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Elfen-Jagd

Titel: Elfen-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
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die den Berg herabgespült waren, einen See gebildet hatten, der sich weit in die Wildnis von Xanth hineinstreckte. Und es gab auch eine Kolonie von Meerleuten meist mittleren Alters, unter denen es einen akuten Mangel an Meerjungfrauen gab. Für die Sirene sah das recht verheißungsvoll aus.

12
Sichtbares
Nichts
    Die drei – Krach, Tandy und Chem – machten sich in Richtung Norden auf den Weg, wo sich die Grenze des Nichts befand, die letzte der größeren Regionen Xanths. »Die fünf elementalen Regionen sind von großer Bedeutung«, sagte Chem. »Historisch gesehen waren die fünf Elemente Luft, Erde, Feuer, Wasser und die Leere stets die Hauptpfeiler der Magie. Deshalb ist es auch nur passend, daß sie im Herzen von Xanth angemessen vertreten sind, und ich bin äußerst froh darüber, sie in meine Karte eintragen zu können.«
    »Das waren recht hübsche Abenteuer bisher«, stimmte Krach ihr zu. »Aber was ist die Leere? Die anderen Elemente ergeben einen Sinn, aber mit dem Nichts kann ich nichts anfangen.«
    »Das weiß ich selbst auch nicht«, gab die Zentaurin zu. »Aber ich bin begierig, es herauszufinden. Ich glaube nicht, daß diese Region jemals zuvor kartographisch erfaßt worden ist.«
    »Dann wird es wirklich langsam Zeit«, meinte Tandy. »Ich hoffe nur, daß dieses Gebiet nicht genauso schlimm ist wie die anderen.«
    Chem holte ihr Seil hervor. »Wir wollen mal lieber kein Risiko eingehen! Ich hätte uns auch miteinander verknüpfen sollen, als der Schneeberg zu Matsch wurde, aber dann ging alles viel zu schnell…«
    Sie banden sich aneinander fest, als sie sich der Grenze näherten, die sich ganz plötzlich vor ihnen auftat. Auf ihrer Seite war das angenehme, hübsche Gebiet der Meerleute, deren See sich nach Süden erstreckte; hinter der Linie jedoch war nichts zu sehen.
    »Ich bin die leichteste«, sagte Tandy. »Ich gehe voran. Zieht mich wieder hoch, falls ich in ein Loch stürzen sollte.« Sie strich sich das leicht angesengte und struppig gewordene braune Haar zurück und trat über die Grenze.
    Krach und Chem warteten ab. Langsam gaben sie immer mehr Leine frei; anscheinend war Tandy nicht gestürzt, sondern schritt unentwegt weiter, ohne in Schwierigkeiten geraten zu sein. »Alles in Ordnung?« rief die Zentaurin ihr rein formhalber nach. Keine Antwort. Tandy nahm immer mehr Leine in Anspruch.
    »Kannst du mich verstehen? Bitte antworte doch!« rief Chem mit gerunzelter Stirn.
    Da spannte sich das Seil. Chem stemmte sich dagegen und weigerte sich, sich über die Grenze zerren zu lassen. Krach versuchte, in das Nichts hineinzuspähen, konnte aber nichts erkennen außer einem undeutlichen Nebelstrudel.
    »Ich glaube, ich ziehe sie lieber wieder zurück«, meinte Chem und peitschte nervös mit dem Schweif. Auch der war bei ihren jüngsten Abenteuern etwas mitgenommen worden. »Ich weiß ja nicht, ob da wirklich etwas faul ist, vielleicht kann sie mich ja auch nur nicht hören.«
    Chem riß an dem Seil und traf auf Widerstand. Sie zögerte, weil sie keine Gewalt anwenden wollte. »Was meinst du dazu, Krach?«
    Krach setzte seine Schlauschlinge auf das Problem an, doch die reagierte diesmal äußerst träge. Seine Logik wirkte verworren, und seine Wahrnehmung war ziemlich durcheinander.
    »Ich… ich glaube, ich meine gar nichts«, gestand er schließlich.
    Sie blickte ihn überrascht über die Schulter an. »Du meinst gar nichts? Du, mit deiner unogerhaften Intelligenz? Du machst wohl Witze!«
    »Nette Witze, keine Hitze«, erwiderte er freundlich.
    Sie musterte ihn eindringlich. »Krach – was ist mit deiner Schlauschlinge passiert? Ich kann keine Spur davon auf deinem Kopf mehr erkennen.«
    Krach griff sich an seinen Schädelpelz, doch der war völlig glatt. Nicht das geringste Anzeichen einer Schlinge. »Heckmeck ist weg«, kommentierte er.
    »O nein! Dann ist die dir wahrscheinlich ausgewaschen worden, als du beinahe ertrunken wärst! Dann ist das ja das dritte Ding, das wir verloren haben – deine Intelligenz! Das beeinflußt Tandys Chancen aber wirklich recht nachhaltig. Du bist ja wieder dumm geworden!«
    Krach war entsetzt. Gerade jetzt, da er seine Intelligenz dringend brauchte, war sie verschwunden! Was würde er nun in Krisenfällen tun?
    Die Zentaurin war zwar ebenso bekümmert, wußte aber eine Antwort darauf. »Dann muß meine Intelligenz eben für uns beide herhalten, Krach. Bist du bereit, mir zu folgen, zumindest so lange, bis wir das Nichts überquert haben?«
    Das

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