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Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Titel: Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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sich der Gott. Verdammt, in welche Zukunft? In den Tod?
    Er atmete tief durch.
    Der Tod...
    Was war der Tod? War er ganz einfach die Auflösung der Existenz? War er wie ein langer, unendlich langer Schlaf? Brachte er das Vergessen?
    Krask war ein Gott, aber über die Natur des Todes wusste er so gut wie nichts.
     
    Aber er hatte Angst vor dem Tod. Rational war diese Angst nicht zu erklären.
    Sie war einfach da und wollte nicht von ihm weichen. Der Tod - er war wie ein Gespenst: Unfassbar, nicht zu bezwingen, düster und von seltsamer Faszination.
    Aber Krask wollte leben! Bis in alle Ewigkeit wollte er leben und er war bereit dazu, hierfür alles zu geben, alles einzusetzen. Bis jetzt hatte er es immer geschickt verstanden, den Tod zu betrügen, ihn zu umgehen. Aber dies war immer nur auf Kosten der Sterblichen möglich gewesen.
    „Wir brauchen ein neues Buch“, erklärte plötzlich Nekardion.
    „Jenes, welches viele Äonen lang auf dem heiligen Altar lag ist nicht mehr da und so bin ich der Meinung, dass wir ein neues heiliges Buch brauchen.“
    „Es bedeutet viel Arbeit, so ein Buch zu schreiben“, sagte Peq Ap-Dhyss.
    „Ja, das ist wahr. Es ist eine Aufgabe“, erwiderte Nekardion.
     
    „Eine Aufgabe für Götter“, stimmte Arodnap zu, der bis jetzt recht schweigsam gewesen war.
    „Leben wir nicht auch gut ohne ein heiliges Buch?“, fragte Lari.
    „Haben wir denn das Alte jemals wirklich benötigt?“ Arodnap wechselte einen Blick mit Peq Ap-Dhyss und der wandte sich schließlich an Nekardion. Dieser lächelte kalt. Seine leichenhaften Züge wirkten gespenstisch.
    Der Tod selbst mag so aussehen!, durchzuckte es Krask.
    „Es wäre gut, wenn wir die Regeln nach denen die Sterblichen zu leben haben erneut in einem Buch aufschreiben würden. Wir müssen ihnen so viel Weisheit beibringen, dass sie in der Lage sind, unseren Befehlen zu gehorchen. Aber es darf nicht so viel sein, dass sie gegen uns aufbegehren. Abschriften dieses Buches müssten in jedem Tempel liegen und regelmäßig müssten die Priester den Menschen aus ihm vorlesen.“
    Nekardion hatte also recht konkrete Pläne.
    Egal, was in diesem Buch steht!, dachte Mergun grimmig. Es wird immer nur der Versklavung des Menschen durch seine Götter dienen!
    Aber in Bälde werden die Menschen hierauf nicht mehr hereinfallen!
    Sie werden euch aus dieser Burg jagen, ihr arroganten Götter, sie werden die Schwerter gegen die von euch geschaffenen Zauberwesen erheben, wie noch keiner es gewagt hat!
    „Wenn wir aber nun darangehen, ein Buch zu schreiben, so dürfen wir nicht den gleichen Fehler begehen, wie unsere Vorgänger!“, warnte Gria eindringlich. „Wir müssen sehen, dass wir dieses Buch früh genug in die Sprache der Zeit übersetzen. Es darf nicht wieder geschehen, dass wir ein Buch haben, dass nicht einmal mehr wir es zu lesen vermögen!“
    Nekardions Leichengesicht nickte.
    „Das werden wir sicher zu beachten haben“, gestand er ohne irgendwelche Emotionen in der Stimme.
    Schreibt ihr nur ruhig euer neues Buch und legt es auf den Altar!, dachte Mergun. Es wird an der Zukunft auch nichts mehr ändern können, es wird jene pechschwarze Woge nicht zu stoppen vermögen, die unaufhaltsam auf euch zukommt!
    Krask hatte inzwischen eine Droge genommen, die ihn seine Angst vor der schwarzen Wiege des Todes und der Vernichtung vergessen ließ. Seine Augen waren glasig und blickten ins Leere. Der Wüstengott sah hundert Dinge auf einmal.
    Und doch sah er nichts richtig.
    Alles blieb lediglich Andeutung, alles blieb verschwommen und unklar - von der Realität war nur eine düstere Ahnung geblieben. Nicht mehr und nicht weniger.
    Es war ein Traum - aber ein schöner Traum. Die Fülle der Geschehnisse, die vor seinem geistigen Auge abliefen war so gewaltig, dass er die meisten schon im nächsten Augenblick vergessen hatte.
    So viel geschah gleichzeitig... Krask befand sich auf einem Meer von Ereignissen. Und in diesem Meer herrschte eine reißende Strömung, von der der Wüstengott sich willig mitzerren ließ. Er wusste, dass er nicht die Kraft dazu haben würde, ihr Widerstand entgegenzusetzen und er tat es deshalb euch nicht. Außerdem war es wunderschön sich in diesen Strudel reißen zu lassen, hundert Dinge auf einmal zu erleben.
    Ein Glücksgefühl durchflutete Krask und für einen Augenblick war dies das einzige, was er wahrnahm. Aber dann kamen wieder Bilder, Ereignisse, Dinge und überschwemmten ihn.
    Willig ließ er sich auf dem Meer seiner

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