Elfen wie Diamant
darauf konzentrieren, die Mauer aufrechtzuerhalten. Es ist schwierig, dahinterzublicken.«
Hrem antwortete nicht sofort. »Also gut«, sagte er und unterbrach den Rhythmus. »Finden wir raus, wie heià dieser Schnee ist. Können Sie sich dagegen wappnen?«
Visyna riskierte einen kurzen Vorstoà ihrer Sinne durch die Wand und bereute es sofort. »Da sind Hunderte von ihnen!«
»So viele kann ich gar nicht sehen, aber was ich sehe, genügt. Und wir haben nicht einmal irgendwelche verdammten Waffen!«, erklärte er.
Schweià tropfte von Visynas Nase. Sie blinzelte, und weitere SchweiÃtropfen brannten in ihren Augen. Sie konnte es
sich nicht einmal leisten, sie mit den Händen abzuwischen, also rieb sie ihr Gesicht an dem Tuch ihres Ãrmels, während sie weiterhin ihren Bann wob. Es war bereits ziemlich heià in dem Kreis, und sie hatten kaum zwanzig Meter geschafft.
»Bleibt dicht zusammen ⦠und geht weiter«, sagte Visyna, die eigentlich mit sich selbst sprach. Sie wusste bereits jetzt, dass sie diesen Zauber nicht den ganzen Weg zum Fort aufrechterhalten konnte.
Ein Rakke heulte unmittelbar auf der anderen Seite dieser wirbelnden Wand aus Schnee.
Einen Moment später spürte Visyna, wie die Kreatur gegen die Wand sprang. Die Schreie verstummten schlagartig, als die kleine Gruppe weiterging und über den qualmenden Leichnam des Rakke stieg. Jir knurrte und fletschte seine Zähne beim Anblick des Rakke, aber er schnüffelte nur kurz an dem Kadaver und lieà ihn in Ruhe. Visyna trat darüber hinweg, während sie versuchte, ihn zu ignorieren, aber der Gestank von verbranntem Haar und verkohlter Haut breitete ihre Ãbelkeit.
»Na, das ist gut«, erklärte Zwitty, dessen Stimme in dem kleinen Kreis verblüffend laut klang. »Jedes Rakke, das dumm genug ist, durch diese Wand zu springen, erlebt eine ziemlich unangenehme Ãberraschung. Gut. Aber könnten Sie vielleicht die Hitze ein bisschen senken?«
»Kann ich nicht«, sagte sie und wischte sich erneut mit dem Ãrmel über die Augen. Dann leckte sie sich die Lippen und schmeckte Salz. Ihre Haut fühlte sich an, als würde sie im Sommer mittags in der Sonne liegen. »Tut mir leid. Aber es wird gleich noch heiÃer.«
Auf der anderen Seite der Wand herrscht Unruhe, und dann kreischten etliche Rakkes vor Schmerz auf. Zum Glück fiel keines von ihnen in ihren Weg, aber durch die Hitze verwandelten sich der Schnee und der Sand unter ihren FüÃen
in Schlamm. Das Gehen fiel ihnen immer schwerer. Wenn jemand ausrutscht, wird er durch die Wand fallen. Wenn ihn das nicht umbringt, werden das die geifernden Bestien auf der anderen Seite tun. Sie alle balancierten auf einem Seil, bei dem jeder Fehltritt einen schrecklichen Tod bedeutete. »Ich muss aufhören«, sagte sie. Ihre Beine zitterten, und sie konnte kaum noch laufen. Sie hatte Angst, war vollkommen erschöpft, und es war schon eine Herausforderung, sich nur aufrecht zu halten.
»Sind Sie verrückt geworden? Wir haben kaum â¦Â« Mehr brachte Zwitty nicht heraus, bevor ein dumpfes Geräusch verriet, dass Hrem ihn mit einem Schlag zum Schweigen gebracht hatte.
»Das Fort ist noch ziemlich weit entfernt«, sagte Hrem.
»Ich weië, sagte sie und hob ihre FüÃe einen nach dem anderen aus dem Schlamm, nur um beim nächsten Schritt wieder einzusinken. »Aber ich kann es nicht mehr aufrechterhalten. Es tut mir leid, ich habe gedacht, ich könnte es, aber es geht nicht.« Sie fühlte sich, als wären die Muskeln in ihren Beinen durch Blei ersetzt worden.
»Du hast alles getan, was du konntest, mein Kind, und niemand macht dir Vorwürfe«, sagte Chayii. Ihre Stimme klang gelassen, nicht einmal die Andeutung einer Anklage schwang darin mit.
Doch, ich selbst, dachte Visyna. Sie hatte Krämpfe in den Händen und konnte die wirbelnde Wand kaum noch stabil halten. Wenn sie sie nicht bald auflöste, würde sie vollkommen die Kontrolle darüber verlieren und ihrer aller Leben riskieren.
Ihr rechter Fuà blieb hängen, als sie ihn aus dem Schlamm zog, und sie stolperte. Sie bemühte sich, den Ministurm weiterhin zu beherrschen, sie kämpfte, aber es kostete mehr Kraft, als sie besaÃ. Das Beste, was sie jetzt tun konnte, war,
ihn nach auÃen zu richten, den wirbelnden Schnee und die Hitze weiter wegzuschieben, während sie dafür sorgte,
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