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Elfen wie Stahl

Elfen wie Stahl

Titel: Elfen wie Stahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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Pferd durchgegangen und zur Feste zurückgaloppiert, wo es sich zwischen die Brindos und Muraphanten drängte. Konowa war irgendwie stolz auf Zwindarra, denn der Wallach schien von den Bäumen vollkommen unbeeindruckt.
    Â»Das ist mein Regiment, nicht Ihres«, fuhr der Prinz fort. Sein Gesicht war gerötet, aber weniger aus Ärger, sondern eher, weil er es der Sonne ausgesetzt hatte. Trotz Konowas Verstoß gegen die Etikette schien der Prinz mit etwas anderem beschäftigt zu sein. Die Sillra-Sillra Gesänge drangen vom anderen Ufer zu ihnen herüber, als sich die Elfkynan als Vorbereitung auf den Angriff in eine Art Trance steigerten.
    Â»Selbstverständlich, Sir«, antwortete Konowa, den es nicht sonderlich interessierte, was der Prinz dachte. Die Schlacht würde bald vorüber sein, und damit würde auch dieser ganze Albtraum ein Ende finden.
    Der Prinz blieb stehen, fröstelte und schlang die Arme um seinen Körper. Dann blickte er über den Fluss und schüttelte
den Kopf. »Ich habe das Ende Ihrer Rede mitbekommen, Major, und mir ist aufgefallen, dass Sie mich nicht erwähnt haben. Trotzdem war es eine recht mitreißende Rede. Ich muss Rallie bitten, für mich etwas Ähnliches zu schreiben.« Er stampfte vor Kälte mit den Füßen und nahm seine Wanderung wieder auf. »Das Wetter ist einfach grauenvoll. Erst ist es so heiß, dass man auf Steinen Eier braten könnte, und jetzt friere ich bis auf die Knochen.«
    Konowa spürte die Kälte ebenfalls und stellte fest, dass er sich ganz gut daran gewöhnt hatte. In diesem Moment kam ihm ein Gedanke.
    Â»Sir, als ich das Regiment habe den Schwur ablegen lassen, führtet Ihr doch eines Eurer Gespräche mit Rallie, richtig?«
    Der Prinz blieb stehen, blickte einen Moment zum Himmel und schob den Schirm seines Tschakos nach hinten. Er hatte gut zehn Pfund seit ihrem Aufbruch verloren. Sein Gesicht wirkte nicht mehr so aufgedunsen, und der Kragen lag lockerer um seinen Hals. Konowa gab es nicht gern zu, aber allmählich sah der Prinz aus, wie ein Anführer aussehen sollte; abgehärtet durch die Zeit im Gelände und durch das Blutvergießen in der Schlacht abgebrüht, wenn auch nur ein wenig. Ob er jedoch vernünftiger geworden war, stand auf einem anderen Blatt.
    Â»Ja«, bestätigte der Prinz schließlich, senkte den Kopf und sah Konowa argwöhnisch an. »Sie war von meinen Plänen, die Große Bibliothek in Celwyn zu errichten, fasziniert. Sie sagte, wenn wir den Stern dorthin schafften, würden wir ihn damit außerhalb der Reichweite fast aller Schurken und Narren bringen, die versuchen könnten, ihn zu missbrauchen. Das entsprach natürlich genau meinem Plan.«
    Â»Zweifellos«, erwiderte Konowa und fragte sich, ob der Prinz jemals genauer über das Wörtchen »fast« nachgedacht
hatte. »Erinnert Ihr Euch daran, ob Ihr in dieser Nacht Kälte gefühlt habt? Einen kühlen Wind oder auch nur ein bisschen Frost?«
    Prinz Tykkin hob eine Braue. »Worauf wollen Sie hinaus, Major?«
    Konowa hatte das Thema zwar angesprochen, wusste jedoch nicht genau, wie er fortfahren sollte. »Einige Männer haben gemeldet, dass sie sich ein bisschen merkwürdig fühlen, Sir. Ich war nur neugierig, ob Ihr Euch in letzter Zeit ebenfalls etwas anders gefühlt habt.«
    Der Prinz entspannte sich und lächelte sogar. »Ich hätte Sie nicht für eine Glucke gehalten, Major. Aber nein, beruhigen Sie sich. Ich habe mich in meinem ganzen Leben nie besser gefühlt. Wäre diese verdammte Kälte nicht, würde ich sagen, ich fühle mich prächtig.«
    Sieh da. Das Gelübde hatte den Prinzen also nicht beeinflusst. »Ausgezeichnet, Sir. Es wird die Männer freuen, das zu hören.«
    Â»Selbstverständlich werden sie sich freuen.« Der Prinz klopfte sich mit der flachen Hand stolz auf die Brust. »Sie dienen im besten Regiment der Imperialen Armee, das vom Thronerben persönlich kommandiert wird. Aber nun genug von meiner Gesundheit! Ist alles bereit?«
    Konowa drehte sich um und musterte die Schlachtreihen. Er hatte das bereits ein Dutzend Mal vorher getan. »Das Regiment ist bereit, Sir.«
    Â»Gut, prächtig. Nun, sehr gut. Ja. Sehr, sehr gut. Wir werden sie also hier erwarten, richtig?«
    Erneut wurde Konowa mit der erschütternden Realität konfrontiert, dass Prinz Tykkin nicht den Schimmer einer

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