Elfen wie Stahl
richtete. »Ich werde die Kundschafter anführen, aber ich kann nicht vorhersagen,
was da drauÃen passieren wird. Manchmal kann es schnell zu BlutvergieÃen kommen, und jemand könnte verletzt werden.« Sein Blick glitt wieder zu dem Elf.
»Das ist wohl wahr«, erwiderte Kritton und zeigte seine Zähne, als er lächelte.
Sosehr Alwyn auch Yimts Fähigkeit als Kämpfer bewunderte, der Zwerg würde es da drauÃen doch niemals mit Kritton aufnehmen können. Er brauchte jemanden, der ihm den Rücken freihielt.
»Ich melde mich freiwillig, Regimentssergeant«, sagte Alwyn und erschreckte damit die Gruppe der Kundschafter.
»Den Teufel tust du!«, konterte Yimt, fuhr herum und rammte ihm einen dicken Finger in die Brust. »Das hier ist kein Spiel.« Der Zwerg sah Lorian an. »Er hat seine Pflicht bereits mehr als erfüllt, und das weià jeder von uns hier. Ich bekomme meine Kundschafter schon zusammen, aber ihn brauche ich nicht.«
Der Regimentssergeant nickte, als wäre er Yimts Meinung.
»Das ist nicht fair! Wenn der dritte Halbzug geht, sollte ich mitgehen. Sie sagten, Sie bräuchten Freiwillige, und ich melde mich hiermit freiwillig.«
»Wer meldet sich freiwillig wofür?«, erkundigte sich jemand. Alwyn drehte sich herum und bemerkte zu seinem Schrecken, dass der Prinz nur wenige Schritte von ihnen entfernt stand.
»Oberst! Wir haben alles unter Kontrolle, Sir«, sagte der Regimentssergeant und salutierte. Der Prinz erwiderte den Gruà langsam; auf seinem Gesicht zeichnete sich deutlich Argwohn ab.
»Natürlich ist alles unter Kontrolle, Regimentssergeant, wieso auch nicht? Ich habe jedoch gefragt, wer sich da freiwillig
gemeldet hat und wofür. Ich hoffe, dass es nichts mit irgendwelchen Kundschaftern zu tun hat. Ich habe unmissverständlich deutlich gemacht, dass die Stählernen Elfen sich nicht angesichts des Feindes in die Büsche schlagen werden.« Während er das sagte, starrte er Kritton unablässig an.
Lorian wirkte plötzlich sehr verlegen, und Alwyn sah seine Chance.
»Ein Vorauskommando, Oberst, um der Garnison Eure Ankunft zu melden und ihnen Zeit zu geben, Euch einen angemessenen Empfang zu bereiten.« Alwyn war klar, dass er den Oberst des Regiments und den zukünftigen König geradeheraus belog. Er holte schnell Luft und sprach weiter. »Es ist eine traurige Tatsache, Sir, dass einige Regimenter hier drauÃen leider nicht denselben Standard pflegen wie andere. Der Regimentssergeant hat uns gerade gesagt, wie wichtig es wäre, dass die Garnison von Luuguth Jor dem höchsten MaÃstab gerecht wird. Ich hatte mich gerade freiwillig gemeldet, mit dem Vorauskommando mitzugehen und ihm zu helfen, alles in Ordnung zu bringen.«
»Das nenne ich Initiative.« Der Prinz nickte anerkennend. »Ich verstehe, warum Sie sich unbedingt freiwillig melden wollen. Allerdings, wir haben die Pflicht, für alle Regimenter in der Imperialen Armee ein Beispiel zu geben, aber es ist vielleicht nicht klug, sie gleich am Anfang zu sehr zu demütigen, nicht wahr, Männer?«
Die Soldaten antworteten mit einem donnernden »Jawohl, Sir!«
»Gut, dann trödeln Sie hier nicht länger herum. Regimentssergeant, schicken Sie diese Männer sofort los. Das Regiment rückt in zehn Minuten ab.«
»Jawohl, Sir, sofort«, antwortete dieser und salutierte. Der Prinz hatte ihm jedoch bereits den Rücken gekehrt und ging
langsam zurück zu seinem Streitross. Er war kaum auÃer Hörweite, als Yimt sich vor Alwyn auf baute.
»Willst du dich unbedingt umbringen?«
Der Regimentssergeant mischte sich ein, bevor Alwyn antworten konnte. »Die Sache ist erledigt, Arkhorn, also tun Sie, was der Oberst gesagt hat, und rücken Sie mit ihren Jungs ab, und zwar sofort. Wir wollen doch nicht, dass die Garnison in Luuguth Jor den Prinzen in ihren Unterhosen empfängt, oder?« Er starrte Alwyn bei diesen Worten durchdringend an.
Yimt hob ergeben die Hände. »Also gut. Halbzug drei, Ausrüstung aufnehmen und aufstellen. Und Sie«, er deutete auf Kritton. »Ich will, dass Sie zehn Meter vor mir gehen, und zwar ständig.«
Der Elf lächelte, verbeugte sich leicht und tippte an den Schirm seines Tschakos. »Was immer Sie befehlen, Korporal.«
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Ein einzelner Sonnenstrahl drang durch einen Spalt der halb geschlossenen Fensterläden in den Raum. Erst jetzt
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