Elfen wie Stahl

direkt durch die Lücke in eine Gruppe von Elfkynan lenkte, die vor Überraschung die Hände hochrissen, als sich das schwarze Ross auf sie stürzte. Konowa schlug mit seinem Säbel einem Elfkyna den Arm direkt am Ellbogen ab. Schwarzer Frost funkelte auf der Wunde, und Konowa spürte die vertraute kalte Wut, die ihn packte. Zwindarra bäumte sich auf und schlug mit den Hufen auf zwei Elfkynan vor ihnen ein. Es krachte, als seine Hufeisen Schädelknochen zertrümmerten.
    Elfkynan schrien vor Schmerz, und das Blut spritzte hoch in die Luft. Eine Mioxja zischte an Konowas Ohr vorbei. Er drehte sich im Sattel herum und schlug mit seinem Säbel nach dem Elfkyna auf der anderen Seite. Er verfehlte ihn und hätte beinahe Zwindarras Flanke getroffen. Die Kraft des Schwungs drohte ihn aus dem Sattel zu reißen, aber Zwindarra ruckte unter ihm zur Seite, sodass er sitzen blieb. Erneut peitschte die Mioxja durch die Luft, und die rasiermesserscharfen Blätter des Jimik-Grases trennten einen Flügel seines Tschakos ab. Zwindarra fuhr mit dem Kopf zur Seite, biss den Elfkyna in den Bauch, hob den Kreischenden dann in die Luft und schüttelte ihn. Als der Wallach den Mann losließ, lagen dessen Innereien auf dem Boden verstreut.
    Konowa trieb das Pferd vorwärts zu einer anderen Gruppe
von Elfkynan. Er beugte sich tief vor und rammte einem den Säbel in die Brust. Die Wunde wurde schwarz, als Frostfeuer um die Klinge leckte. Der Elfkyna warf sich zurück, und seine Schreie endeten abrupt, als er schwarzen Eiter erbrach.
    Zwei weitere Elfkynan liefen auf ihn zu, aber bevor sie in Reichweite seines Säbels oder von Zwindarras Hufen kamen, donnerte Lorian auf seinem Pferd an ihm vorbei. Er spießte den ersten mit seiner Hellebarde auf und ritt den zweiten über den Haufen. Ein Stählerner Elf trat aus der Schlachtreihe und rammte dem am Boden liegenden Elfkyna sicherheitshalber das Bajonett in die Brust. Konowa bemerkte das schwache Glitzern von Frostfeuer an den Wunden.
    Er starrte immer noch auf die schwarzen Flammen, als ihn etwas Hartes in die Brust traf. Eisige Kälte stülpte sich über ihn, und er fiel aus dem Sattel. Er schaffte es gerade noch, die Füße aus den Steigbügeln zu ziehen, und landete flach auf dem Rücken. Der Aufprall nahm ihm den Atem, während alles um ihn herum einen Moment grau zu werden schien. Der Pfeil, der die Eichel unter seiner Uniformjacke getroffen hatte, lag einen halben Meter entfernt zerschmettert am Boden.
    Ein Elfkyna rannte auf ihn zu. Seine Sillra-Sillra -Rufe waren in dem Schlachtenlärm kaum zu hören. Konowa versuchte, seinen Säbel zu heben, aber er hätte mit seinem rechten Arm im Moment nicht einmal eine Feder heben können. In dem Moment tauchte ein großer schwarzer Schatten über ihm auf. Zwindarra zertrümmerte den Schädel des Elfkyna mit einem einzigen Hieb seines Vorderlaufs.
    Der Angriff der Elfkynan stockte. Konowa kam wieder zu Atem, holte mehrmals schmerzhaft Luft und richtete sich auf, als seine Gliedmaßen ihm wieder gehorchten.
    Â»Schließt die Reihen! Eine Reihe bilden!«, schrie Lorian, stellte sich in die Steigbügel und bedeutete den Truppen, die
Lücken um Konowa zu schließen. Die Soldaten gehorchten und bewegten sich wieder aufeinander zu, während sie weiterhin zurückwichen. Zwei packten Konowa unter den Achseln und halfen ihm auf die Füße. Er bedankte sich, stieg vorsichtig wieder in den Sattel und ließ sich von Zwindarra zu Lorian zurücktragen.
    Nachdem sich diese Lücken geschlossen hatten, richtete sich der Angriff der Elfkynan wieder auf den Spalt zwischen dem Fluss und der Festung. Die Kanone, die den Spalt deckte, feuerte noch einmal, dezimierte eine Gruppe von Elfkynan und trieb die anderen in Richtung Festung voran.
    Dann entfernten die Soldaten, welche die Kanone bemannten, hastig eines der Räder der Lafette und nahmen es mit, als sie sich in die Feuerlinie einreihten. Damit stellten sie sicher, dass die Elfkynan die verlassene Kanone nicht wegschleppen konnten. Als die Elfkynan sahen, wie die Besatzung der Kanone weglief, fassten sie neuen Mut. Offenbar glaubten sie, dass die Stählernen Elfen endlich dem Druck nachgegeben hätten.
    Lauter Jubel erhob sich in den Reihen der Elfkynan. Ihr blutiger Angriff auf die Stellungen des Regiments am Fluss wurde schwächer, als der Rest der Streitkräfte sich dem Angriff auf den Spalt