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Elfen wie Stahl

Elfen wie Stahl

Titel: Elfen wie Stahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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waren wie der Einbruch der Nacht über die Länder unter ihnen hergefallen. Die Elfen von der Langen Wacht hatten sie gejagt und vernichtet. Das war vor Jahrhunderten gewesen und jenseits des Ozeans.
    Doch all das hatte jetzt nichts mehr zu bedeuten. Vier Rakkes waren nur dreißig Schritte von ihm entfernt. Sie erhoben sich gleichzeitig, schwankten leicht in ihrem neu entwickelten zweifüßigen Stand, wie Säufer, die nach der nächsten Runde umfallen würden. Lange, gebogene Klauen glitten aus tatzenartigen Händen, die bis zu ihren Kniekehlen herabhingen.
    Das größte von ihnen öffnete das Maul, entblößte lange
gelbe Reißzähne, auf denen der Geifer glitzerte. Dann schrie es, ein hoher, wimmernder Schrei, auf den die anderen drei antworteten. Der Waldboden schien zu beben.
    Der Schrei war so kalt und schwarz wie die Tiefen der Zeit, in denen er eigentlich hätte verloren sein sollen.
    Â» Kaawwwnnnnaawaahhh …«
    Konowas Brust weitete sich, und er stieß den Atem aus, als wäre er von einer Kanonenkugel getroffen worden.
    Das größte der vier Rakkes hatte eindeutig seinen Namen gebrüllt. Der Mund der Kreatur verzerrte sich vor Anstrengung, als sie versuchte, die Silben zu artikulieren; ihre Zunge war es eher gewohnt, zerfetztes Fleisch zu lecken, als Worte zu formen.
    Â» Kaawwwnnnnaawaahhh …«
    Er hätte weglaufen sollen. Das wäre eindeutig das Vernünftigste gewesen.
    Konowa feuerte die Muskete ab, rannte dann direkt auf die Rakkes los und schrie, so laut er konnte.
    Es knackte, und eine Wolke beißend scharfen Pulverrauchs stieg auf, in der Funken sprühten. Das Rakke, das seinen Namen ausgesprochen hatte, flog zurück und brach auf dem Boden zusammen. Die Musketenkugel war mit einem lauten Klatschen durch seine Brust gedrungen und hatte Splitter des weißen Rückgrats aus dem klaffenden Loch in seinem Rücken gerissen.
    Konowa rannte, so schnell er konnte, packte die Muskete an ihrer warmen Mündung und ließ sie in einem eleganten Bogen auf den Schädel eines zweiten Rakke hinabsausen. Die Muskete traf auf Fleisch und Knochen; der Aufprall erschütterte Konowas Arm und Schulter und schnitt seinen Schlachtruf ab, weil er sich auf die Zunge biss. Das Rakke stürzte wimmernd zu Boden; sein Schädelknochen brach wie die Schale eines rohen
Eis. Ein milchig weißes Auge platzte, die gallertartige Masse lief über die Wange hinab. Konowa lachte, eine Gewohnheit aus der Schlacht, und schmeckte sein eigenes salziges Blut in seinem Mund. Er schwang die Muskete nach dem nächsten Rakke und fühlte das befriedigende Krachen von Knochen, das sich über die Muskete bis in seinen Arm übertrug.
    Klauen sausten an seinem Kopf vorbei, und Konowa duckte sich unter dem Schlag weg. Mit der rechten Schulter rammte er das Rakke, wirbelte auf dem Absatz herum und riss die Mündung der Muskete mit aller Kraft hoch.
    Das Rakke kreischte, als sich der stählerne Lauf in seinen Magen grub, aber ohne ein Bajonett auf der Mündung vermochte der Hieb die Bestie nur zu reizen. Das Rakke schlang seine kräftigen Arme um Konowa und riss ihn an seine Brust. Konowa wurde von den Füßen geholt und baumelte in der Luft, während er verzweifelt versuchte, die Muskete loszulassen und nach dem kleinen Beil zu greifen, das er an der Wade trug. Er hörte ein Knacken, und ein Blitz schien in seiner Brust zu explodieren, als eine Rippe brach. Er wurde fast ohnmächtig, bis er endlich seine Hände freibekam und nach dem Beil griff. Seine Finger glitten immer schwächer am Bein hinab, als der Druck um seine Brust stärker wurde.
    Schließlich umfasste er den Griff, aber er ließ das Beil fallen, als er mit voller Wucht auf den Boden geschleudert wurde. Konowa stieß mit einem Schrei sämtliche Luft aus seinen Lungen aus und lag hilflos auf dem Rücken, während er sein Ende erwartete.
    Zwei milchige Augen senkten sich herab, bis sie nur noch Zentimeter über seinen eigenen waren, und der ranzige Gestank von rohem Fleisch, der letzten Mahlzeit des Rakke, stieg ihm in die Nase. Konowa grinste, ein letzter Akt des Aufbegehrens.

    Spitze weiße Zähne blitzten vor seinen Augen auf, und heißes dampfendes Blut spritzte über sein Gesicht.
    Als er wieder sehen konnte, erblickte er über sich nur die Sterne. Konowa holte bebend Luft und stützte sich auf einen Ellbogen.
    Jir hatte das Rakke an der

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