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Elfen wie Diamant

Elfen wie Diamant

Titel: Elfen wie Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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dass er um sie kreiste. Visyna wusste, dass sie über kurz oder lang auch diese Fähigkeit verlieren würde, und wenn das geschah, standen sie vollkommen schutzlos da.
    Dann habe ich uns alle umgebracht.

23
    Â»VIZEKÖNIG , ICH WILL einen anderen Ausgang aus diesem Fort, und zwar sofort!«, schrie Konowa. Sein rechtes Knie pochte vor Schmerz, nachdem er die letzten zwei Meter von der Leiter heruntergesprungen war, aber der Schmerz konnte warten. Er humpelte über den Innenhof des Forts, während widerstreitende Gefühle in seinem Hirn tobten.
    Visyna ist am Leben! Und seine Elfen … Er ging schneller und achtete nicht auf den stechenden Schmerz in seinem Knie, während er versuchte, die Geschehnisse zu verarbeiten. Nach all der langen Zeit waren sie nur noch ein paar hundert Meter voneinander entfernt. Alle, nach denen er suchte, befanden sich jetzt in unmittelbarer Nähe des Forts.
    Nur, so hatte er es nicht erwartet.
    Die Soldaten, die er für seine Söhne und Brüder gehalten hatte, waren nicht die Elfen dort draußen, sondern die bunte Mischung von menschlichen Außenseitern, die er in all den Kämpfen, angefangen von Elfkyna über die Wikumma-Inseln, bis hierher geführt hatte.
    Der Geruch von Leder, blankem Kupfer und Sägemehl riss ihn in die Gegenwart zurück. Er war unter einer löchrigen Segeltuchmarkise stehen geblieben, die an die innere Westwand des Forts genagelt worden war und von zwei zerbrochenen Karrendeichseln am anderen Ende gehalten wurde. Sie bildete das traurigste, löchrigste und durchhängendste Dach, das er jemals gesehen hatte, aber es genügte, um den
größten Teil des Schnees von Pimmer fernzuhalten, der sich darunter geflüchtet hatte. Ganz offensichtlich hatte sich hier einmal eine Werkstatt befunden. Auf dem Boden lagen Stiefelsohlen, Leder- und Segeltuchriemen, Messing, Zinnbrocken und Tonkrüge. Pimmer saß auf einem umgestülpten Eimer, während er seine allgegenwärtige Karte auf einer Tür ausgebreitet hatte, die auf Ziegelsteinen ruhte. Damit hatte er einen mehr als adäquaten Tisch. Seine kleine Messinglaterne spendete überraschend viel Licht.
    Regimentssergeant Arkhorn saß daneben auf einem Haufen zusammengerollter Seile, Ketten und Jutesäcke. Er drehte den Griff eines kleinen Schleifsteins, der in einem Holzgelenk steckte, und hielt ein Stück Kupfer daran. Am Fuß des Schleifsteins hatte sich bereits eine Pyramide aus Kupferstaub und Splittern angehäuft, etwa so groß wie eine Ratte.
    Â»Ich glaube, Kritton ist tot«, erklärte Konowa. »Visyna hat ihn getötet. Jedenfalls glaube ich das. Sie hat einen riesigen Eisbrocken auf ihn herabfallen lassen.« Die Erinnerung daran schockierte ihn immer noch. Wegen des Schnees, der Dunkelheit und der Entfernung war er sich zwar nicht ganz sicher, aber selbst wenn seine Augen seine Vermutung nicht bestätigen konnten, sagte ihm etwas in seinem Herzen, dass es so gewesen war … Jedenfalls hoffte er es sehr. Dieser riesige Eisklotz war vom Himmel gestürzt und hatte jemanden zermalmt. Er hatte keine Ahnung, ob Visyna zu so etwas in der Lage war.
    Yimt hörte auf zu mahlen. »Mist. Ich hatte mich schon darauf gefreut, ihm selbst sein Rückgrat aus dem Hals herausziehen zu können. Bist du sicher, dass er tot ist, Major?«
    Â»Wenn er nicht tot ist, dann dürfte er zumindest auf dem Boden eines Kraters liegen und den Kopf in den Stiefeln haben.«

    Yimt stieß einen leisen Pfiff aus. »Ich schulde dem Mädchen einen Krug. Geht es ihr gut?«
    Â»Soweit ich das sagen kann, ja«, erwiderte Konowa und machte Anstalten, auf und ab zu gehen. Er blieb jedoch stehen, als der Schmerz in seinem Knie aufflammte. »Ich habe einen Sturm gesehen und vermute, dass sie auch dafür verantwortlich ist. Er hat sie bisher vor den Blicken der anderen verbergen können, aber vermutlich ist das auch alles, wozu er dient. Zwischen ihr und dem Fort gibt es einen ganzen Haufen von Rakkes. Wir müssen eine Möglichkeit finden, ihr zu helfen.«
    Pimmer blickte von der Karte hoch. Seine Miene war alles andere als ermutigend.
    Â»Wir haben das alles bereits hundertmal unter einem Dutzend verschiedener Gesichtspunkte durchgekaut, aber es gibt keinen anderen Weg in das Fort außer dem Haupttor und dem Geheimgang, den wir benutzt haben.«
    Damit war Konowa nicht zufrieden. »Sie müssen mehr Schlupflöcher

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