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Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Titel: Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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wie ich es zum Beispiel bin. Diese Männer hier hören auf Euch -
    auf keinen anderen. Noch seid Ihr ein Gott, Mergun, auch wenn Ihr selbst dies nicht glauben wollt!“
    Tharno und Mergun wechselten einen langen, nachdenklichen Blick miteinander und der Gott erkannte, dass sein Gegenüber recht hatte. Mergun war ein Gott! Und es schien so, als sollte er dies auch noch eine Weile bleiben - ob ihm das nun passte oder nicht!
    „Gebt diesen Männern eine Weisung, Mergun“, sagte Tharno.
    „Sie warten darauf, dass Ihr ihnen eine gebt!“ Mergun blickte sich um und musste dem Zweifler abermals recht geben. Er sah die Erwartung in den Augen der anderen.
     
    Dann stieg er wieder auf den Rücken seines Rappen, damit er höher war als seine Zuhörer und besser verstanden werden konnte.
    „Morgen früh brechen wir auf!“, donnerte seine Stimme. „Wir werden nach Norden ziehen. Zum Berg der Götter!“
    *
    Irrtoc war schon immer ein Grübler gewesen. Aber in dieser herrlichen Vollmondnacht wollte er nicht grübeln und sein Gemüt unnötig beschweren.
    Nachdem er sich um sein Pferd gekümmert hatte, setzte er sich unter eine alte Eiche. Es war der einzige Baum weit und breit, der den Eindruck von Alter und Würde zu vermitteln vermochte.
    Er saß da und schaute zum Mond, der wie das große Auge des Himmels auf die Erde blickte und schweigend zur Kenntnis nahm, was dort geschah.
    Es ist so ruhig heute Nacht, überlegte der Sänger. Es ist die Ruhe vor dem Sturm. Und der Sturm wird das Chaos bringen und aus dem Chaos kann man eine neue Ordnung schmieden.
    Irrtoc stellte fest, dass er selbst sich bis jetzt nur wenig Gedanken darüber gemacht hatte, wie eine solche neue Ordnung denn konkret aussehen könnte. Sicher, die Grundrichtung war ihm klar: Es sollte eine Ordnung werden, in der für Götter kein Platz sein würde. Aber reichte dieser Grundsatz aus, um etwas Neues schaffen zu können?
    Irrtoc wusste es nicht und er beschloss, sich zunächst darüber nicht weiter den Kopf zu zerbrechen. Zuerst musste die Voraussetzung für solche Überlegungen kommen: ein Sieg der Revolution!
    „Ich habe dich überall gesucht, Irrtoc!“, hörte er die vertraute Stimme Túlinas. Er sah ihre Gestalt in der Dunkelheit auf ihn zukommen. Ihre Haare wehten in dem leichten Wind der aufgekommen war, und das Mondlicht warf gespenstische Schatten auf ihr Gesicht.
    Irrtoc musterte sie nachdenklich. Ja, ohne sie, das wurde ihm nun klar, wäre er nun sicherlich nicht hier gewesen.
     
    Und eine ganzer Reihe anderer ebenfalls nicht.
    Als sie Irrtoc erreicht hatte, blieb sie stehen.
    „Hast du etwas dagegen, wenn ich mich zu dir setze?“
    „Nein.“ Der Sänger nickte ihr zu. „Setz dich.“ Sie setzte sich.
    „Der Mond ist wie ein großes Auge. Das Auge eines lauernden Gottes, der voller Argwohn und Unbehagen auf uns schaut. Wenn er die Macht dazu hätte, so würde er uns auslöschen. Aber er ist dort oben. Alle Götter sind weit oben - zum Beispiel auf einem Berg.“ Sie wandte den Kopf und sah Irrtoc an. „Ich habe gehört, dass manche Götter allein durch ihren Blick die Seele des Menschen ausbrennen können.“
    Irrtoc lächelte freudlos.
    „Der dort oben“, er deutete auf den Mond, „kann dies bestimmt nicht. Er ist nur der Mond.“
    „Aber andere können es.“
    „Dann hoffe ich, dass ich einem solchen nie begegnen werde!“ Sie schwiegen eine Weile. Der Mond schien noch heller geworden zu sein. Es war eine ungewöhnlich helle Nacht.
    „Irrtoc?“, fragte Túlina.
    „Glaubst du, dass es einen höchsten Gott gibt? Einen Gott, der über alle anderen Götter und auch über die Sterblichen Macht hat?“
    „In Balan und Darakyn gibt es Gelehrte, die solche Theorien aufstellen“, sagte Irrtoc nur. Aber Túlina schien damit nicht zufrieden zu sein.
    „Und du? Glaubst du daran?“
    Irrtoc hatte sich eigentlich nie besonders mit den Theorien der Gelehrten an den Akademien beschäftigt. Jene theosophischen Debatten, die dort geführt wurden, waren ihm immer egal gewesen.
    Alles, was er an Philosophie brauchte, um sein Handeln zu rechtfertigen, war in seinen Liedern enthalten.
    Die Diskussion darüber, ob es einen solchen, `höchsten` Gott gab oder nicht, hielt er für rein akademisch - ohne Auswirkungen auf das Leben selbst.
     
    Irrtoc sah, dass Túlina von ihm eine Antwort erwartete. Er musste sich nun überlegen, was er sagen sollte. Er musste jetzt eine Antwort finden auf jene Frage, die er sich nie gestellt hatte.
    „Ich kann nicht

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