Elfen wie Feuer
zu erinnern, wo das anders gewesen war, aber ihm fiel keine ein.
Alwyn verlagerte erneut sein Gewicht und zuckte zusammen.
»Sieht aus, als müsstest du es wieder wässern«, meinte Hrem und deutete auf Alwyns Holzbein.
Die miteinander verflochtenen Zweige, aus denen das Bein bestand, wirkten tatsächlich trocken. Alwyn nahm seine Muskete von der Schulter und reichte sie Hrem. Dann goss er eine kleine Portion Rok Har aus dem Holzkürbis, den ihm Mistress Rote Eule gegeben hatte, in die hohle Hand, bückte sich und rieb die Flüssigkeit in das Holz. Es war nicht leicht, das Gleichgewicht zu halten, aber Hrem trat hilfreich einen Schritt näher, damit Alwyn sich an ihn lehnen konnte.
»Warum nimmst du es nicht einfach ab, wenn du das tust?« Scolly war wie immer fasziniert und gleichzeitig verängstigt von diesem Hilfsmittel.
»Es geht nicht gerne wieder an mein Bein«, erwiderte Alwyn. Die Magie, die in diesem Bein eingebettet war, das Mistress Rote Eule und Mistress Tekoy für ihn gemacht hatten, war ein echtes Wunder. Die miteinander verflochtenen Zweige bogen sich genau dort, wo Knöchel und Knie wären. Er hatte versucht, einen Stiefel über die Wurzeln zu ziehen, die als Fuà dienten, aber er hatte festgestellt, dass er mehr Stabilität ohne den Stiefel hatte. Also lieà er ihn weg, auÃer bei zeremoniellen Gelegenheiten wie dieser hier.
Alwyn hob den Saum seines Kilts, um Scolly zu zeigen, wo die Zweige sich verdünnten und zu grünen Schlingpflanzen wurden, die sich um den Stumpf seines Beines schlangen. Ein Teil der Schlingpflanzen war schwarz angelaufen, während das Fleisch seines Beines hellrot und an einigen Stellen auch wund war. Im Augenblick glitzerte kein schwarzes Frostfeuer auf den Bereichen, wo sich Schlingpflanzen und Haut berührten.
»Die Magie des Schwurs scheint die Magie in dem Holz nicht sonderlich zu mögen«, erklärte Alwyn und rieb sich behutsam die Haut am Rand des Stumpfs, bevor er den Kilt wieder herunterzog.
»Du bist ein Narr, weiÃt du das?« Zwitty starrte auf das Bein. »Als du das Bein verloren hast, war das dein Ticket raus aus diesem Albtraum. Warum hast du dich nicht einfach nach Calahr zurückbringen lassen, als du die Chance gehabt hast, oder bist wenigstens in Elfkyna geblieben?«
»Hier gibt es keinen Ausweg«, erklärte Teeter. »Wir alle stecken bis zum Ende hier drin, und vielleicht sogar darüber hinaus. Mir ist es egal, was Korporal Arkhorn sagt; ich jedenfalls weià nicht, wie wir das hier überleben sollen.«
Inkermon tat seine Meinung zu diesem Thema durch ein kurzes, missbilligendes Schnauben kund. »Wir müssen einen Weg finden. Wir brauchen einfach nur den Glauben.«
»Oder etwas anderes«, sagte Alwyn. »Wir alle haben gesehen, was mit Kester passiert ist.«
»Allerdings, er ist bei lebendigem Leib mit seinem Schatten verbrannt, und jetzt ist er tot«, erklärte Zwitty.
»Aber er hat sich nicht zu den anderen gesellt, jedenfalls noch nicht«, meinte Alwyn.
Zwitty riss die Augen auf. »Noch nicht? Er ist immer noch tot und hat gekreischt, als die Flammen, die seinen Schatten verbrannten, ihn von innen verzehrt haben. Hrem hat es gespürt. Und du auch. Willst du uns weismachen, das wäre eine angenehme Art und Weise abzutreten? Und wohin überhaupt? Es könnte viel schlimmere Dinge geben, als einfach nur im Nachleben zu dienen!«
»Ich kann sie mir nicht vorstellen«, widersprach Alwyn. Bilder von geisterhaften Händen, die nach ihm griffen, waren in seinen wachen Stunden ständige Begleiter.
»Aye, ich habe es gefühlt«, bestätigte Hrem. »Und es war, als würde ich Stück für Stück auseinandergerissen, während ich brannte.« Seine Stimme war so leise, dass die Soldaten, die ihn hörten, sich unwillkürlich schüttelten.
Alwyn hatte es ebenfalls gespürt, aber er teilte ihre Reaktion nicht. »Und wenn wir nun lernen könnten, es zu beherrschen? Wenn wir es nutzen könnten, um den Schwur wegzubrennen, und dann aufhörten?«
»Und wenn du es nicht beenden kannst und dein Schatten brennt, bis du tot bist? Was dann?« Zwitty stellte die Frage, die sie alle bewegte.
Alwyn hatte keine Chance zu antworten, weil die Korporale vor den Soldaten anfingen zu brüllen. Es wurde Zeit, aufzubrechen.
»Also gut, Jungs, haltet euch wacker!«, schrie Yimt, während er zu
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