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Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Titel: Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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eigenen Träume treiben.
    Er war jetzt nur noch Objekt. Objekt seiner eigenen Träume und Phantasien.
    Auf der einen Seite erweiterte die Droge Krasks Bewusstsein ungemein - auf der anderen Seite verengte sie es aber auch. Aber der Wüstengott fand es wunderbar.
    In der letzten Zeit hatte er oft Drogen zu sich genommen. Mit ihnen versuchte er der Realität zu entkommen.
    Aber selbst die Phantasien und Träume, die er jetzt während seines Rausches hatte, waren im Grunde genommen nichts weiter als die Spiegelbilder seiner seelischen Wirklichkeit verfremdet allerdings durch die Atmosphäre des Traum haften, des Nebelhaften, das alles umgab.
    Mergun sah ihm zu, wie er sich verzückt zwischen weichen Kissen hin und her warf. Hin und wieder kamen seltsame, eher tierische als menschliche und schon gar nicht göttliche Laute aus seiner Stierschnauze.
    In diesem Augenblick bedauerte Mergun dieses Wesen. Um keinen Preis der Welt hätte er in Krasks Haut stecken mögen!
    Aber es war nicht zu ändern.
    Die Götter mussten sterben.
    Zu lange hatten sie die Menschen versklavt, ihnen das Recht verwehrt, frei zu sein.
    Zu lange hatten sie die Sterblichen bereitwillig geopfert - oft nicht einmal aus dem Drang heraus, überleben zu wollen, sondern aus purem Sadismus.
    „Ich hoffe nur, dass Andur bei dieser Orgie uns nicht stört“, hörte Mergun nun Lari sagen.
    „Er ist anmaßend und arrogant“, stimmte Peq Ap-Dhyss ihr zu und auch Gria nickte.
    „Ich glaube ihr missversteht ihn, Freunde“, erwiderte Arodnap.
    „Er ist durchaus nicht nur schlecht. Er war es, der die Herrschaft der Götter so lange aufrechterhalten hat - auch wenn viele von uns das heute nicht mehr wahrhaben wollen. Wir sind Andur zu Dank verpflichtet!“
    Lari lachte zynisch.
    „Wir sind ihm zu gar nichts verpflichtet!“, schimpfte sie. „Er ist widerlich.“
    „Er benimmt sich gerade so, als wäre er der Herr über die Erde“, stellte Gria fest.
    „Er ist ja auch sehr mächtig...“, gab Sunev zu bedenken. „Er ist mächtiger als wir alle zusammen!“
    Ja, vor Lord Andur mussten sich die Götter in Acht nehmen.
    „In unzähligen Kriegen stand er mir zur Seite...“, erinnerte sich Arodnap. „Was wären wir ohne ihn? Hätten die Sterblichen nicht schon längst versucht, den Uytrirran zu besteigen und uns aus unserer Burg zu vertreiben? Denkt an all diese Dinge, wenn ihr von unserem besten Verbündeten sprecht!“
    „Bester Verbündeter?“, fragte Lari mit vor Hohn triefender Stimme. „War er es nicht, der Shaykaliin in den Tod trieb?“
    „Shaykaliin war für sein Schicksal selbst verantwortlich“, versetzte Arodnap. „Andur trägt hier keine Schuld! Jeder ist für sich selbst verantwortlich, Freunde! Auch Shaykaliin!“
    „Shaykaliin hat sich von Andur blenden lassen“, sagte Mergun.
    „Der Lord von der Angst bestimmte sein Handeln - und er bestimmt das Handeln sehr vieler Individuen - Menschen wie Götter!“ Arodnap hob seine Augenbrauen und musterte Mergun kühl.
    „Ich weiß sehr genau, was ich tue, Mergun! Und Shaykaliin wusste es auch! Warum willst du jetzt beschönigen?“
    „Warum willst du nicht einsehen, dass du unter Lord Andurs Einfluss stehst?“, fragte Mergun.
    Arodnap sagte nichts. Seine einzige Erwiderung war ein düsterer, hasserfüllter Blick.
     
    „Wenn wir Götter unsere Herrschaft über die Erde festigen wollen, so wird uns nichts anderes übrig bleiben, als Lord Andur fest an uns zu binden“, erklärte Nekardion. „Wer ihn zum Bundesgenossen hat, hat die Macht. Glaubt mir, Freunde! Wir dürfen auf keinen Fall zulassen, dass er sich gegen uns stellt.“
    „Wir sollten einen dauerhaften Pakt mit ihm schließen“, schlug Arodnap nun vor.
    „Ein Pakt, den er einhalten muss!“, warf Peq Ap-Dhyss ein. Sunev nickte.
    „Shaykaliins Tod sollte eine Lehre für uns sein! Lord Andur kennt so etwas wie Loyalität nicht. Es ist überhaupt schwer zu sagen, nach welchen Grundsätzen, nach welchem Plan und aus welchen Motiven er handelt.“
    „Er scheint weder Motive noch einen Plan zu haben“, stellte Lari fest. „Seine Handlungen sind fast durchweg spontan und chaotisch -
    sie folgen keinem Ziel, keinem Weg, keiner Richtschnur. Es ist gefährlich, sich mit ihm einzulassen!“
     
    „Aber es ist mindestens ebenso gefährlich, nicht sein Bundesgenosse zu sein“, warf Sunev ein.
    Inzwischen verlor die Droge, welche Krask genommen hatte, ihre Wirkung. Seine Träume verloren sich, langsam erwachte er und kehrte in die

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