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Elfen wie Stahl

Elfen wie Stahl

Titel: Elfen wie Stahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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du so weiterredest. Dein sogenannter Großer Vater ist ein großer menschlicher Vater, der die Menschheit nach seinem Abbild geformt hat, nicht uns andere!«
    Yimt erhob sich langsam. Alwyn stieß die Luft aus, als der Zwerg langsam seinen Drukar aus der Scheide zog. Inkermon sah das ebenfalls und hielt das kleine weiße Buch vor sich, als könnte es einen Hieb dieser Waffe abwehren.
    Â»Du bist einer von diesen Gläubigen des Reinen Ordens.« Yimts Stimme wurde lauter, als er einen Schritt vortrat. »Ich hatte dich eigentlich für einen puritanischen Besserwisser gehalten, aber da steckt mehr dahinter, habe ich recht?«
    Â»Ich glaube an den Einen Schöpfer und Seine Vision einer reinen, geordneten Welt für die Menschen, die darin leben«,
antwortete der Bauer. Seine Stimme bebte, aber in seinen Augen glühte eine Intensität, die an Wahnsinn grenzte. »Es ist völlig klar, dass Sein Orden herausgefordert wird, während wir hier sprechen. Es ist Aufgabe Seiner wahren Gläubigen, die Dinge richtigzustellen.«
    Â»Tatsächlich? Und werden in deinem kleinen Buch Zwerge, Orks und andere Kreaturen auch als wahre Gläubige erwähnt?«
    Inkermon schnaubte verächtlich. »Es gab keinen Grund, die niederen Rassen zu erwähnen, denn sie wurden nicht von Ihm erschaffen. Aus diesem Grund ist die Welt heute von Magie, Kulten und dem Bösen verseucht. Nur Er sollte eine solche Macht besitzen, so steht es geschrieben!«
    Alwyn glaubte einen Augenblick, dass Yimt Inkermon auf der Stelle enthaupten würde, doch stattdessen lächelte der Zwerg.
    Â»Du gibst also zu, dass dein Schöpfer nichts weiter war als ein dilettierender Hexer? Soweit ich es verstehe, haben er und ein paar seiner Zauberkumpane eines Nachts in einem Bordell gehockt und gesoffen und sich die ganze Angelegenheit ausgedacht, um die Huren zu beeindrucken!«
    Inkermon stammelte vor Wut. »Blasphemie! Du niederträchtiger Mistkerl! Wie kannst du es wagen, Ihn zu beleidigen!«
    Der Drukar zischte durch die Luft und hielt einen Zentimeter vor Inkermons Hals an.
    Die anderen Soldaten erstarrten. Es war Alwyn klar, dass keiner von ihnen versuchen würde, Yimt aufzuhalten. Er sprang auf und trat neben den Zwerg, bevor er es sich versah.
    Â»Ich glaube, du solltest den Drukar einstecken, Yimt«, sagte er. Die Klinge rührte sich keinen Zentimeter, ein schwarzer Schatten über Inkermons Schulter. Eine Ader am Hals des
Bauern pulsierte, und Alwyn stellte sich vor, wie das Blut bis an die Decke spritzen würde.
    Â»Die Welt wäre ein besserer Ort ohne Leute wie ihn.« Yimts Knöchel wurden weiß, so fest umklammerte er den Griff des Drukar.
    Â»Und du würdest dafür gehängt, und wer sollte dann unseren Halbzug anführen? Außerdem hast du gesagt, dass jeder das Recht auf eine Meinung hat, und das hier ist eben seine. Womit ich nicht sagen will, dass ich mit ihr übereinstimme, aber wenn jeder anfängt, Leute umzubringen, mit denen er nicht einer Meinung ist, wären am Ende wohl nur sehr wenig Leute übrig, meinst du nicht?«
    Yimt blinzelte, drehte dann leicht den Kopf und sah ihm in die Augen. Einige Sekunden lang herrschte vollständiges Schweigen. Inkermons Blick zuckte zwischen Alwyn und Yimt hin und her und glitt dann zu der Klinge, die dicht neben seinem Hals schwebte. Schließlich nickte Yimt und ließ den Drukar sinken, ohne Inkermon auch nur anzusehen.
    Â»Geh und bete zu deinem Schöpfer«, murmelte Yimt und drehte dem Bauern den Rücken zu. Der verschwand sofort im Tunnel.
    Yimt sah alle Soldaten der Reihe nach an, bis sein Blick an Alwyn hängen blieb. Er streckte die Hand aus und klopfte ihm auf den Arm.
    Â»Ally, nicht dass ich vorhabe abzutreten, aber wenn doch, kann ich mir keinen besseren Mann vorstellen, der diesen Halbzug anführt, als dich.« Mit diesen Worten setzte sich der Zwerg wieder hin, lehnte den Rücken an zwei beeindruckend gemeißelte Brüste und machte sich daran, seine Armbrust auseinanderzunehmen und wieder zusammenzusetzen, während die anderen Soldaten Alwyn spöttisch als den nächsten König von Calahr feierten.

    Â»Lasst den armen Jungen in Ruhe«, meinte Yimt, kniff seine Augen zusammen und blickte durch den rechten Lauf seiner Waffe. »Ihr wisst doch ganz genau, dass er mehr Grips hat als ihr alle zusammen.«
    Â»Und was ist mit mir?«, fragte ein anderer Soldat, dessen

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