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Elfen wie Feuer

Elfen wie Feuer

Titel: Elfen wie Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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Finger an die Oberlippe und öffnete ihren Mund, um etwas zu sagen. Dann schloss sie ihn wieder. Einen Herzschlag später setzte sie erneut an, aber Konowa begriff, dass sie ihre Meinung über irgendetwas geändert hatte.
    Â»Vertrauen Sie mir, wenn ich Ihnen das sage, Major. Sie werden schon bald mehr wissen, als Ihnen lieb ist. Und jetzt«, sie drehte sich herum, »sollte ich mich wirklich zurückziehen. Der Morgen wird sehr betriebsam werden.«
    Konowa war versucht, sie zu fragen, ob das eine weitere verschleierte Vision von der Zukunft war, aber diese Frage konnte er sich schenken. Er erinnerte sich an die jüngste Geschichte und kam zu dem Schluss, dass alles, was für ihn schiefgehen konnte, sehr wahrscheinlich auch schiefgehen würde.

10
    SO WEIT DAS Auge blickte, tupften weiße Segel die Bucht von Nazalla, als wäre dort in der Nacht eine Schar Gänse niedergegangen, um Schutz vor dem Sturm zu suchen. Konowa hörte auf, die Schiffe zu zählen, als er bei dreißig angekommen war, und schlug stattdessen mit seinem Säbel auf einen hölzernen Decksbalken ein, bis die Splitter in Frostfeuer aufflammten. Die nächsten Minuten verbrachte er damit, die Flammen wütend wieder auszutreten.
    Er steckte seinen Säbel in die Scheide und machte sich auf den Weg zum Prinzen. Doch Rallie, Visyna und seine Mutter fingen ihn auf dem Hauptdeck ab und blockierten seinen Weg. Konowa beschleunigte seine Schritte, um einfach an ihnen vorbeizugehen, aber die Mienen der drei Frauen brachten ihn zur Besinnung. Auch wenn er noch so wütend war, hatte er nicht vor, drei Frauen mit ihren Fähigkeiten zu provozieren. Als ihm das klar wurde, ballte er die Fäuste so fest, dass seine Hände zitterten.
    Â»Wusstet ihr es?«, fragte er. Seine Kiefer schmerzten, und er zwang sich, den Mund zu öffnen. »Habt ihr es alle gewusst?«
    Visyna erwiderte seinen Blick wütend, während ihn seine Mutter einfach nur anstarrte; Rallie sah aus, als würde sie gleich laut lachen müssen.
    Â»Wir wussten es, jedenfalls bis zu einem gewissen Punkt«,
antwortete Rallie. »Ich sagte Ihnen ja, dass Sie heute Morgen alle Hände voll zu tun haben würden.«
    Konowa deutete grimmig auf die Bucht und die Dutzende von Schiffen, die dort ankerten. »Das ist eine ganze verfluchte Flotte! Wir sind hier, um die Stählernen Elfen zu finden, und nicht, um eine Expedition zu starten und neue Territorien zu erobern!«
    Â»Etwas mehr als dreißig Schiffe sind nicht gerade eine Armada«, widersprach Rallie, »aber ich verstehe, was Sie meinen. Die Königin jedoch sieht das offenbar anders, beziehungsweise, sie sieht hier mehr als nur eine Gelegenheit. Sie und Ihr Regiment verursachen in der Heimat ziemlich viel Wirbel. Ihre Suche nach den ursprünglichen Stählernen Elfen hatte die Fantasie vieler angeregt, einschließlich die der Königin. Während Sie also nach Ihren ehemaligen Soldaten suchen, wird Ihre Majestät ihre Fahne noch auf ein paar Hügel mehr pflanzen und damit Anspruch auf jeden Stern erheben, der möglicherweise noch auf die Erde fallen könnte. Der Prinz sammelt Erfahrungen und untermauert seine Glaubwürdigkeit als zukünftiger König, während er gleichzeitig Informationen für sein kostbares Museum des Wissens sammelt. Die Schattenherrscherin ist besiegt und jedwede mögliche Rebellion wurde im Keim erstickt. Sie spielt ein sehr vielschichtiges Spiel, die Königin.« Aus Rallies Stimme sprach offene Bewunderung.
    Konowa verschränkte seine Hände hinter dem Rücken, um sich daran zu hindern, Rallies Umhang zu packen und sie zu schütteln. Er sah sich nach etwas um, das er treten konnte, aber es war nichts Passendes in der Nähe. Schließlich gab er auf, marschierte auf und ab und knallte seine Hacken so fest auf das Deck, dass ihm das Rückgrat wehtat. Endlich legte er seine Hände an seine Seiten und blieb stehen.

    Â»Warum … haben … Sie … mir … nichts … gesagt?«
    Visyna starrte ihn immer noch finster an. »Schau auf deine Hände.«
    Konowa hob die Fäuste, und seine Wut verrauchte ebenso schnell, wie sie hochgekocht war. Schwarzes Frostfeuer überzog seine Hände. Erst jetzt bemerkte er, dass sein Atem in der Luft Wolken bildete und die schwarze Eichel an seiner Brust von kalter Macht summte. Er hatte nichts davon bemerkt.
    Â»Genau das, mein teurer

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