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Elfen wie Stahl

Elfen wie Stahl

Titel: Elfen wie Stahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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dem Hügel zu sinken begann. »Wir haben keine Wahl. Wenn wir es jetzt nicht tun, müssen wir im Dunkeln kämpfen, und das würde ich gerne vermeiden.«
    Lorian kehrte dem Gemetzel schließlich ebenfalls den Rücken und sah Konowa an. Seine Augen waren rot gerändert, sein Gesicht war blutverschmiert und bleich. »Sind Sie sicher, dass das funktioniert?«
    Konowa lief es eiskalt über die Brust, als die Eichel ihn daran erinnerte, was wahre Macht war. »Es gibt nur einen Weg, das herauszufinden«, sagte er, trat von der Mauer zurück und rief die Fahnenträger. Ein kleiner, wild aussehender Sergeant, dem drei große, ebenfalls wild aussehende Korporale folgten, trat vor. Sie waren alle mit Hellebarden bewaffnet, an denen die Regimentsfarben hingen. Sowohl die Flagge der Königin als auch die Standarte des Prinzen flatterten über der Festung.
    Â»Sergeant Salia Aguom und die Bannerträger melden sich zur Stelle, Sir!«, schnarrte der Fahnensergeant. Er salutierte zackig und drückte den Hellebardenschaft entspannt gegen
die linke Schulter. Er war einer der wenigen Silberjacken des Regiments, der schwarze Gesichtshaut hatte. Zweifellos ein Freiwilliger aus den südlichen Eroberungen des Imperiums auf der Inselkette Timolia. Konowa wusste, dass die Regimenter der Timolier aus Furcht einflößenden Kriegern bestanden. Sie hatten dieses stolze Ethos im Laufe ihrer Jahrhunderte dauernden Kämpfe gegen die Roten Orks von Wunamaruk entwickelt, bei denen es um die Herrschaft über die Inseln ging. Nach den Narben auf Aguoms Gesicht zu urteilen, schien der Fahnensergeant diese Tradition zu leben.
    Â»Gehen Sie zu den Verwundeten, und schaffen Sie den Rest von ihnen zur Festung hinauf. Dann müssen Sie zum Rückzug blasen«, sagte Konowa.
    Â»Zu Befehl, Sir!« Der Sergeant salutierte und marschierte davon. Die drei Korporale folgten ihm wie eine Gruppe von Wirtshausschlägern, die engagiert worden waren, um irgendwelche Raufbolde auf Abstand zu halten. Was auch ganz genau ihre Aufgabe war, allerdings mit tödlicherer Wirkung.
    Â»Ich hoffe, das funktioniert«, wiederholte Lorian und sah den Fahnenträgern nach, als sie den Hügel hinaufgingen.
    Â»Wir sorgen dafür, dass es funktioniert«, erwiderte Konowa, dessen Zuversicht wuchs. »Die Schlacht wird bald vorüber sein.«
    Â»Und was passiert dann, Major?«, erkundigte sich Rallie, die wie aus dem Nichts hinter ihm und Lorian aufgetaucht war. Zwischen ihren Zähnen klemmte eine besonders große Zigarre, deren Rauch beißender war als sonst.
    Â»Es wird dunkel«, bemerkte Konowa, der nicht vorhatte, sich schon wieder in ein Gespräch ziehen zu lassen, bei dem ihm Fragen gestellt wurden, auf die er keine Antwort hatte. »Wo ist Visyna?«
    Rallie lachte leise, nahm die Zigarre aus dem Mund und
trat gelassen einen Schritt zur Seite, als zwei Pfeile genau dort durch die Luft pfiffen, wo sie eben noch gestanden hatte. Eine Kanone knallte, und in dem kurzen Schweigen danach schrien Elfkynan. »Sie versorgt die Verwundeten in der Festung. Die Jungs halten sie für einen Engel. Bevor dieser Tag zu Ende ist, werden ihr viele das Leben verdanken.«
    Konowa nickte, was Rallie und Lorian gleichermaßen überraschte. »Wahrscheinlich wird sie mehr Gutes tun als wir. Sagen Sie ihr, dass sie alles bekommt, was sie braucht. Ich möchte, dass meine Männer die bestmögliche Pflege erhalten.«
    Rallie und Lorian sahen sich vielsagend an. »Diese Nachricht überbringe ich nur zu gerne, Major«, meinte Rallie. »Und ich hoffe sehr, dass sie heute nicht mehr allzu viel zu tun bekommt. Auch wenn mein Herz mir etwas anderes sagt.« Sie zog kräftig an ihrer Zigarre, während sie nicht die elfkynische Armee, sondern den Ring von Bäumen musterte, der sie einschloss.
    Â»Sagen Sie ihr … Sagen Sie ihr, dass ich mich bei ihr bedanke.« Konowas Wangen glühten plötzlich.
    Â»Das mache ich, aber sorgen Sie dafür, dass Sie das auch wirklich tun können, wenn das hier alles vorbei ist«, gab Rallie zurück, klopfte ihm aufmunternd auf den Arm und ließ ihn mit Lorian allein.
    Konowa drehte sich um und sah, dass Lorian ihn anstarrte. »Keine Fragen! Und jetzt bringen wir’s hinter uns!« Sie nahmen einem sehr erleichterten Soldaten die Zügel aus der Hand, der sofort wegrannte und Deckung suchte. Konowa stieg in den Sattel und war

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