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Elfen wie Stahl

Elfen wie Stahl

Titel: Elfen wie Stahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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bisschen albern vor.
    Â»Allerdings«, erklärte Rallie, schnalzte mit der Zunge, blätterte eine Seite um und begann eine neue Zeichnung. »Und Sie sind sicher, dass dies hier der Oststern ist?«
    Â»Ich war sicher«, antwortete Visyna aufrichtig. »Er kommt zu mir, wenn ich ihn rufe. Er hat mich sogar vor der Gefahr gewarnt, zu der Konowa werden würde, und wir haben gesehen, wie es eingetreten ist. Dieses Regiment ist verflucht. Der Makel der Schattenherrscherin liegt auf ihm.«
    Rallie zuckte mit den Schultern und zeichnete weiter. »Mag sein. Andererseits ist Macht sehr häufig neutral und kann zum Guten oder zum Schlechten genutzt werden. Es kommt darauf an, wer sie besitzt. Ich habe Vertrauen in unseren Major, so schwierig er auch sein mag. Und ich habe übrigens auch Vertrauen in Sie. Sie hätten die Faeraugs zu Staub verbrennen können, haben sich jedoch dagegen entschieden. Der freie
Wille ist keine Kleinigkeit.« Rallie hielt erneut in ihrer Zeichnung inne und warf Visyna einen Seitenblick zu. »Lassen Sie mich wissen, wenn Sie wieder mit diesem Stern sprechen – ich würde ihn zu gerne für meine Geschichte interviewen.«
    Visyna wollte ihr diesen Wunsch abschlagen, sagte jedoch nichts. Warum nicht?, dachte sie. Wenn es wirklich der Oststern war, warum sollte es ein Geheimnis bleiben? Sie erinnerte sich an die Berührung von Krittons Hand auf ihrer Haut, und noch mehr Fragen tauchten auf.
    Â»Fragen, über die wir nachdenken müssen, Liebes, Fragen, die uns zu denken geben«, sagte Rallie leise, während ihre Feder wieder über das Papier kratzte.
    Visyna wusste, dass es Zeit war, den Rat der Korrespondentin anzunehmen.
    Â 
    Â»Die Bäume lassen sich nicht einfach nur mit Feuer verbrennen, und wir haben nicht genug Schießpulver, um den ganzen Wald zu zerstören, Sir.« Lorian ignorierte Konowa, als er dem Prinzen antwortete. Dabei umklammerte er seine Hellebarde, als könnte nur sie verhindern, dass er hinfiel. »Aus irgendeinem Grund ist das Gebiet in und um die Festung frei von Bäumen. Es sieht aus, als hätten sie die Soldaten dort getötet und ihre Leichen aus dem Fort gezogen, um dann die Festung und das Dorf zu umringen. Wir sind vollkommen von diesen Bäumen eingeschlossen, bis auf dieses Stück hier.«
    Das Stück, das Lorian meinte, war ein zwanzig Meter breiter Spalt zwischen dem Fluss und der Baumgrenze auf beiden Seiten der Straße, die nach Luuguth Jor führte. Sie standen in der Mitte der Straße und blickten zu der zerstörten Festung hinauf. Konowa wartete, ob der Prinz begriff, wie dumm es wäre, die von dem Wald umringte Stelle zu betreten. Aber der Prinz nickte.

    Â»Wir sollten uns wirklich zurückziehen, Sir«, meinte Konowa schließlich. »Wenn wir dort hinaufgehen, spazieren wir in eine Falle. Es gibt keine Spur von dem Stern oder dem vorigen Vizekönig. Er könnte ihn bereits gefunden haben.«
    Der Prinz schniefte und schüttelte den Kopf. Dann stellte er einen Fuß auf eine am Boden liegende Trommel der 35. Infanterie. Das Trommelfell war zerfetzt und von dem Blut des Jungen bedeckt, der sie getragen hatte. Der Prinz achtete nicht darauf, als er zum Hügel hinaufblickte, die Arme auf seinem Knie verschränkte und sich in einer, wie er vermutlich glaubte, martialischen Pose vorbeugte.
    Â»Sie sehen diese Festung dort oben, Major«, sagte er und deutete auf die zerfallenen Lehmmauern auf der Spitze des Hügels. Er tippte mit dem Fuß auf die Trommel, was ein hohles Echo erzeugte und gespenstisch seine stolze Rede untermalte. »Das wird unsere Bastion werden. Es gibt keinen besseren Platz, um unsere Fahne zu hissen und Stellung zu beziehen. Hissen wir das Banner von Calahr, auf dass der Feind weiß, dass Luuguth Jor erneut in den Händen des Imperiums ist. Der Stern ist hier, Major, ich kann ihn spüren! Er wartet nur auf den richtigen Moment, sich uns zu zeigen. Und wenn die Farben des Prinzen von Calahr wieder über Luuguth Jor wehen, wird der Feind davon angezogen werden wie Motten von einer Flamme. Und wenn er sich zeigt, wird er sich erneut gegen unsere Stellung werfen und diesmal besiegt werden. Dieser Wald hier«, er deutete mit der Hand wegwerfend auf die hässlichen schwarzen Bäume, die sich, noch während er sprach, immer dichter miteinander verflochten, »wird ihr Untergang sein. Sie müssen durch den Spalt, wenn sie zur

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