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Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Titel: Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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fragte sich der Herr der Angst. Seine Gesichtszüge wurden etwas überheblich, strahlten jetzt seine ganze Überlegenheit aus.
    „Seid gegrüßt, Lord Andur!“, rief Kriin, während er von seinem Wagen sprang. Der Bote der Götter konnte allerdings seine tiefe Unsicherheit nicht verbergen.
    „Seid gegrüßt, willenloser Sklave der Götter“, rief Andur boshaft zurück.
    „Ich bin durchaus nicht willenlos, Lord Andur. Sonst wäre ich jetzt bestimmt nicht hier!“
    Andur zuckte desinteressiert mit den Schultern.
    „Ihr müsst es wissen, Götterbote!“
    „Was tut Ihr hier, Lord?“, fragte Kriin dann.
    Andurs Gesicht verfinsterte sich merklich.
    „Was kümmert Ihr Euch um meine Angelegenheiten, Kriin? Sind es die Götter, die Euch geschickt haben? Wollen sie wissen, was ich jetzt und hier treibe?“ Andur lachte rau. „So sagt ihnen, dass sie das nichts angeht! Ich bin ihnen keine Rechenschaft und keinen Gehorsam schuldig!“
    „Nicht die Götter sind es, die mich schicken.“
    „Nicht die Götter? Wer denn sonst?“
    „Ich bin es selbst, der mich schickt. Ich handele aus eigenem Antrieb!“
    Lord Andur sah Kriin etwas verächtlich an. Aus eigenem Antrieb?
    dachte er. Das redet sich dieser Dummkopf doch nur ein. Er ist doch gar nicht dazu in der Lage, etwas aus eigenem Antrieb heraus zu tun.
    „So, so“, lächelte Andur dann überheblich. „Und was wollt Ihr von mir?“
    Kriin deutete auf die vielen grünen Schwerter - in der Dunkelheit blitzend und stechend.
    „Seht Ihr dort die Schlacht, Lord?“, fragte der Bote die Götter.
    „Ich sehe sie“, nickte Andur.
    „Die Götter werden diese Schlacht nicht gewinnen können, nicht wahr?“
    „Nein, das werden sie nicht“, stimmte Andur zu.
     
    „Ich frage mich, was aus mir wird, wenn die, denen ich bis jetzt gedient habe, untergehen. Werde ich mit ihnen untergehen?“
    „Vermutlich, Kriin. Aber das kann ich euch nicht mit Sicherheit sagen.“
    „Und Ihr? Was wird aus Euch, Lord Andur?“
    „Macht Euch um mich keine Sorgen.“ Andur hatte nun seine volle Selbstsicherheit zurückgewonnen. „Ich werde überleben.“
    „Ihr seid Euch dessen sicher?“
    „Ja.“
    „Und wie werdet Ihr es schaffen, zu überleben?“
    „Ich werde... spielen.“
    „Spielen?“ Kriins Gesicht verzog sich ungläubig. „Ihr werdet spielen?“, wiederholte er nochmals.
    „Ja.“
    „Erläutert mir das!“
    „Es ist mein Geheimnis.“
    Angst stand in Kriins Augen und Andur sah dies mit genüsslicher Befriedigung.
    „Sagt es mir, Lord Andur! Sagt mir, wie Ihr zu überleben trachtet.
    Bitte!“, flehte der Bote der Götter.
    „Ich sagte doch, dass es mein Geheimnis ist.“
    „Aber... Ihr könnt doch nicht...“
    „Sicher kann ich. Ich habe nicht vor, mein Geheimnis preiszugeben!“
    „Ihr seid ein harter Mann, Lord!“
    „Vielleicht, ja.“
    „Ich gebe Euch alles, was Ihr wollt! Alles! Aber ich bitte Euch: Verratet mir jenes Geheimnis!“
    „Ihr habt nichts, was ich begehre, guter Freund.“
    „Ich habe...“
    „Und selbst wenn Ihr tatsächlich etwas hättet! Um nichts in der Welt würde ich mein Geheimnis verraten!“
    „Ich gebe Euch meinen Wagen! Meinen Himmelswagen!“
    „Nein!“
     
    „Und meine verzauberten Pferde.“
    „Nein! Und nochmals nein!“
    „Ich schenke Euch alles, was ich habe. Aber bitte...“
    „Nein! Ich will nichts geschenkt! Wenn ich an Eurem Plunder Interesse hätte, so hätte ich ihn mir schon längst genommen!“ Das Gesicht des finsteren Lords war düster geworden, denn sein Gegenüber ekelte ihn an.
    Betrübt wandte Krrin sich ab.
    „Ihr seid herzlos, Lord Andur“, stellte er fest.
    „Ja, das bin ich. Und Ihr seid es auch.“
    Ein Dolch blitzte in Andurs Hand und noch ehe der deprimierte Kriin begriffen hatte, was überhaupt vor sich ging, hatte der Herr der Angst die Waffe bereits in des Götterboten Brust geschleudert.
    Kriin krümmte sich stöhnend. Er versuchte, die todbringende Klinge aus seinem Fleisch zu ziehen.
    „Auch wenn es Euch gelingen sollte, sie aus Eurem Fleisch zu entfernen, werdet Ihr sterben, Herr Kriin. Die Klinge ist vergiftet.“ Andurs Worte klirrten wie Eis. Mit einem Schrei des Entsetzens wich Kriin zurück.
    „Warum?“, keuchte er.
    „Ihr würdet es nicht verstehen, mein Freund“, erwiderte Andur.
    „Warum?“, fragte Kriin erneut. Wut war in seiner Stimme, unbändige Wut. „Warum habt Ihr das getan?“
    „Der Grund liegt bei Euch selbst.“
    „Erklärt es mir!“
    Aber Andur schwieg. Er sah

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