Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Titel: Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
erneut, denn der Ton des Horns nagte an ihrer Energie.
    Nun wogte die Schlacht zurück. Die Sterblichen bekamen Aufwind! Sie trieben ihre Gegner zurück und vernichteten viele von ihnen. Ihre Waffen zuckten vor und zurück, hieben, stachen, töteten.
    Sie verbreiteten Tod und Schrecken und die grünlich leuchtenden Flammen des magischen Feuers.
    Immer noch blies Nerik mit aller Kraft sein Horn, aber dann musste er es schließlich von seinen Lippen nehmen. Seine Kraft war erschöpft. Er keuchte und fühlte sich matt und ausgelaugt.
    Diese Horn..., dachte er.
    Es kommt mir so vor, als wäre es ein Teil meiner Selbst. Oh, ich muss weiterblasen!
    Es steht zu viel auf dem Spiel.
    Ich darf nicht aufgeben, mich nicht gehen lassen!
    Das wäre ein unverzeihlicher Verrat an meiner und an der sterblichen Sache! Ich muss...
    Aber er konnte nicht.
    Seine Kraft hatte ihn verlassen.
    Sein Gegner war die geballte magische Energie der Götter! Gegen sie musste er mit seinem Horn ankämpfen.
    Und das war nicht leicht.
    Nerik beobachtete das Schlachtgeschehen.
    Noch waren die aus Magie geborenen Wesen schwach.
    Noch vermochten die Kämpfer der Sterblichen es, sie Schritt um Schritt zurückzudrängen und niederzumachen.
    Aber wie lange noch?
    Wie lange noch mochte dieser Zustand anhalten?
    Und da sah Nerik auch bereits wieder, wie die Armee der Zauberwesen erstarkten, wie sie an Kraft gewannen, wie ihr Stöhnen zu einem wilden Kampfgebrüll wurde. Und aus dem Nichts erschienen immer weitere dieser Kreaturen.
    Ich muss wieder blasen! Ich muss...!, hämmerte es unaufhörlich in Neriks Kopf.
    Langsam hob er wieder das Horn an seine Lippen und blies.
    Dumpf donnerte der Ton über die Ebene und Nerik meinte, dass es diesmal leiser sei als zuvor.
    Schwindelgefühle erfassten ihn.
    Er schwankte im Sattel, hielt das Horn aber an den Lippen und blies.
    Dann wurde es dunkel vor seinen Augen.
    Krampfhaft hielt er sich am Hals seines Pferdes fest.
     
    In seinen Ohren dröhnte das Gebrüll der magischen Wesen.
    Sie schrien wie im Triumph. Sie kreischten in einer Ekstase des Mordens und Auslöschens.
    Langsam erholte sich Nerik etwas.
    Verschwommen nahm er seine Umwelt wahr.
    Er sah eine der schrecklichen Kreaturen sich auf ihn stürzen!
    Grauenerregende Klauen streckten sich ihm entgegen und Neriks Pferd ging durch und drohte ihn abzuwerfen. Nur mit größter Mühe gelang es dem Mann ohne Gedächtnis, im Sattel zu bleiben.
    Da fuhr plötzlich ein grünes Schwert zwischen ihn und das Ungeheuer. Verschwommen sah er Merguns Gestalt.
    Der rebellierende Gott trieb mit wuchtigen Schlägen des Wesen zurück. An seiner Seite war Gibram, der Seher aus der Drachenwüste.
    Aber Nerik vermochte sich nun nicht mehr im Sattel zu halten. Er rutschte zu Boden.
    Das Horn...!
    Das war im Augenblick sein einziger Gedanke.
     
    Krampfhaft und verzweifelt hielt er sein Horn umklammert.
    Mergun war von seinem Ross gestiegen und hatte sich zu ihm niedergebeugt.
    „Was ist mit Euch?“, fragte er besorgt.
    Nerik stöhnte etwas. Seine Faust klammerte sich noch fester um das magische Horn, das die Kraft hatte, der Zauberei ihren Zauber zu nehmen.
    Der Mann ohne Gedächtnis versuchte sich aufzurichten, aber er vermochte es nicht. Aus seinem Körper war die Kraft gewichen.
    Lari war herbeigesprungen und half ihm etwas auf.
    „Was ist...?“, fragte die Göttin.
    „Ich... bin... so schwach“, stöhnte Nerik leise. Seine Worte waren kaum zu hören. „Verdammt, ich bin so schwach!“
    „Können wir Euch irgendwie helfen, Nerik?“, fragte Mergun.
    Aber Nerik schüttelte den Kopf. Noch immer schloss er seine Faust fest um das Horn.
    „Soll ich versuchen, das Horn zu blasen?“, fragte Mergun dann.
     
    „Nein...“ Nerik stockte, schnappte nach Luft und keuchte etwas.
    „Ihr hättet nicht die Kraft, es zu blasen, mein Freund! Nur ich vermag dies zu vollbringen.“
    „Aber warum?“, wollte Mergun wissen.
    „Ich weiß es nicht, Mergun. Ich habe es vergessen...“ Mergun wechselte eine sorgenvollen Blick mit Lari.
    „Was sollen wir nun tun?“, fragte sie. Aber Mergun wusste, dass diese Frage eher rhetorisch war. Lari war eine Göttin und deshalb musste sie ebenso wie Mergun jenen Weg erkannt haben, der für sie einzig und allein noch zu begehen war, wollten sie ihrer Sache noch zum Sieg verhelfen.
    „Wir müssen magische Hilfe holen“, erklärte Mergun dann. Sein Gesicht war von Düsternis geprägt.
    „Zauberwesen?“, fragte Nerik plötzlich.
    Mergun nickte

Weitere Kostenlose Bücher