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Elfen wie Diamant

Elfen wie Diamant

Titel: Elfen wie Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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dann machte er etwas höchst Bemerkenswertes.
    Â»Er duckt sich vor Angst«, sagte Visyna, die nicht wusste, ob sie ihren Augen trauen konnte. Der furchtlose Bengar presste tatsächlich den Bauch in den Schnee und kroch langsam zurück. Das Rakke erkannte die Haltung und griff an.
    Â»Nein«, widersprach Chayii, »er tut nur so.«
    Im selben Moment veränderte sich Jirs Verhalten. Er presste die Ohren an den Schädel, und sein Fell kräuselte sich, als seine Muskeln vor Anspannung hervortraten. Das Rakke war noch zwei Schritte entfernt, als Jir sprang, ein verschwommener Fleck schwarzen und roten Fells, das sich deutlich gegen den Schnee abhob. Ein Schrei gellte auf, der sofort erstickt wurde, und zwar von einem Geräusch, als würde Leder zerrissen. Blut spritzte in den Schnee, und Jir landete auf seinen zwei Vorderpfoten. Die beiden hinteren setzte er eine Sekunde später sanft auf.
    Der Leichnam des Rakke lag ausgestreckt im Schnee, und sein Kopf klemmte zwischen Jirs Kiefern.
    Die anderen Rakkes zogen sich mehrere Meter zurück, und ihr ständiges Brüllen und Fauchen verstummte. Jir hatte ihnen etwas Zeit verschafft, aber wie viel? Immer mehr Rakkes tauchten auf, die Jirs schreckliche Demonstration nicht gesehen hatten. Ihr Brüllen würde die anderen schon bald ermutigen, wieder anzugreifen.
    Â»Und jetzt?«, wollte Zwitty wissen.
    Â»Wir müssen uns in Richtung Fort bewegen. Hrem, wirf die Schneebälle etwa sieben Meter vor uns und dann noch ein paar zu den Seiten. Jir kann aufpassen und sich auf jeden stürzen, der uns zu nah kommt.«
    Scolly gab Hrem einen Schneeball. Hrem machte einen Schritt vorwärts und streckte seine Arme von sich. Die Rakkes konzentrierten sich sofort auf ihn. Hrem brüllte, und der
Schneeball ging in schwarze Flammen auf. Er bewegte seinen Arm einmal von links nach rechts, sodass möglichst viele Rakkes den brennenden Schneeball sahen, dann schleuderte er ihn. Der Ball beschrieb einen eleganten Bogen, während das schwarze Frostfeuer wie ein Kometenschweif durch die Dunkelheit hinter ihm herwaberte. Es fiel zu Boden mit einem scharfen Krachen, und Visyna bemerkte, dass es den pulverigen Schnee zu festem Eis gefroren hatte. Schwarze Flammen und Funken loderten einige Sekunden auf, bevor sie erlöschten. Die Rakkes, die den Flammen am nächsten waren, kreischten und zogen sich erneut zurück.
    Â»Los!«, schrie Visyna und zwang ihre Finger, so viele kleine Fäden zu weben, wie sie bewältigen konnte.
    Sie setzten sich in Bewegung. Inkermon betete, Scolly und Zwitty machten Schneebälle und reichten sie Hrem, der sie mit Frostfeuer entzündete und sie dann schleuderte, so schnell er konnte. Visyna bemühte sich nach Kräften, Chayii zu halten, während sie webte; Jir umkreiste die Gruppe und knurrte jedes Rakke an, das zu nahe kam.
    Â»Es funktioniert!«, schrie Hrem, der einen Schneeball schleuderte und ein Rakke direkt auf die Brust traf. Die Kreatur kreischte, als schwarze Flammen an ihr hochzüngelten, dann rannte sie brüllend in die Nacht hinaus. »Wir werden es schaffen.«
    Ein Felsbrocken segelte aus dem Dunkeln heran und traf Hrem an der Schläfe. Er stürzte zwar nicht, krümmte sich jedoch vor Schmerz und presste seine Hände auf die Wunde. Die Rakkes stürmten vor. Jir griff sie an, und seine Klauen zischten so schnell wie das Licht durch die Luft, mehr, um zu verletzen und zu ängstigen, als um zu töten.
    Der Angriff stockte, aber er hörte nicht auf. Mittlerweile mussten mindestens fünfzig oder noch mehr Rakkes sie umzingelt haben, und selbst so primitive Kreaturen wie diese
wussten, dass sie mit einer solchen Überzahl ihre Beute einfach überwältigen konnten.
    Â»Sie haben herausgefunden, wie sie uns erledigen können!«, rief Zwitty, der sich nicht die Mühe machte, die Furcht in seiner Stimme zu unterdrücken.
    Â»Es sind Raubtiere«, erklärte Chayii.
    Scolly und Zwitty begannen, ebenfalls Schneebälle zu werfen, obwohl keiner von ihnen sie entzünden konnte. Inkermons Gebete wurden lauter, aber falls sie eine Wirkung hatten, konnte Visyna sie nicht erkennen. Sie bekam nur ein paar Worte mit, aber sie bemerkte, dass der Soldat eine Menge Erlösung, rechtschaffene Wut und einen schnellen Tod beschwor. Sie hoffte, dass der letzte Teil den Rakkes galt und nicht ihnen.
    Ein lautes Brüllen ertönte aus der Richtung des Forts. Die

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