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Elfen wie Stahl

Elfen wie Stahl

Titel: Elfen wie Stahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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eine Stelle einen Meter entfernt.
    Alwyn ging gehorsam dorthin und bückte sich, damit Yimt die Armbrust auf seinen Rücken stützen konnte. Die Haltung war schmerzhaft, und Alwyn hoffte, dass er nicht allzu lange so ausharren musste.
    Â»Ich bin bereit«, erklärte Yimt und warf einen prüfenden Blick über Kimme und Korn der Armbrust. Das Eichhörnchen zirpte einmal, sprang von Chayiis Hand und landete auf Alwyns Tschako. Es beschnupperte ihn, hüpfte dann schnell auf seinen Rücken und auf die Armbrust, an dessen Teilen es ebenfalls roch. Offenbar zufriedengestellt hockte sich das Eichhörnchen schließlich an das hintere Ende der Waffe und umklammerte mit allen vier Pfoten die schwere Sehne. Den Kopf hatte es zwischen die Schultern gezogen.
    Alwyn sah einen Busch neben sich auftauchen, doch dann wurde ihm klar, dass Tyul wieder neben Yimt getreten war.
    Â»Nicht wackeln, Ally. Du willst doch sicher nicht, dass ich diesen armen Nager – ich meine Elf – in die Bäume schieße statt über sie hinweg.«
    Tyul bewegte sich raschelnd, und Alwyn zwang sich dazu, vollkommen ruhig stehen zu bleiben. Er atmete ruhig und langsam und hoffte, dass die Haubitze endlich feuern möge. Als wären seine Gebete erhört worden, dröhnte ein vertrauter Knall über die Bäume, und einen Augenblick später flog eine Granate in den Himmel und zog einen Funkenschweif hinter sich her.
    Â»Gute Landung«, sagte Yimt und drückte ab. Die Sehne surrte und schleuderte das Eichhörnchen in die Luft.
    Alwyn spürte die Vibration des Schusses in seinem ganzen
Rückgrat. Er blickte hoch, aber er konnte das Eichhörnchen nicht sehen. Stattdessen konzentrierte er sich auf die Haubitzengranate, die immer höher in die Luft stieg.
    Das wird nie funktionieren.
    Â»Deine Macht als Seher braucht mehr Übung, Alwyn vom Imperium«, meinte Chayii ironisch.
    Alwyn zuckte zusammen und sah wieder auf die Haubitzengranate. Sie hatte ihren Scheitelpunkt erreicht und senkte sich jetzt zur Erde. Trieb sie etwa ab? Alwyn blinzelte. Ja, der Schweif aus Funken senkte sich ganz eindeutig in einem anderen Winkel als bei seinem Aufstieg. Es klang wie Donner und sah aus wie ein Kugelblitz, als sie auf der Erde landete. Als Alwyns Augen sich wieder an die Dunkelheit gewöhnt hatten, bemerkte er das klaffende Loch in der schwarzen Masse, die Luuguth Jor umgab.
    Â»Glauben Sie, dass es dem kleinen Eichhörnchen gut geht?«, erkundigte sich Scolly, der neben Tyul getreten war. Der Elf antwortete nicht, sondern drehte sich stattdessen um und verschwand in Richtung der Bresche, bevor die Nacht ihn verschluckte.
    Â»Ladet eure Musketen und pflanzt die Bajonette auf«, befahl Yimt. Er spannte bereits seine Armbrust neu. »Gehen wir selbst hin und finden es heraus.«

51
    Â»KONZENTRIEREN SIE SICH, Liebes, sonst werden eine Menge Lebewesen zu Schaden kommen«, sagte Rallie und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Visyna spürte die Energie, und die Müdigkeit in ihr schwand, aber nicht restlos.
    Â»Ich weiß nicht, wie lange ich das noch durchhalten kann!«, sagte Visyna und versuchte, den Anblick und die Geräusche der Schlacht zu ignorieren. Sie stand unmittelbar hinter der geborstenen Mauer der Festung, von wo aus die überlebenden Stählernen Elfen auf die anstürmenden Rakkes feuerten. Ihre Aufmerksamkeit galt dem kleiner werdenden Kreis von Elfkynan, aber es fiel ihr sehr schwer, nicht zuzusehen, wie Konowa, Lorian und die Stählernen Elfen sich zur Festung durchschlugen. Geister glitten über das Schlachtfeld. Ihre Klingen loderten in den schwarzen Flammen, und ihr fehlte die Energie, es mit ihnen aufzunehmen.
    Ihre Finger woben den Stoff der Natürlichen Ordnung, stopften immer größere Risse, während sie versuchte, die Elfkynan zu retten.
    Â»Sie machen Ihre Sache gut, Kind«, erklärte Rallie. Ihre raue Stimme war ein beruhigender Rettungsanker in einem Meer von Lärm.
    Â»Ich könnte Hilfe gebrauchen«, sagte Visyna. Bis jetzt hatte Rallie wenig mehr getan, als neben ihr zu stehen und die Schlacht in ihrem Skizzenbuch festzuhalten.

    Â»Ich glaube, Hilfe ist unterwegs«, antwortete Rallie.
    Vor ihnen knallte eine Musketensalve, und der Geruch von Schwefel brannte ihnen in den Augen. Prinz Tykkin tauchte vor ihnen auf. Die Flügel seines Tschakos schlugen, als er hinter der Frontlinie hin und her marschierte.
    Â»Der

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