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Elfen wie Stahl

Elfen wie Stahl

Titel: Elfen wie Stahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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dem niemals zustimmen würde, auch wenn sie es gewollt hätte, weil es nahezu unmöglich schien, aber er schwieg. Sie hatte tatsächlich die Nacht zum Tage gemacht, und sein Vater hatte einmal einen Wasserfall lange genug aufgehalten, sodass ein Elf der Langen Wacht einen herausgerissenen Schössling retten konnte, bevor er über den Rand stürzte.
    Â»Heute noch, Major!«, fuhr der Prinz ihn an. »Nichts ist wichtiger, als den Stern zu sichern.«
    Â»Und zu verhindern, dass er der Schattenherrscherin in die Hände fällt, und die Rebellion niederzuschlagen«, setzte Konowa hinzu.
    Der Prinz machte eine ungeduldige Handbewegung, als verscheuche er eine lästige Fliege. »Sicher, gewiss. Ohne den Stern jedoch wird die Rebellion zum Erliegen kommen, und die Schattenherrscherin wird ihre Chance verpasst haben.« Er schlug sich auf den Schenkel und richtete sich wieder im Sattel auf. »Und ich werde dabei auch noch Elfkyna gerettet haben. Das ist einfach perfekt. Major, wir müssen uns möglichst beeilen.«

    Â»Jawohl, Sir«, antwortete Konowa, legte die Hacken an Zwindarras Flanke und trottete an der Kolonne vorbei, um nach Visyna zu suchen.
    Diesmal rief ihn niemand an, als er an den Männern vorbeiritt. Es wäre einfach gewesen zu glauben, der Regen und die Erschöpfung wären der Grund, dass die Männer die Köpfe gesenkt hielten. Aber er wusste, dass die Nachricht von der Rebellion sich wie ein Lauffeuer unter ihnen verbreitet hatte. Der Vorwand, dass sie einer Garnison zu Hilfe kämen, die eine winzige Festung mitten im Nichts besetzte, mochte selbst der Dümmste unter ihnen nicht glauben. Und da sie jetzt wussten, dass sie es mit einer ausgewachsenen Rebellion zu tun bekamen, war ihnen auch klar, dass die Aussicht, jemals Heim und Herd wiederzusehen, gleich null war. Entsprechend war ihre Moral am Boden. Ob es dem Prinzen gefiel oder nicht, man würde den Soldaten die Wahrheit sagen müssen, jedenfalls größtenteils.
    Konowa erblickte zunächst Jir, der neben Rallies Planwagen herlief. Der Bengar war von Kopf bis Fuß mit Schlamm bedeckt, doch das schien ihm nicht das Geringste auszumachen, ebenso wenig wie die zahllosen Büsche und Pflanzen, die unmarkiert blieben, als er achtlos an ihnen vorbeilief. Der Grund für seine Ignoranz schlief im Regen auf dem Planwagen.
    Wobbly schien eine höchst gefährliche Position einzunehmen, denn er neigte sich vor, als würde er jeden Moment die Balance verlieren, richtete sich jedoch beim nächsten Schwanken des Planwagens wieder auf. Jir verfolgte jede Bewegung und hoffte zweifellos auf ein einfaches Mittagessen. Konowa hoffte, dass der Pelikan nüchtern einen besseren Gleichgewichtssinn hatte. Er hatte die unbeholfene Landung des Vogels beobachtet und sofort Mitleid mit ihm empfunden. Er wusste, wie es sich anfühlte, ein Elch unter Rehen zu sein.

    Er pfiff, und Jir drehte einen Moment den Kopf in seine Richtung, widmete seine Aufmerksamkeit dann aber wieder dem Pelikan. Mach du nur, dachte Konowa und zügelte Zwindarra, als er sich dem Planwagen näherte. Visyna saß neben Rallie auf dem Bock. Die beiden Frauen waren wieder in ein Gespräch vertieft. Konowa zügelte seinen Wallach und ließ ihn neben ihnen im Schritt gehen. Er hatte absichtlich Rallies Seite des Wagens gewählt. Das Pferd schien diesmal nicht im Geringsten von den Brindos irritiert zu sein. Es schob sogar den Kopf vor und schnupperte an dem Brindo neben ihm, das zur Antwort mit den Ohren wackelte.
    Â»Und was führt Sie zu uns, Major?«, fragte Rallie. Sie lächelte ihn an, und er erwiderte das Lächeln. Visyna hatte sich in einen grünen Umhang gehüllt und die Kapuze aufgesetzt, und sie machte sich nicht einmal die Mühe, ihn anzusehen.
    Frauen.
    Â»Angesichts der Nachrichten, die Sie jüngst erhalten haben, ist der Prinz der Meinung, wir müssen so schnell wie möglich nach Luuguth Jor gelangen. Dieses Mal bin ich vollkommen einer Meinung mit ihm.« Er wartete, aber Visyna blickte weiterhin starr geradeaus. »Der Prinz lässt fragen … äh, ich weiß, das klingt albern, aber er lässt fragen, ob Mistress Tekoy vielleicht ihre Kräfte nutzen würde, um dem Regiment zu helfen, schneller voranzukommen.«
    Endlich sah Visyna ihn an und zog die Kapuze herunter. Er hatte erwartet, dass sie ärgerlich reagierte, und wurde von dem nachdenklichen Ausdruck auf

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