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Elfen-Jagd

Titel: Elfen-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
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Luft auch kälter, so daß es ihnen nicht viel besser ging als vorher. Nach und nach verwandelte sich das Wasser in Graupelkörner und wurde schließlich sogar zu Schnee.
    Die armen Mädchen liefen blau an vor Kälte; es war Zeit für die Hitzewelle. Krach packte den Draht aus, der sofort Hitze zu verbreiten begann und ihre Qual etwas linderte.
    Langsam ließ der Schneefall wieder nach, doch noch immer mußten sie bergauf steigen. Sie befanden sich auf einem mit Schnee bedeckten Berg, und als die Nacht anbrach, hatten sie den Gipfel noch immer nicht erreicht, so daß sie ihr Lager am Hang aufschlagen mußten.
    Sie waren alle hungrig, vor allem Krach, also reichte er der Sirene die Hitzewelle und stapfte hinaus in den Schnee, um etwas Eßbares aufzutreiben. Er entdeckte ein paar gewürzte Eiszapfen in einer Felsritze und stöberte sogar einen Schneehasen auf, doch es gelang ihm nicht, den einzufangen. Also kehrte er mit den Eiszapfen zum Lager zurück. Die hatten zwar eher symbolischen Sättigungswert, waren aber immer noch besser als gar nichts.
    Hier draußen war es doch kälter, als er erwartet hatte. Sein Atem bildete dichten Nebel vor seinem Gesicht, und der Nebel vereiste und umhüllte ihn, bis er selbst wie ein Eiswesen aussah. Seine Füße wurden taub, ebenso seine Hände. Er wußte kaum noch, wo seine Nase aufhörte und das Eis anfing. Sobald er einmal schnaubte, stieß er eine ganze Salve pfeilspitzer Eiszapfen aus.
    Langsam wurde er müde und träger. Wind setzte ein und stieß ihn umher, bis er stolperte. Schwer stürzte er zu Boden und sank in den weichen Schnee. Er wollte zwar wieder aufstehen, weil es noch ein ganzes Stück bergab bis zum Lager war, doch es war viel bequemer, hier noch ein Weilchen zu ruhen. Seine Schlauschlinge rührte sich zwar beunruhigt, doch nach einer kurzen Weile verstummte auch sie, und Krach schlief ein.
    Er träumte von Tandys Vater, dem Soldaten Crombie, der sich um seine eigene Achse drehte und mit dem Finger schließlich nach Norden zeigte. Aber was war es, worauf er deutete? Krach erinnerte sich daran, daß Tandy nach Crombies Aussage auf der Reise drei Dinge verlieren würde. Wahrscheinlich zeigte der Soldat auf die Stelle, wo dies geschehen sollte.
    Da wurde er unsanft aus dem Schlaf gerissen. Das war aber sehr viel ungemütlicher, als langsam in den Schlaf zu gleiten! Seine Arme und Beine brannten wie Feuer und waren gleichzeitig eiskalt; sein Kopf fühlte sich an wie aufgetautes Aas, und sein Bauch kochte, als stäke er an einem Spieß über einem Lagerfeuer. Er stieß ein entsetzliches Stöhnen aus, denn das taten Oger immer, wenn man sie an einem Spieß über einem Lagerfeuer röstete.
    »Er lebt!« rief eine frohe Stimme.
    Als Krach wieder zu sich gekommen war, erfuhr er, was geschehen war. Er war am Berghang festgefroren. Durch sein Ausbleiben beunruhigt, hatten sich die Mädchen auf die Suche gemacht und ihn schließlich entdeckt. Er war steif wie Eis gewesen, denn genau dazu war er ja auch geworden. Sie hatten schon befürchtet, daß er tot sei, doch dann hatten sie ihm die Hitzewelle auf den Bauch gelegt und ihn aufgetaut. Anscheinend waren Oger gefrierfest.
    Nun, da er wach war, war es Zeit zum Schlafen. Sie legten sich um die Hitzewelle herum zur Ruhe, und Tandy lehnte ihren Kopf gegen Krachs pelzigen Unterarm. Na ja, das war wahrscheinlich ganz harmlos gemeint. »Ich bin froh, daß wir dich Ungeheuer wieder aufgetaut bekommen haben«, murmelte sie. »Ich laß dich nie wieder allein ausziehen!«
    »Oger kriegen öfters Ärger«, pflichtete er ihr bei. Es war ein merkwürdiger Gedanke, daß jemand auf ihn aufpassen wollte, und noch seltsamer war die Vorstellung, daß dies sogar tatsächlich nötig sein könnte, aber das war ja wohl gelegentlich der Fall, wie es nun den Anschein hatte.
    In der Nacht hörten sie ein entsetzliches Brüllen. Krach, der wieder am Träumen war – was er gerne tat, wenn er schlief –, dachte, es sei eine Ogerin, und verzog sein Gesicht zu einer Grimasse des Lächelns. Doch die drei Mädchen schossen in die Höhe.
    »Wach auf, Krach!« flüsterte Tandy ihm besorgt zu. »Da kommt ein Ungeheuer!«
    Doch Krach, der immer noch im Traumtran war, rührte sich kaum. Er fürchtete sich nicht einmal vor der schrecklichsten aller Ogerinnen.
    Das Ungeheuer kam herangestampft. Seine Augen leuchteten im Dunkeln, die Zähne blinkten, und sein Atem ballte sich zu feuchten, kalten Nebelwolken zusammen. Es war schneeweiß, und seine Haare schienen

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