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Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Titel: Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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leicht.
    „Ja, Zauberwesen. Aus Magie geborene Dämonen, die keine Form haben, außer ihr Meister gibt ihnen eine; völlig dem Befehl ihres Herrn unterworfen. Ohne die Hilfe solcher Wesen werden wir diesen Kampf nicht gewinnen können, Nerik.“
    Mergun spürte, wie er selbst sich gegen solche Gedanken sträubte.
    Aber er wusste, dass es keinen anderen Weg gab. Und er erkannte jetzt sehr deutlich, wie sehr er anfangs seine Machtmittel überschätzt hatte.
    „Zauberwesen?“, fragte Nerik dann nochmals. In seinem Gesicht stand tiefes Misstrauen. „Hiervon muss ich Euch unter allen Umständen abraten!“
    „Wäre es Euch vielleicht lieber, Herr Nerik, wenn wir Lord Andur um Hilfe bäten?“, fragte Lari etwas spöttisch.
    Nerik schwieg, aber Mergun spürte jene tiefe Abneigung gegen alles magische wohl, die in ihm war.
    „Wenn wir diese Schlacht nicht gewinnen, werden wir vermutlich nie wieder dazu in der Lage sein, uns zu erheben!“, sagte Gibram, der bei ihnen stand.
    Neriks Gesicht war ernst und seine Augen musterten Mergun durchdringend.
     
    „Ihr müsst selbst wissen, was Ihr tut, mein Freund! Aber ich habe Euch gewarnt. Ich habe Euch gewarnt, Mergun von Balan!“ Aus Neriks Worten klang echte Besorgnis mit. Und auch Mergun war nicht wohl bei dem Gedanken an das Kommende.
    Aber es gab keinen anderen Weg, um die geballte Kraft der Götter zu besiegen.
    Nerik richtete sich mühsam auf, wobei Gibram ihm half.
    Irgendjemand schrie!
    Mergun schnellte herum und sah eines der Zauberwesen, wie es sich mit schrecklichen Pranken durch die Reihen der Sterblichen wand, tötend und vernichtend, von den Todesschreien seiner Gegner begleitet.
    Doch ein Wald aus grünlich leuchtenden Schwertern stellte sich dem Wesen entgegen und tötete es. Aber an seiner Statt erschien aus dem Nichts sofort ein neues.
    „Bringt Nerik aus dem Kampfgebiet, Herr!“, wandte Mergun sich an Gibram. Der Seher nickte nur und half Nerik auf dessen Pferd.
     
    „Wir müssen es jetzt tun“, sagte Lari.
    „Du hast recht. Es gibt keinen Aufschub mehr - so unwohl mir bei dieser Sache auch ist.“
    Direkt vor ihren Augen spielte sich in diesem Augenblick ein blutiger, grausamer Kampf ab. Die Zauberwesen schienen nun überall zu sein. Nirgends konnte man ihren sich dauernd verändernden Körpern entkommen.
    Lari nahm jetzt Merguns Hand und der Gott spürte den Strom magischer Kraft, der durch seine Hand, seinen Arm, seine Schulter und schließlich durch seinen ganzen Körper strömte, ihn durchflutete und stärkte. Aber auch von Mergun ging ein solcher Strom aus und durchflutete Lari.
    Sie begannen in gewisser Weise eine Einheit, ein Wesen zu werden. Die Ströme ihrer Zauberkraft verschmolzen miteinander zu einer einzigen, großen Kraft. Und ebenso war es mit ihren Bewusstseinen. Zunächst sträubte sich Mergun etwas gegen dieses Einssein, dieses Verschmelzen - ebenso, wie er sich damals, beim Kampf der Götter gegen Andur gegen eine Vereinigung gesträubt hatte.
    Aber dieses Sträuben war damals wie heute eher gefühlsbedingt.
    Er wusste, dass dies alles nötig war, um zu siegen.
    Nach einem unendlich lang erscheinenden Augenblick waren Merguns und Laris Kräfte eine einzige Kraft geworden. Und diese Kraft stießen sie nun schubweise ab.
    Und aus ihr formten sie nun Wesen.
    Sie waren ebenso schrecklich wie jene, gegen die sie nun kämpfen sollten, ebenso unbeständig in ihrer äußeren Erscheinungsform und ebenso grausam.
    Unerwartet und aus dem Nichts erschienen sie und stürzten sich auf ihre Gegner.
    „Das ist seltsam, Freunde“, sagte Ravic der Misstrauische.
    „Magiewesen auf unserer Seite!“
    „Wir können die Hilfe dieser Wesen aber gut gebrauchen“, brummte Hadry-al-Komson, der Riese.
     
    „Mergun muss sie gerufen haben! Oder Lari. Oder vielleicht auch beide“, meinte Dhongoom der Henker. „Nur sie beide haben die Macht dazu!“
    „Redet nicht so viel, Freunde!“, rief Gonru aus Rôlsur. „Kämpft lieber und sehr zu, dass ihr diese Schlacht überlebt, um euch später an euren Göttern rächen zu können.“
    Die Armee der Sterblichen erhielt neuen Auftrieb.
    Die feindlichen Zauberwesen wurden Stück um Stück zurückgedrängt.
    Die grünen Schwerter, Äxte und Speere zuckten vor und zurück und versengten die willenlosen Diener der Götter mit jenem furchtbaren magischen Feuer, das in ihm wohnte.
    Und die Zauberwesen, die Mergun und Lari gerufen hatten, verschlangen ihre Feinde mit ihren abgrundtiefen Rachen, zerrissen sie

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