Jagd

Titel: Elfen-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
alle aus Eiszapfen zu bestehen.
    »Krach!« zischte Tandy. »Es ist ein schreck… ein schreckli… ein schlimmer Schneemensch! Hilfe!«
    Der Schneemensch blickte sie der Reihe nach an. Er war so bleich wie ein Schneesturm. Dann griff er nach dem erstbesten eßbaren Ding. Die Mädchen versteckten sich hinter Krach, der unter einer hübschen Schneedecke lag, so daß man nicht viel von ihm sehen konnte. Durch die nahe Hitzewelle war dieser Schnee nicht einmal annähernd so kalt wie der restliche Schnee auf dem Berg, und Krach fühlte sich recht wohlig. Doch der Schneemensch fiel darauf nicht herein und zerrte an Krachs Nase.
    Aua! Plötzlich war Krach wieder hellwach. Eine echte Ogerwut packte ihn. Er ließ einen riesigen, haarigen Arm hervorschnellen und packte das Schneeungeheuer an der Kehle.
    Der Schneemensch war erstaunt. Er war noch nie zuvor einem Ungeheuer begegnet, das noch schlimmer war als er selbst. Er hatte nicht einmal gewußt, daß es so etwas überhaupt gab. Und er wußte auch nicht, wie er sich jetzt verhalten sollte.
    Krach wußte das zum Glück um so besser. Er erhob sich, ohne seinen Griff zu lockern, und schüttelte das glücklose Ungeheuer durch. »Grrrrrrr!« grrrrrrrte er und ließ das Wesen auf die Hitzewelle plumpsen.
    Als sich sein Hinterteil mit einemmal von Eis in Dampf verwandelte, machte das Ungeheuer einen Satz in die Höhe und schoß davon, wie von einem Sturm davongeweht. Krach machte sich nicht die Mühe, es zu verfolgen; er war zu klug geworden, um sich allzuweit von der Hitzewelle zu entfernen. Schließlich war er ja kein Schneemensch!
    »Dieses Wesen wird so bald keine Reisenden mehr belästigen«, meinte Chem zufrieden.
    »Ja, auf unserer Seite steht nämlich ein noch schlimmeres Monster«, fügte Tandy hinzu und tätschelte Krachs Knie. Der Gedanke schien ihr zu gefallen.
    Krach war einfach nur froh, daß er wieder genügend Kraft besaß, um solchen Dingen wie Schneeungeheuern entsprechend begegnen zu können. Doch bald mußte er sich dem Nachthengst stellen und alles auf eine Karte setzen. Es war wohl besser, wenn er die Mädchen vorher durch diese gefährlichen Gebiete Xanths führte – für alle Fälle.
    Wieder legten sie sich zur Ruhe und scharten sich eng um die Hitzewelle. Als der Morgen anbrach, stellten sie fest, daß diese sie tief in den Schnee hineingeschmolzen hatte, so daß sie sich nun in einem zylindrischen Brunnen befanden. Anscheinend schien der Schnee von unendlicher Tiefe zu sein; ob wohl der ganze Berg daraus bestand? Das war durchaus denkbar, denn schließlich befanden sie sich ja im Wasserflügel, und Schnee war doch nichts als festes Wasser.
    Krach schlug einen Gehweg nach oben in den Schnee, und sie machten sich wieder auf die Reise. Inzwischen waren sie alle recht hungrig geworden, mußten sich aber damit begnügen, hin und wieder eine Handvoll Schnee zu essen.
    Als sie die Eisgrenze erreichten, kam die Sonne heraus und ließ die verbliebenen Wolken schmelzen, so daß sie schon bald durch ein Hagelgewitter liefen, bis sich der Hagel in Regen verwandelte und der Abhang zu einem reißenden Strom wurde, der in einem Bett aus Eis in die Tiefe brauste. Sie versuchten verzweifelt, nicht den Halt zu verlieren, doch der ganze Berg schien sich unter ihnen aufzulösen. Die trügerische Oberfläche brach schließlich unter ihrem Gewicht zusammen und spülte sie alle in einem Sturzbach hinab.
    Chem kam einigermaßen damit zurecht, und auch die Sirene, die wieder ihre Meerjungfraugestalt annahm, schwamm wie ein Fisch davon. Doch für Tandys Kräfte war der Ansturm der Wassermassen einfach zuviel. In ruhigem Gewässer konnte sie recht gut schwimmen, aber das hier war ja der reinste Wasserfall.
    Krach versuchte, auf sie zuzuschwimmen, aber er hatte selbst schon zu viele Probleme. Er war eigentlich kein besonders guter Schwimmer, denn meistens stampfte er einfach nur durchs Wasser oder planschte sich den Weg frei. Doch im Augenblick war er nicht auf der Höhe seiner Kraft und war tiefgefroren und aufgetaut worden. Das Wasser erwies sich als zu tief und reißend für ihn.
    Wahrlich zu tief und zu reißend! Krach japste nach Luft – und erhielt statt dessen Wasser. Er hustete, japste und füllte seine Lunge wenigstens teilweise mit Luft – nur um den Rest dann doch wieder mit Wasser vollzupumpen.
    Das war ja scheußlich! Er umklammerte seine Kehle und versuchte das Wasser wieder hochzuwürgen, während sein Körper nach Luft rang, doch es nützte nichts. Dem reißenden

Weitere Kostenlose Bücher