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Elfen wie Stahl

Elfen wie Stahl

Titel: Elfen wie Stahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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nichts zu bedeuten!«, rief der Prinz, der sich ihnen im Galopp näherte. Sein Pferd scheute plötzlich nervös, und er brachte es mit einem kräftigen Ruck der Zügel zum Stehen. Aber das Pferd tänzelte herum und ließ sich nicht beruhigen. Es verdrehte die Augen, bis man das Weiße sah; der Prinz musste ständig an den Zügeln zerren, damit es nicht durchging. »Ich werde nicht zulassen, dass die Soldaten des
Imperiums von solchen Dingen erschreckt werden wie dumme Pferde!«, rief er, während er sich vorbeugte und seinem Pferd die Zügel zwischen die Ohren schlug. »Diese Männer wurden von Rebellen getötet. Welche Magie dabei benutzt wurde, ist nebensächlich und hat nichts zu bedeuten; mehr müssen die Soldaten nicht wissen. Unser oberstes Ziel ist die Beschaffung des Sterns.« Der Prinz blickte zu der Kolonne von Soldaten zurück, die auf sie zumarschierten.
    Konowa stand auf und streckte unauffällig sein Bein. Das Gefühl von Frostfeuer in seinen Händen ließ diese zittern, deshalb drückte er sie fest an seine Oberschenkel.
    Â»Bei allem gebotenen Respekt, Sir«, widersprach er, »die Männer sind nicht so dumm. Sie wissen ziemlich gut, was wir vorhaben und auch, was uns erwartet. Ich fand es immer besser, offen mit ihnen zu sein. Sie kämpfen besser, wenn sie wissen, warum.« Auch wenn er ihnen nicht alles erzählen würde.
    Das Pferd tänzelte im Kreis herum, bevor der Prinz es wieder unter Kontrolle bekam. Er trieb es zu Konowa und beugte sich so weit aus dem Sattel, dass es aussah, als würde er gleich herunterfallen. »Sie müssen nur wissen, dass ich der Oberst dieses Regiments und der Prinz von Calahr bin. Sie gehorchen meinen Befehlen oder sie werden gehängt.« Er richtete sich im Sattel auf. »Dafür werden die Rebellen bezahlen!«, rief er so laut, dass die vorbeimarschierenden Soldaten es hören konnten. Dann senkte er die Stimme. »Wir haben keine Zeit, die Leichen zu begraben. Reißen Sie die Bäume heraus, schaffen Sie alles in die Hütte, und verbrennen sie es. Sofort!«
    Konowa verfluchte Marschall Ruwl und seinen Vater, weil sie ihn zwangen, das Kindermädchen für diesen Narren zu spielen. Der Drang, den Prinzen zu packen, ihn aus dem Sattel zu reißen und ihn in der Hütte zu verbrennen, durchzuckte Konowa, aber er beherrschte sich. Mit Mühe.

    Â»Jawohl, Sir, sofort.« Er salutierte und sah dem Prinzen nach, der davongaloppierte, weil sein Pferd diesen makaberen Ort so schnell wie möglich verlassen wollte.
    Â»Sie haben Seine Hoheit gehört.« Konowa gab sich keine Mühe, die Wut und Verachtung in seiner Stimme zu verbergen. Er bedeutete Lorian, sich der Leiche des Korporals anzunehmen, während er sich um den nächsten Schössling kümmerte.
    Es verlief jedes Mal auf dieselbe Art. Die Kälte wallte in Konowa auf, der junge Baum versuchte, sie zu absorbieren, während die Seele des toten Soldaten vor Furcht und Qual schrie. Doch Konowa vernichtete sie beide jedes Mal, und es fiel ihm zunehmend leichter, seine Energie zu fokussieren. Er wollte gerade die Hütte auf dieselbe Art und Weise verbrennen, als er Lorian hinter sich spürte. Er empfand keine Bedrohung, aber dennoch wuchs die Kälte in Konowa, als das Frostfeuer durch seine Adern raste. Es fühlte sich an, als wäre die Welt ein loderndes weißes Laken aus Schnee mit roten Flecken von Leben darin. Der Drang, es zu reinigen, alles zu reinigen, wurde so übermächtig, dass Konowa an nichts anderes mehr denken konnte. Er drehte sich um.
    Lorian starrte ihn mit aufgerissenen Augen und offenem Mund an. Er hielt eines der rasiermesserscharfen Blätter in seiner bloßen Hand. Frost funkelte auf der Oberfläche des Blattes wie schwarze Diamanten. Dann loderten dieselben Flammen auf, welche die Schösslinge verzehrt hatten, und einen Moment später war das Blatt zu Asche verbrannt. Lorians Hand zeigte, genau wie die von Konowa, keinerlei Verletzungen.
    Â»Was haben Sie uns angetan?«, flüsterte Lorian und bog seine Finger, als sähe er seine Hand zum ersten Mal.
    Konowa hatte das Gefühl, als würde ein Damm brechen.
Als die Empfindung von Macht und Schwindel nachließ, taumelte er.
    Was hatte er getan?
    Was hatte sein Vater ihm da gegeben? Er blickte auf die Leichen in der Hütte und sah einen Moment die Leichen der Elfen, die er einst gekannt hatte.
    Das war

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