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Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Titel: Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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mit ihren plötzlich hervorschnellenden, in die Länge wachsenden Armen.
    „Irgendwann“, rief Dhongoom, „wird auch die Kraft der Götter erlahmen. Einmal werden sie den Widerstand aufgeben müssen!“ Die Stunden flossen dahin.
    Stunden des Sterbens und Tötens.
    Die Sonne versank am Horizont und die Dämmerung tauchte die Ebene von Ghwallck in ein graues, düsteres Licht.
    Das magische Feuer in den Waffen der Sterblichen wirkte dafür um so heller!
    Und die Dämmerung wurde schließlich zur Nacht, die sich nun wie ein schwarzer Schleier des Todes über das Land senkte.
    Aber gekämpft wurde immer noch und es war kein Ende abzusehen! Der Mond stand wie ein gekrümmtes Schwert über der Schlacht und die Sterne wirkten wie die tausend Augen der Götter des Uytrirran, die besorgt und verstört auf die Ebene von Ghwallck schauten. Denn hier würde selbst das Schicksal der Götter entschieden werden.
    Aus den Armen der Sterblichen begann die Kraft zu weichen.
    Die Schwerter und Äxte und Speere wogen nun schwer in ihrer Hand. Sie zuckten nicht mehr blitzschnell vor und zurück, aber sie waren am Siegen. Das magische Feuer, welches in ihren Waffen wohnte, spendete ihnen von seiner unheimlichen Kraft.
    Kaum noch erschienen feindliche Zauberwesen aus dem Nichts.
    Die Kraft der Götter schien nun dem Ende zuzugehen.
    *
    Und während in der Ebene die gewaltige Schlacht sich langsam und bedächtig zu entscheiden begann, wie ein schwerfälliges Tier, stand Lord Andur auf einer der niedrigen Hügel, die an jene Niederung grenzten.
    Er sah den Verlauf der Schlacht und er betrachtete ihn mit Schrecken.
    Die anderen Götter hatte er verlassen. Durch den magischen Beistand, den er ihnen geleistet hatte, hatte er sich etwas verausgabt.
    Er war erschöpft und matt.
     
    Es ist eine gewaltige Macht, die dort gegen die Götter zieht, dachte der Lord der Angst. Mergun wird siegen! Daran kann es nun keinen Zweifel mehr geben.
    Selbst meine ganze Macht, vereinigt mit der der Götter, hat es nicht vermocht, ihn zu stoppen! Vermutlich nicht einmal mehr Nerik.
    Andur sah die blitzenden, grünen Schwerter der Sterblichen, wie sie ihre Gegner zerhackten, sie mit den in ihnen wohnenden magischen Feuer verbrannten.
    Schauder erfassten Andur.
    Ich habe Mergun unterschätzt!, durchzuckte es ihn. Das war von Anfang an mein Fehler! Ich dachte, mit ihm spielen zu können, aber das geht nicht. Ich muss jetzt um mein Überleben kämpfen!
    Dieser Gedanke schnitt ihm wie ein Messer in die Seele. Noch nie hatte er, Andur, um sein Leben kämpfen müssen! Seine Existenz war nie bedroht gewesen.
    Aber nun war er gefährdet, das erkannte er. Wenn die Götter besiegt waren, dann würde er an die Reihe kommen! Er würde im magischen Feuer verbrennen. Er würde dasselbe Schicksal erleiden müssen, wie die Götter. Aber dazu war er nicht gewillt! Er wollte überleben! Er durfte nicht aufgeben.
    Es gibt nur einen Weg, wie ich mich selbst retten kann, erkannte er. Ich muss mich auf Merguns Seite stellen!
    Wie ein Gespenst zuckte dieser Gedanke durch das Gehirn des düsteren Lords. Noch nie war er auf irgendjemandes Seite gewesen, außer auf seiner eigenen. Und nun sollte er sich auf Merguns Seite stellen? Ausgerechnet auf Merguns Seite?
    Lord Andur atmete schwer und seufzte. Er hatte im Grund genommen gar keine Wahl, wenn er überleben wollte.
    Meine Macht, sie ist im Schwinden begriffen!, erkannte der Herr der Angst. Aber wenn ich an Merguns Seite kämpfe, wird sie wieder wachsen.
    Doch jetzt konnte Andur nicht einfach zu Mergun gehen und ihm seine Hilfe anbieten. Er würde ihn mit Sicherheit abweisen!
    Er wird glauben, ohne meine Hilfe die Götter besiegen zu können, dachte Andur. Aber es steht ihm eine große Schlacht bevor; eine vielleicht ebenso schwer zu gewinnende wie diese hier. Und dann wird er meine Hilfe annehmen!
    Andur lachte leise in sich hinein. Ja, er würde aus dieser unerwarteten Niederlage einen Sieg machen. Und vielleicht war es sogar möglich, dass er etwas Spaß dabei hatte...
    Nein, ein Spiel war dies nun wahrlich nicht mehr! Auch für Andur nicht!
    Bis jetzt habe ich mein ganzes Leben lang nur gespielt, erkannte der Lord. Und vielleicht gelang es mir auch diesmal, ein Spiel aus der ganzen Sache zu machen!
    Da sah Andur etwas Helles am Himmel. Es war der Himmelswagen des Götterboten Kriin, von verzauberten Pferden gezogen.
    Der Wagen kam rasch näher und landete schließlich direkt vor Andur.
    Was kann der Götterbote von mir wollen?,

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