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Elfen wie Diamant

Elfen wie Diamant

Titel: Elfen wie Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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die Hände in seine Hüften. »Ihr wart keine Feiglinge, als ihr gelebt habt. Dass ihr jetzt tot seid, ändert nicht das Geringste. Erinnert euch an das, was ihr seid!« Alwyn deutete auf einzelne Soldaten. »Du, du und auch du … ihr seid Stählerne Elfen. Werdet diesem Namen gerecht!«
    Die Luft um sie herum knisterte, als die Temperatur fiel. Alwyns Atem bildete Wolken vor seinem Mund, und seine Lungen brannten vor Kälte. Die Schatten der Stählernen Elfen wurden vor seinen Augen größer. Er blinzelte. Sie nahmen Haltung an. Und einen Augenblick später waren sie verschwunden. Alwyn wartete etliche Sekunden, bevor er ausatmete.
    Â»Na, darauf wäre Yimt sicherlich verdammt stolz gewesen«, meinte Rallie und stieß einen leisen Pfiff aus.
    Â»Ich dachte, ich wäre zu weit gegangen«, meinte Alwyn.
    Â»Das habe ich auch gedacht, mein Junge, ich auch. Erinnern Sie mich bitte daran, dass ich nie mit Ihnen Poker spiele.«
    Das Geräusch von knirschendem Schnee verkündete das Nahen des amtierenden Regimentssergeanten Aguom, der ein paar Schritte von ihm entfernt stehen blieb. Alwyn erinnerte sich daran, dass er immer noch ein Mitglied der bewaffneten Streitkräfte der Imperialen Armee Ihrer Majestät war, drehte sich um und nahm Haltung an.
    Â»Rühren«, meinte Aguom, der sich nervös umsah. Dann deutete er auf den Hügel. »Hat es hier eine Schlacht gegeben?«, erkundigte er sich, während er das Massaker betrachtete.
    Â»Etwas in der Art«, antwortete Rallie.

    Aguom schien gerne eine etwas ausführlichere Erklärung erhalten zu wollen, aber er ließ es dabei bewenden.
    Â»Lieutenant Imba möchte gerne einen Lagebericht. Er bereitet das Regiment darauf vor, in einer Schlachtreihe vorzurücken. Sollten sie Ihre Bajonette aufpflanzen?«
    Â»Ja«, antwortete Alwyn.
    Â»Spürst du etwas?«, fragte Aguom.
    Alwyn schloss die Augen und legte das Kinn gegen seine Brust. Der Wind spielte mit dem Saum seiner Caerna, aber er bemerkte das scharfe Brennen des eisigen Schnees auf seinem gesunden Bein kaum. Etwas Dunkleres, Kälteres nahm seine Aufmerksamkeit gefangen.
    Â»Worum handelt es sich?«, erkundigte sich Rallie. Alwyn hörte das Rascheln von Papier und wusste, dass sie einen Bogen in der einen und ihren Federkiel in der anderen Hand hatte.
    Â»Die Schatten haben unseren Feind gefunden«, erwiderte er, öffnete die Augen und hob den Kopf. »Hunderte und Aberhunderte von Rakkes, in einem einzigen, riesigen Haufen.«
    Â»Was denn, wo?«, erkundigte sich Aguom. »Wir haben Hunderte von ihnen in der Schlucht abgeschlachtet. Der Rest hat sich in alle vier Winde verstreut. Wie können sie so schnell eine solch große Streitmacht versammelt haben?«
    Â»Sie werden von ihrem Emissär angetrieben. Seine Macht wurde nicht vernichtet.«
    Â»Aber du hast ihn getötet. Wir haben gesehen, wie du ihn in Stücke gerissen hast«, erklärte Aguom. »Wie kann irgendetwas Lebendiges das überstanden haben?«
    Â»Wahnsinn«, gab Alwyn zurück, der den Pfad sah, den er eines Tages möglicherweise selbst betreten würde.
    Regimentssergeant Aguom erholte sich schnell. »Dann haben wir keine Zeit zu verlieren. Wir werden im Laufschritt
zum Fort marschierten und dort unsere Verteidigung einrichten. Sobald wir in der Festung sind, können wir sie in Schach halten.«
    Â»Ich fürchte, wir werden nicht bis zum Fort kommen«, meinte Alwyn.
    Irgendwo aus dem Westen trug der Wind ein Heulen zu ihnen herüber. Ihm antwortete ein ganz ähnliches Geräusch weiter im Osten.
    Â»Wir sind bereits umzingelt.«

20
    KONOWA FAND PIMMER etwa zwanzig Meter weiter im Tunnel, der von der Außenmauer ins Fort führte. Obwohl er nicht mehr dem Wind und dem Schnee ausgesetzt war, schien der Mann zu zittern. Er stand in der Tür zu einer Kammer. Der Schein seiner kleinen Sturmlaterne spendete genug Licht, dass Konowa die Gestalten der Soldaten erkennen konnte, die sich an der Wand gegenüber versammelt hatten. Nach dem Schrecken, den er gerade hatte mit ansehen müssen, fühlte er sich hilflos und wütend. Als er jetzt sah, dass seine Männer sich nicht verteilt und darauf vorbereitet hatten, einer möglichen Gefahr entgegenzutreten, gab ihm das die willkommene Gelegenheit, seinen Gefühlen Luft zu machen.
    Er betrat den Raum und wollte gerade den ersten, leisen Fluch

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