Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elfen wie Stahl

Elfen wie Stahl

Titel: Elfen wie Stahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
Vom Netzwerk:
Vorstellung hatte, was er mit einem Regiment in einer Schlacht anfangen sollte.

    Â»Als Befehlshaber wäre es klug, wenn Ihr die Schlacht von der Festung aus befehligen würdet. Von dort habt Ihr einen Überblick und könntet das ganze Schlachtfeld im Auge behalten, Sir«, log Konowa. Der Platz eines Kommandeurs war natürlich unter seinen Männern, und zwar mitten im dicksten Getümmel. Aber das würde dieser Narr niemals begreifen.
    Der Prinz blickte zur Festung hinauf. »Sie scheint mir ein bisschen weit weg zu sein, um das Regiment zu lenken«, erwiderte er. Er hatte die Worte kaum ausgesprochen, als ein einzelner Pfeil über den Fluss flog. Es war der absurde Versuch eines Bogenschützen der Elfkynan, einen Offizier auszuschalten. Der Pfeil landete einen halben Meter vor ihren Füßen und konnte sich kaum in den Schmutz graben, bevor er langsam umkippte. Die Sillra-Sillra -Rufe wurden noch lauter.
    Â»Den Männern ist klar, dass Ihr sehr gern Euer Leben riskieren würdet, um hier unter ihnen zu sein, Sir«, erwiderte Konowa, während er sich ein wenig zur Seite drehte, damit er besser Ausschau nach weiteren Pfeilen halten konnte. Er bemerkte, dass der Prinz sorgfältig darauf achtete, Konowa zwischen sich und dem Fluss zu halten. »Aber Eure Rolle ist eine strategische, Sir. Ihr müsst auf diesen kritischen Moment warten, wenn die Dinge in der Schwebe sind. Und natürlich ist da noch der Stern … Ihr werdet nach dem Stern suchen wollen.«
    Die Erwähnung des Sterns schien Prinz Tykkin zu beleben, und er ging erneut auf und ab, schneller als zuvor, ohne darauf zu achten, dass er sich weiteren Pfeilen aussetzte. »Er ist sehr nahe, Major, direkt vor unserer Nase. Er ist hier irgendwo, ich kann ihn fühlen.«
    Â»Jawohl, Sir, davon bin ich überzeugt. Umso mehr Grund für Euch, die Suche danach fortzusetzen. Ganz gewiss werdet
Ihr ihn sehr bald finden.« Die Luft vibrierte von den Gesängen der Elfkynan.
    Â»Sie haben recht«, sagte der Prinz. Im selben Moment segelte ein weiterer Pfeil in einem hohen Bogen über den Fluss und landete direkt auf Prinz Tykkins Tschako. Er prallte dicht über der Stirn des Prinzen ab und landete vor ihren Füßen.
    Â»Er hat die richtige Idee«, murmelte Konowa und blickte suchend über den Fluss nach dem Bogenschützen der Elfkynan.
    Â»Was war das?«, erkundigte sich der Prinz. Seine Stimme klang schrill, als würde er jeden Moment einen Wutanfall bekommen.
    Â»Man muss immer auf die Anführer zielen, Sir. Wenn man den Kopf abschneidet, fällt der Körper zusammen. Ganz offenkundig erkennen sie die Bedrohung, die Ihr darstellt«, fuhr Konowa fort. »Vielleicht kann Rallie Euch bei der Abfassung einer Siegesrede helfen, die Ihr sicher nach der Schlacht halten wollt. Ich weiß, dass die Männer sich darauf freuen, ein paar Worte aus Eurem Mund zu hören.«
    Â»Das wäre angebracht«, antwortete der Prinz und hielt dann inne, als ihm ein neuer Gedanke kam. »Apropos angebracht: Ein Offizier sollte wenn möglich beritten sein, Major. Die Männer brauchen ständige Inspiration. Sie müssen zu jenen hochblicken, die sie kommandieren. Aus diesem Grund haben wir Pferde.«
    Â»Nicht alle Pferde scheinen sich so dicht bei den Bäumen wohlzufühlen«, erwiderte Konowa, dem es fast gelang, seine Stimme nicht gereizt klingen zu lassen.
    Â»Dann werden sie es lernen, oder sie enden im Kochtopf«, gab der Prinz zurück und bückte sich, um den Pfeil aufzuheben. »Ich erwarte, Sie auf einem Pferd zu sehen, Major, und ich will keine Ausreden hören. Diese Schlacht wird ordnungsgemäß geführt.«

    Â»Selbstverständlich, Sir«, erwiderte Konowa, der wusste, dass jeder Widerspruch zwecklos war.
    Â»Wohlan.« Prinz Tykkin drehte sich um, um zur Festung hinaufzugehen. »Ich werde mit Rallie plaudern und sie an meine Rede erinnern. Meine jüngste Begegnung mit dem Tod verleiht den Dingen wahrhaftig mehr Gewicht, und das sollte bei den Männern gut ankommen, meinen Sie nicht?«
    Â»Ganz sicher«, erwiderte Konowa leise. »Ganz, ganz sicher.«
    Â 
    In den Tausenden von Jahren, die sich der Baynama durch Ost-Elfkyna geschlängelt hatte, schon lange, bevor das Land überhaupt einen Namen bekommen hatte, war sein Wasser braun gewesen, gefärbt vom Schlamm, der durch die starken Regenfälle das ganze Jahr über

Weitere Kostenlose Bücher