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Elfen wie Diamant

Elfen wie Diamant

Titel: Elfen wie Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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hinüber. »Ein bisschen kalt für einen Nachtspaziergang. Ich dachte, ihr Jungs würdet vielleicht gerne mitfahren.«
    Konowa drehte sich um und betrachtete die Soldaten neben sich, um sich davon zu überzeugen, dass sie alle ihre Musketen gesenkt hatten. Das war verdammt knapp gewesen.
    Â»Aufstehen«, befahl Konowa. Seine Erleichterung machte es ihm schwer, das Zittern in seiner Stimme zu unterbinden. »Rauf auf die Pritsche, und bleibt wachsam.«

    Sie rannten zu dem Wagen wie Ertrinkende, die nach einer Rettungsleine greifen. Konowa wurde klar, dass das auch ziemlich nahe an der Wahrheit lag. Er marschierte nach vorn zu Rallie und ignorierte die Kamele. Dann drehte er sich um und vergewisserte sich, dass alle seine Männer aufgestiegen waren.
    Ein Gebiss mit sehr großen und sehr gelben Zähnen blitzte in der Dunkelheit auf und schnappte nach Konowas rechter Schulter.
    Konowa schrie auf und warf sich zur Seite, während er nach dem Gebiss schlug, es aber verfehlte. Er landete auf dem Rücken und verlor seine Muskete. Dann griff er hastig nach seinem Säbel, der sich jedoch in seinem Mantel verfangen hatte. Sein Tschako fiel ihm vom Kopf, als würde er mit seinen Flügeln in dem stürmischen Wind tatsächlich fliegen können. Die eisige Luft an seinem Kopf klärte zumindest seine Gedanken.
    Noch während er wie verrückt versuchte, den Säbel aus der Scheide zu ziehen, dämmerte ihm, dass sich die schwarze Eichel nicht kalt anfühlte. Stattdessen spürte er, dass ihn jede Menge Augenpaare anstarrten, und blickte hoch.
    Â»Kommen Sie, Major, diese entzückende Schönheit wollte Ihnen nichts Böses«, sagte Rallie zwei Meter über ihm. Die Blicke ihrer vier Kamele jedoch, die paarweise vor den Wagen geschirrt waren, verkündeten das glatte Gegenteil. Rallie ließ sich wieder auf den Bock sinken und sortierte das Bündel lederner Zügel in ihren Händen.
    Â»Da bin ich anderer Ansicht«, murmelte Konowa und krabbelte ein Stück zurück, bis er außer Reichweite der alles andere als entzückenden Zähne und Hufe dieser Kreaturen war. Erst dann riskierte er es aufzustehen. Er hob seine Muskete und seinen Tschako vom Boden auf, behielt dabei aber die Kamele im Auge. Dann hörte er ein Kichern und
fuhr hastig zur Pritsche des Karrens herum. Zehn Köpfe, die sich über die Seite des Planwagens gereckt hatten, verschwanden im Nu.
    Rallie ließ die Zügel knallen, und die Kamele drehten sich zögernd von ihm weg, als sie anzogen. Konowa ließ sie vorbeigehen und sprang dann auf den Bock neben Rallie. Er klemmte die Muskete zwischen die Beine und drehte sich um. Die Soldaten hatten sich auf der Pritsche zusammengekauert, um sich zwischen den Bündeln mit Nachschub und Dingen, die wie die letzten Habseligkeiten des Vizekönigs aussahen, warm zu halten. Aber sie hatten ihre Musketen unter der Plane nach draußen geschoben und spähten aufmerksam in die Dunkelheit. Keiner von ihnen riskierte einen Blick auf Konowa, aber ein paar packten ihre Musketen fester und beugten sich vor, und das wohl kaum, um ihre Hingabe zu unterstreichen. Konowa knurrte, aber er nahm es ihnen nicht übel. Er hätte auch gelacht, wäre nicht er es gewesen, der sich von einem wütenden Kamel bedroht gefühlt hätte.
    Â»Die Sarka Har sind in der Lage zu marschieren«, sagte Konowa, während er sich wieder nach vorn umdrehte. »Und sie können Feuer werfen. Ach, und bevor ich’s vergesse, sie explodieren jetzt auch.«
    Rallie zog an den Zügeln, und die Kamele wandten sich nach links. Sie stampften durch den tieferen Schnee, bis sie den Wagen gewendet hatten und jetzt wieder auf dem Pfad in dieselbe Richtung fuhren, in welche die Kolonne marschierte. »Ziemlich gerissen«, meinte Rallie, deren Stimme ihre Faszination deutlich verriet. »Wie es scheint, haben Sie ein paar Dracheneier gefunden, Major. Wir können von Glück reden, dass ein normales Brutnest nie mehr als fünfzehn Eier enthält.«
    Â»Dracheneier … Ist das Regiment unversehrt? Haben diese Bäume angegriffen?«

    Â»Das Regiment marschiert weiter wie vorher, obwohl ich zugeben muss, dass die allgemeine Nervosität deutlich gestiegen ist. Drei Angehörige der Nachhut haben uns erreicht und rechtzeitig gewarnt. Die Speerträger haben sechs weitere Sarka Har erledigt. Es war ein bemerkenswerter Anblick, aber ich nehme

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