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Elfen wie Diamant

Elfen wie Diamant

Titel: Elfen wie Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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hatte er Sorge, dass Knöpfe durch den Raum schießen würden, wenn die Brust des Diplomaten noch weiter anschwoll, also wandte er sich wieder an seine Männer. »Aber noch sind wir nicht im sicheren Wald.« Er hielt inne, als ihm klar wurde, dass er einen Ausdruck seines Vaters benutzt hatte. Menschen und Zwerge fühlten sich sicher, wenn sie den Wald verlassen hatten. Elfen empfanden natürlich das Gegenteil. Was Konowa überraschte, war nur die Tatsache, dass er genauso empfand. Er sah sich in dem Raum um, in dem sie standen, und kam dann zu dem Schluss, dass es vielleicht doch nicht ganz so überraschend war. Nahezu jeder Wald wäre besser als dieser Raum.
    Â»Ich gehe voran«, sagte Feylan und trat zur Tür.
    Â»Diese Aufgabe kann jetzt Soldat Smirck erledigen«, meinte Konowa und zückte seinen Säbel. Feylan wirkte zwar enttäuscht, aber Konowa wusste, dass er bald darüber hinweg sein würde. Der junge Soldat hatte seinen Mut mehr als genug unter Beweis gestellt. Wenn er ständig freiwillig gefährliche Aufgaben übernahm, würde er irgendwann in einem zu frühen Grab landen. »Langsam und vorsichtig, Smirck. Wir wissen immer noch nicht, wer in diesem Fort ist, falls überhaupt jemand da ist.«
    Â»Jawohl, Sir«, erwiderte der Soldat. Er drehte sich um und trat zur Tür. Er ließ einmal seinen Kopf kreisen, fuhr mit einem Finger über die Schneide des Bajonetts, das er auf seine Muskete gepflanzt hatte, und ging dann langsam vorwärts, als hätte er ein Seil um den Bauch gebunden, das ihn zurückhielt.
    Konowa schickte ihm zwei weitere Soldaten hinterher, davon überzeugt, dass keiner freiwillig in diesem Raum bleiben würde. Er stieg die Stufen hoch und bemerkte sofort, dass diese Treppe mit der gleichen Unregelmäßigkeit in den Fels geschlagen worden war wie die Stufen vor dem Fort. Keine
zwei Stufen hatten dieselbe Höhe, was den Aufstieg sehr unbequem machte. Bajonette schabten an den Felswänden entlang und sprühten Funken von schwarzem Frost. Hinter ihm stolperte jemand, was einen Chor von gedämpften Flüchen auslöste.
    Â»Tut mir schrecklich leid«, flüsterte Pimmer. »Hier ist es sehr dunkel. Diese Fackeln scheinen mehr Schatten zu werfen, als Licht zu spenden.«
    Konowa stöhnte unhörbar, zählte bis fünf und unterdrückte einen Fluch. Es war besser, einfach weiterzugehen und so schnell wie möglich das Ende der Treppe zu erreichen. Er schickte seine Sinne aus und versuchte herauszufinden, ob etwas auf sie wartete, wenn sie oben angelangt wären. Aber er konnte nichts spüren. Er war zwar erleichtert, aber irgendwie auch enttäuscht.
    Der Soldat vor Konowa blieb stehen, drehte den Kopf und warf dem Major einen Blick über die Schulter zu. Dann deutete er nach vorne. Konowa drängte sich an ihm vorbei und schlitzte sich dabei seinen Hasshugeb-Umhang am Bajonett des Mannes auf. Noch schwieriger war es, sich an dem nächsten Soldaten vorbeizuzwängen, und einen Augenblick durchzuckte Konowa die schreckliche Vorstellung, unter diesem ganzen Gestein gefangen zu sein. Dann war er jedoch an dem Mann vorbei, und das Gefühl wich. Er erreichte Smirck, der auf dem Boden hockte und das Ohr an das Schlüsselloch der Holztür am Ende der Treppe presste.
    Obwohl seine schwarze Eichel ihn nicht vor einer Gefahr warnte, wartete Konowa, bis Smirck aufstand und ihm ein positives Zeichen gab. Es konnte nicht schaden, eine zweite Meinung einzuholen. Er klopfte dem Soldaten anerkennend auf den Rücken. Smirck streckte die Hand aus und stemmte sich gegen die Tür. Sie gab nicht nach. Dann drehte er sich nach links und benutzte seine Schulter.

    Â»Drücken«, flüsterte Konowa.
    Â»Ich drücke ja … Sir«, knurrte Smirck mit vor Anstrengung gepresster Stimme.
    Â»Lass mich mal versuchen«, befahl Konowa, packte Smirck am Gürtel und zog ihn von der Tür zurück. Dann zwängte er sich an ihm vorbei, betrachtete die Tür einmal von oben bis unten und fragte sich, ob sie noch zusätzlich von einem Riegel oder Bolzen gesichert würde. Dann kam ihm ein schrecklicher Gedanke. Sie war vielleicht von der anderen Seite verschlossen und verriegelt. Ihn verließ der Mut. Wie hatte er nur so dumm sein können? Natürlich wurden Türen verriegelt, vor allem solche, die zu Folterkammern führten.
    Wütend stemmte er sich gegen die Tür und schob

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