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Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Titel: Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Schwertspitze des anderen schon wieder in bedrohlicher Nähe und erneut musste er alle seine Kräfte einsetzen, um sich zu verteidigen.
    Ein schreckliches Gespenst wütete in Merguns Innerem: das Gespenst der Angst. Es zermürbte ihn, hinderte ihn für eine Weile daran, klar zu denken und entschieden zu handeln. Es zerstörte seine Kraft, ließ sie wie Honig dahinfließen und schließlich gänzlich verschwinden.
    In dieser Zeit gelang es ihm kein einziges Mal zum Angriff überzugehen und seinen Gegner in Bedrängnis zu bringen.
    „Ihr habt noch immer die Möglichkeit, diesem Kampf ein Ende zu setzen – durch einen weisen Entschluss. Die Nachwelt wird Euch dafür dankbar sein“, hörte er Neriks Stimme.
    „NEIN!“, brüllte Mergun. Nein, er konnte nicht! Zu viel stand für ihn auf dem Spiel. Er durfte diesem seltsamen, aus der Fremde gekommenen Mann nicht nachgeben! Vermutlich war er nur erschienen, um Mergun seinen Rang streitig zu machen!
    Wahrscheinlich wollte er sich selbst an dessen Stelle setzen.
    Inzwischen hatte Mergun sich etwas gefangen. Seine Hiebe waren wieder kraftvoller. Zeitweise vermochte er es sogar wieder, zum Angriff überzugehen. Dann schließlich musste Nerik sogar einen Schritt zurückweichen!
    „Tötet ihn, Mergun! Tötet jenen, der Euch beleidigt hat!“, rief einer der Sterblichen.
    „Keine Todesart wäre für eine Kreatur wie ihn grausam genug“, rief ein anderer. „Daher ist es eine Gnade von unvorstellbarer Größe, wenn er nur durch das Schwert sterben muss!“
    „Seht! Oh, in seiner unendlichen Gnade lässt unser allmächtiger Gott Mergun …“
    „Schweigt!“, brüllte Mergun. Wut war in ihm. Hatte Nerik am Ende doch recht mit seiner Theorie? Nein! Nein, das durfte nicht sein!
    Es musste einen anderen Ausweg geben!
     
    „Hört Ihr es, Mergun?“, fragte Nerik. „Hört Ihr, wie sie zu Euch beten?“
    „Ja, verdammt, ich höre es!“
    „Dann macht dieser unheilvollen Entwicklung ein Ende, Mergun!
    Ihr habt die Macht dazu!“
    Die Worte Neriks klangen wie eine Bitte, wie ein Flehen.
    „NEIN!“, rief Mergun. „NEIN! NEIN! NEIN!“
    Und damit stürzte er sich mit gewaltiger Wut auf seinen Gegner, der um einige Schritte zurückwich.
    „Ihr seid ein Dummkopf“, sagte Nerik, der mittlerweile eingesehen zu haben schien, dass es zwecklos war, Mergun noch umstimmen zu wollen. Die Frucht der Macht war allzu süß gewesen, so dass Mergun und Lari der Verlockung nicht hatten widerstehen können – vor allen Dingen, als sie bereits von ihr gekostet hatten.
    Plötzlich schien Nerik die Kraft zu verlassen. Immer öfter passierten ihm schwere Fehler. Aber noch kämpfte er unverdrossen weiter, wenn er es auch nicht mehr vermochte, seinen Gegner ernsthaft in Gefahr zu bringen.
    „Lasst uns diesen unseligen Kampf beenden, Nerik! Es ist nicht gut, wenn Freunde einander zu töten trachten!“, rief Mergun, denn er verspürte nur wenig Lust dazu Nerik zu erschlagen.
    Aber der Mann ohne Gedächtnis schüttelte den Kopf.
    „Einer von uns muss jetzt und an diesem Ort sterben!“
    „Aber …“
    „Es ist nun einmal so. Ich kann es auch nicht ändern. Nur Ihr könntet dies, aber Ihr habt ja bereits mehr als einmal zu verstehen gegeben, dass Ihr dies nicht wollt!“
    Da fuhr Merguns Schwert Nerik in die Schulter. Ein zuckender Schmerz durchfuhr seinen Schwertarm und erfüllte schließlich seinen ganzen Körper. Mergun schrie und wollte seine Waffe aus Neriks Leib herausziehen, aber jene Macht, die in seinem Schwert wohnte, drängte weiter, zog ihn mit und gab erst Ruhe, als das Schwert bis zum Heft im Leib des anderen saß. Die Klinge hatte Nerik durchbohrt. Dann erst gelang es dem Gott, die Waffe zurückzuziehen. Langsam begann der Schmerz in Mergun nachzulassen. Verschwommen nahm er wahr, wie Nerik zu Boden stürzte.
    Er ist tot!, durchfuhr es Mergun.
    Aber nein! Er bewegte sich noch! Er lebte!
    Die Verschwommenheit wich nun von des Gottes Augen und auch der Schmerz war weg. Er beugte sich zu dem sterbenden Nerik nieder, dessen Augen ihn traurig anstarrten.
    „Warum musste es nur so weit kommen, Nerik?“
    „Weil Ihr es so gewollt habt, Mergun!“
    „Aber nein! Nie und nimmer habe ich es gewollt!“ Nerik versuchte mit der Hand das Blut aufzuhalten, welches aus seiner Schulter drang. Mit diesem Blut floss seine Lebenskraft dahin
    …
    „Ihr kämpftet immer nur gegen die Götter, Mergun. Nicht aber gegen jenes System, das diese Götter erst zu Göttern gemacht hatte, obwohl Ihr die

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