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Elfen wie Stahl

Elfen wie Stahl

Titel: Elfen wie Stahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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sie schrien. Aber eigentlich spielte das keine Rolle. Die Anführer der Rebellen würden ihren Männern so ziemlich das Gleiche sagen und vielleicht die Macht des Sterns anrufen. Die Elfkynan würden, wie die Stählernen Elfen, die gleiche Lüge glauben und davon ausgehen, dass sie überleben würden, während andere starben.
    Wessen Rede, fragte Konowa sich unwillkürlich, ist wohl näher an der Wahrheit gewesen?
    Â 
    Inja war in den Stallungen des Palastes zur Welt gekommen. Der warme, schwere Duft der großen Tiere hatte ihre Lungen von ihrem ersten Atemzug an gefüllt. Mit vier Jahren konnte sie jedes Pferd in den Stallungen reiten, selbst die großen Hengste. Mit sieben war klar, dass sie die Fähigkeit der Limoo sy besaß, die Gabe, Dinge zu wissen, die sich noch nicht ereignet hatten … sofern sie mit Pferden zu tun hatten. Jetzt, mit fünfzehn, konnte Inja auf die Minute genau vorhersagen, wann eine Stute fohlte, welches Pferd eine Kolik entwickeln und daran sterben würde, und zwar Monate bevor es passierte. Damit hatte der Stallmeister reichlich Zeit, das Tier zu einem guten Preis an einen ahnungslosen Käufer zu verscherbeln. Sie kannte das Schicksal jedes einzelnen Pferdes in den Stallungen, einschließlich des schnellsten Pferdes von allen, Hizurantha.
    Inja ging langsam zu der Stallbox des dreijährigen grauen Wallachs. Das zehn Zentimeter lange Messer in ihrer Hand schien mit jedem Schritt schwerer zu wiegen.
    Sie wusste, dass das, was sie tun wollte, eine Gnade war.
Keine Kreatur sollte erdulden müssen, was das Schicksal für Hizu bereithielt; so etwas war wirklich schlimmer als der Tod.
    Hizu witterte sie und wieherte voller Vorfreude. Er wusste, dass sie ihm immer ein Stück Keelafrucht mitbrachte. Inja blickte auf ihre Hand hinab und sah das kalte Glitzern des Stahls. War sie dazu wirklich in der Lage? Wenn sie sich nun irrte, wenn ihre Vision ein Irrtum gewesen war? Der Albtraum zuckte immer wieder durch ihren Verstand, so scharf wie das Messer in ihrer Hand.
    Es war kein Fehler. Hizu würde schrecklich leiden; ihr blieb keine Wahl.
    Schließlich erreichte Inja Hizus Box, hob die linke Hand und zog den hölzernen Riegel zurück, der die Stalltür sicherte. Langsam und ruhig schob sie den glatten schwarzen Riegel zurück, bis das vertraute Geräusch ertönte, mit dem er gegen den hölzernen Stopper schlug. Hizu schüttelte seine Mähne, schnaubte und stampfte mit den Vorderhufen.
    Â»Es tut mir leid, Hizu«, sagte Inja, trat in den Stall und hob die Hand, um Hizus Halfter zu packen. Das Pferd senkte gehorsam seinen Kopf und beschnüffelte sie, suchte nach der Keelafrucht. Inja konnte ihm nicht in die Augen sehen. Sie tastete nach der kräftigen Ader an der Seite seines Halses. »Du hast etwas Besseres verdient.«
    Das Messer in der Hand wurde kälter, und sie fröstelte vor Entsetzen angesichts dessen, was sie tun würde. Hizu spürte, dass etwas nicht stimmte. Er riss den Kopf hoch, und sein schneller Atem bildete Wolken in der eiskalten Luft im Stall. Inja blickte überrascht in den Nebel und dann auf ihre Hand hinab. Frost funkelte auf der Klinge des Messers.
    Â»Was …?«, stieß sie hervor und drehte sich um, als hinter ihr jemand die Stallboxen betrat. Etwas unglaublich Kaltes packte ihre Kehle und hob sie in die Luft. Das Messer fiel ihr
aus der Hand, als sie versuchte, die eisigen Finger um ihren Hals zu lösen. Die Kälte drang in ihren Verstand, verzerrte ihr Sehvermögen, während sie sämtliche Kraft aus ihren Gliedern saugte. Sie hörte Hizus schrilles Wiehern wie aus der Ferne, dann flog sie durch die Luft, und der eiskalte Schraubstock um ihren Hals verschwand. Sie prallte mit dem Kopf auf die Pflastersteine im Gang vor der Box, blieb jedoch noch lange genug bei Bewusstsein, um zu hören, wie Hizus Hufschläge auf dem Stein klapperten, bis sie in der Ferne verklangen.
    Sir Faltinald Gwyn, Vizekönig von Elfkyna, ritt nach Luuguth Jor.

47
    Â»IN ZUKUNFT, MAJOR, werde ich die Reden an die Männer halten«, erklärte Prinz Tykkin und marschierte auf einem kleinen Grasflecken etwa zwanzig Meter hinter der Frontlinie auf und ab. Er war die kurze Entfernung von der Feste hinab zur Front auf seinem Schlachtross Rollender Donner geritten, obwohl das Pferd innerhalb des Ringes aus Bäumen sichtlich nervös war. Kaum war er abgestiegen, war ihm das

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