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Elfen wie Stahl

Elfen wie Stahl

Titel: Elfen wie Stahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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Festung wollen, und wenn sie das tun, dann erwischen wir sie.«
    Konowa musterte den Wald. »Elfkynische Rebellen sind
eine Sache, aber das hier ist etwas ganz anderes. Die 35. Infanterie hatte keine Chance.« Uniformreste flatterten an den spitzen Zweigen und erinnerten ihn an Taschentücher auf Hafenmolen, wenn Frauen und Freundinnen sich die Tränen trockneten und ihren Liebsten zuwinkten, die niemals wieder nach Hause zurückkehren würden.
    Â»Mangel an Moral und Charakter, Major«, erwiderte der Prinz. »Ohne eine harte Hand, die sie in Form hält, werden Soldaten weich, wenn sie in der Garnison Dienst tun. Das war ganz eindeutig bei der 35. der Fall. Sie sind zweifellos überrumpelt worden. Nun, die Stählernen Elfen werden nicht im Schlaf überrascht, nicht, solange ich den Befehl habe.« Der Prinz richtete sich auf und klopfte Konowa auf den Rücken. »Nur Mut, Major. So faszinierend diese Bäume auch sein mögen, wir müssen uns ihretwegen nicht den Kopf zerbrechen.« Er deutete mit einer Handbewegung auf den Wald, als wäre es eine exotische Flora, etwas, das man ausgraben, etikettieren, sorgfältig katalogisieren und dann nach Celwyn bringen müsste, wo es im Königlichen Labyrinth eingepflanzt werden sollte. »Wenn das das Beste ist, was die Schattenherrscherin vermag, dann ist sie bereits so gut wie besiegt. Verstehen Sie nicht? Dieser Wald verbessert sogar unsere Position, indem er uns eine Mauer bietet, die weit stärker ist als die der Festung. Wir wären dumm, wenn wir uns ihren Fehler nicht zunutze machen würden.«
    Lorian murmelte etwas, und Prinz Tykkin drehte sich zu ihm herum. »Sie möchten etwas hinzufügen, Regimentssergeant?«
    Lorian wollte schon den Kopf schütteln, richtete sich dann jedoch ein bisschen auf und antwortete. »Sir, dieser Ort ist verflucht, und er ist den Männern unheimlich. Sie verstehen nicht, was los ist. Es sind einfache Soldaten, die ihren Dienst
tun und dann nach Hause wollen. Keiner hat mit so etwas gerechnet, als er sich gemeldet hat.« Bei den letzten Worten richtete er seinen Blick auf Konowa.
    Der Prinz hörte wie gewöhnlich nur das, was er hören wollte. »Wenn Sie Feiglinge in den Mannschaften haben, Regimentssergeant, verfahren wir angemessen mit ihnen. Sicherlich ist dieses Regiment aus härterem Holz geschnitzt; irgendeine kleine, alte Elfenhexe wird die Männer ja wohl kaum so erschrecken können.«
    Konowa sah, dass Lorian kurz davor war, etwas zu sagen, das er nicht zurücknehmen konnte. »Was der Regimentssergeant meint, Sir«, sagte Konowa schnell und ging ein paar Schritte zur Seite, um die Aufmerksamkeit des Prinzen von Lorian abzulenken, »ist, dass keiner dieser Männer jemals mit so etwas konfrontiert war. Es hat sie aufgeregt wie der Vorabend vor einer Schlacht und dergleichen.«
    Der Prinz lächelte. »Es hat ihr Blut erhitzt, stimmt’s? Sehr gut. Trotzdem, es geht nicht an, dass sie zu lange in dieser Stimmung sind. Wir sollten ihnen Aufgaben geben, damit sie ihre Energie abbauen können.«
    Â»Sehr gut, Sir. Ich schicke Kundschafter aus, damit sie herausfinden, welche Route die feindlichen Streitkräfte am wahrscheinlichsten nehmen. Vielleicht möchtet Ihr die Verteidigung in der Festung selbst überwachen? Es könnte sein, dass Eure Gegenwart allein bereits genügt, dass sich der Stern zeigt«, fuhr Konowa fort.
    Â»Ausgezeichnet, Major, ganz ausgezeichnet. Geben Sie Befehl, mein Hauptquartier sofort in der Festung aufzuschlagen, und erstatten Sie mir Bericht, sobald Sie die Kundschafter losgeschickt haben. Ich möchte unsere Verteidigungsstrategie besprechen.« Er klatschte in die Hände, ein Zeichen, dass das Gespräch beendet war. »Rallie! Jemand soll Rallie suchen
und sie zu mir in die Festung schicken. Wir haben vieles zu erforschen.« Er ging zu seinem Hengst, nahm einem Soldaten die Zügel aus der Hand, stieg auf und trieb sein zögerliches Pferd mit rücksichtslosem Einsatz der Sporen durch den Spalt und im Galopp den Hügel hinauf.
    Konowa war einen Moment sprachlos. Er starrte die Bäume an, die sich unaufhörlich wanden, ineinanderschlangen und die schwarze Mauer, welche die Festung umgab, immer dichter machten, während sie nach wie vor den Spalt offen ließen. Es klang fast, als würden Knochen in einem Mörser gestampft.
    Â»Hat die Magie Ihnen Ihre Sinne

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