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Elfen-Jagd

Titel: Elfen-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
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Strom war sein riesiger Körper ein willkommenes Opfer, und Krach konnte nicht mehr atmen.
    Der Erstickungsschmerz wurde unerträglich. Da zerbrach irgend etwas, als ob es der Deckel seines Kopfes wäre, und plötzlich war er nur noch bei halbem Bewußtsein. Krach gab auf, doch er dachte noch daran, daß es wesentlich angenehmer gewesen war, zu erfrieren anstatt zu ersticken.
    Dann fügte er sich in sein Schicksal. Schließlich wurde es aber doch noch ganz angenehm, ohne Luft auskommen zu können. Vielleicht war es ja doch nicht so viel schlimmer als zu erfrieren. Erleichtert und locker wie Seetang ließ er sich im Strom treiben. Wie schön es doch war, auf alle Zeiten so dahinzugleiten!
    Plötzlich riß etwas heftig an seinem Körper: Es war die Meerjungfrau. Sie schlang die Arme um einen der seinen und peitschte die Fluten mit ihrem Schwanz, wobei sie ihn abschleppte. Doch er war zu schwer für sie. Sie kamen nur noch langsam voran, und schließlich brauchte sie selbst so viel Luft, daß sie ihn losließ und Krach glückselig in den Fluten versank, während sie an die Oberfläche zurückschoß.
    Langsam wurde ihm bewußt, daß man erneut an ihm zerrte, und zwar diesmal an beiden Armen. Er versuchte sich loszureißen, doch seine Arme gehorchten ihm nicht mehr. So mußte er mit ansehen, wie zwei Gestalten ihn aus der Finsternis ans Licht zogen, eine an jedem Arm, beide mit Fischschwänzen – aber vielleicht sah er ja auch nur alles doppelt.
    Krach wußte nicht genau, wie weit oder wie lange er abgeschleppt wurde, denn er hatte sein Zeitgefühl verloren. Doch schließlich merkte er, daß er sich auf einem sandigen Strand befand und eine Nachtmähre mit ihren Hufen auf ihm herumstampfte. Doch das stimmte nicht: Es war Chem, die Zentaurenstute, die ihm das Wasser aus den Lungen preßte. Es war fast so schlimm wie das Erbrechen nach dem Nachthengstdünger. Aber nur fast.
    Endlich hatte Krach sich so weit erholt, daß er wieder aufrecht sitzen konnte. Er hustete ein bis zwei weitere Eimer Wasser aus den Lungen und sagte schließlich vorwurfsvoll zur Sirene: »Du hast mich gerettet.«
    »Ich hab’s versucht«, erwiderte sie. »Aber du warst zu schwer für mich – bis Morris mir zu Hilfe gekommen ist.«
    »Morris?«
    »Hallo, Monster!« rief jemand aus dem Wasser.
    Es war ein Triton. Nun begriff Krach auch, wieso er zwei Fischschwänze gesehen hatte!
    »Wir haben das Ohr und die Hitzewelle verloren, aber dich haben wir wenigstens retten können«, fuhr die Sirene fort. »Und Chem hat Tandy gerettet.«
    Nun erblickte er auch Tandy, die mit dem Gesicht nach unten auf dem Sand lag. Die Zentaurin massierte gerade ihren Rücken, wobei sie anstatt ihrer Hufe diesmal die Hände benutzte. »Hast du etwa auch Wasser geschluckt und geatmet?« fragte Krach.
    Tandy hob den Kopf. »Ungh«, antwortete sie feucht. »Bist du – abgetrieben?«
    »Als ich gesunken bin«, erwiderte er. »Wenn das das Sterben sein soll, dann ist es gar nicht so schlecht.«
    »Reden wir nicht vom Tod«, meinte Chem. »Dazu ist dieser Ort hier viel zu hübsch. Ich bin sowieso schon wütend genug, weil wir das Ohr verloren haben.«
    »Nicht wütender als ich, weil ich die Hitzewelle verloren habe«, widersprach die Sirene.
    »Vielleicht hättet ihr Krach und mich absacken lassen sollen, um die magischen Gegenstände zu retten«, meinte Tandy mit einem verwässerten Lächeln.
    »Es war unser Schicksal, daß wir sie verlieren«, sagte Krach, dem sein Traum wieder eingefallen war. »Crombie der Soldat hat gesagt, daß Tandy drei Dinge verlieren würde und daß ihr Verlust der unsrige ist.«
    »Das stimmt!« sagte Tandy. »Aber was ist dann das dritte?«
    Krach zuckte mit den Schultern. »Wir haben kein drittes Ding mehr zu verlieren. Vielleicht genügen ja auch zwei.«
    »Nein, mein Vater ortet die Sachen immer richtig. Wir haben bestimmt noch etwas anderes verloren, davon bin ich überzeugt. Wir wissen nur nicht, was es ist.«
    »Vielleicht sollte eine von euch hierbleiben und danach suchen«, meinte der Meermann. Er war ein stämmiger Triton mittleren Alters, der auf etwas grobschlächtige Weise durchaus attraktiv aussah. Es war allerdings auch offensichtlich, daß er sich keine Beine wachsen lassen konnte, um an Land gehen zu können, das war unter Meermännern ja auch nicht üblich.
    »Vielleicht«, erwiderte die Sirene nachdenklich.
    Danach ergab sich alles andere von alleine. Sie befanden sich in einer angenehmen Region des Wasserflügels, wo die Fluten,

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