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Elfen wie Stahl

Elfen wie Stahl

Titel: Elfen wie Stahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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Rogholths Banner. Gwyn kochte vor Wut. Was für eine Chuzpe, die persönliche Standarte eines gefallenen Orkkönigs zu tragen. Glaubte Harkenhalm tatsächlich, dass es das Ergebnis dieses Abends beeinflussen würde, wenn er mit der Beute aus einem der mörderischen Feldzüge seiner Kavallerie herumprahlte?
    Â»Mein lieber Herzog, wie schön, dass Ihr Euch persönlich hier zeigt.« Gwyn ließ die Tasse los und winkte dem Soldaten gemessen zu.
    Der Herzog lächelte; die Geste legte sein Gesicht in Falten,
was genauso bösartig wirkte wie der Blick der blauen Augen, die Gwyn musterten.
    Â»Ich habe nicht die ganze Nacht Zeit, Vizekönig.« Er ging einmal im Kreis um den von Trümmern übersäten Thronsaal, bevor er sich für einen Stuhl direkt gegenüber von Gwyn entschied. Er ließ sich darauffallen und legte seine Stiefel auf den Rand des Tisches.
    Gwyn griff nach seiner Tasse und verschüttete noch mehr Tee, der die Wirkung des Lichts auf das Drachenmaul ruinierte.
    Â»Die Tage der Ruhe im Imperium sind bedauerlicherweise vorbei«, begann Gwyn und bedeutete einem Lakaien, den Tisch noch einmal sauber zu machen. »Die lange und gütige Herrschaft Ihrer Majestät über die Massen wird infrage gestellt. Es obliegt uns, dem Einhalt zu gebieten.«
    Der Herzog lächelte gequält. »Ihrer Herrschaft oder dem Widerstand dagegen?«
    Â»Sehr komisch, Mylord Herzog, aber ich finde das nicht im Geringsten amüsant. Ich bin mit der Erwartung nach Elfkyna gekommen, hier Ordnung vorzufinden, und muss schockiert feststellen, dass das Chaos herrscht.« Er unterließ es, das Rakke zu erwähnen.
    Â»Chaos?« Die Stimme des Herzogs wurde lauter. »Das einzige Chaos, von dem ich weiß, habt Ihr heute Nachmittag im Basar ausgelöst. Fünfzehn Tote. Was für ein Spiel spielt Ihr da, Vizekönig?«
    Gwyn breitete die Arme aus. »Ich versichere Euch, das ist kein Spiel. Die Rebellion verbreitet sich wie eine Plage, und ich habe angefangen, das zu tun, wozu Ihr und der Rest der Imperialen Armee offenbar nicht fähig wart. Die Eingeborenen werden Gehorsam lernen oder die Konsequenzen tragen.«
    Der Herzog schüttelte bereits den Kopf, noch bevor Gwyn
zu Ende geredet hatte. »Ihr glaubt, Ihr könnt sie damit einschüchtern, wenn Ihr einen Haufen Zivilisten niedermetzelt? Ihr habt damit nur die Dinge noch weiter angeheizt. Ich höre bereits von Unruhen in der Stadt. Wenn die Nachrichten von diesen Vorfällen die Nördlichen Stämme erreichen, müssen sie reagieren.«
    Â»Das haben sie bereits, und zwar vor Wochen, wie sich herausstellte. Meine Informationen deuten darauf hin, dass eine Armee der Nördlichen Stämme den Shalpurud heruntermarschiert ist und eine Reihe kleiner Außenposten errichtet hat. Diese Streitkräfte stören unsere Handelsrouten und erschweren es, Material an die Küste zu schaffen.«
    Der Herzog lachte höhnisch. »Eure Information stammt von meinen Kundschaftern. Diese sogenannte Armee ist nur ein Haufen, wenn überhaupt. Und sie stellt schwerlich eine echte Bedrohung für das Imperium dar.«
    Gwyn lächelte kaum merklich. »Das ist der Grund, warum man Diplomatie am besten denen überlässt, die die feineren Untertöne der Angelegenheiten wahrnehmen können.«
    Der Herzog machte Anstalten, als wollte er gehen, und Gwyn sprach hastig weiter.
    Â»Der Imperiale Wöchentliche Herold berichtet, dass alle fremden Mächte Elfkyna verlassen sollen. Das ist nicht weniger als ein direkter Ruf zu den Waffen gegen das Imperium.«
    Â»Ãœber einen Zeitraum von fünfzig Jahren! Ehrlich gesagt scheinen sie mir das denn doch ein wenig zögerlich voranzutreiben.«
    Gwyn konnte einfach nicht glauben, dass jemand so begriffsstutzig sein konnte. »Die Elfkynan sind absolut nicht in der Lage, sich selbst zu regieren. Nicht jetzt, nicht in fünfzig Jahren, niemals. Ich habe ihre Geschichte studiert. Die Stammesfehden haben dieses Land jahrhundertelang geplagt.
Nur unter der wohlwollenden Herrschaft des Imperiums existierten lange genug Frieden und Stabilität, dass wirkliche Fortschritte erzielt werden konnten. Und dieses Gerede von Rebellion bedroht das alles.« Ein Teil von Gwyn lauschte verzückt seiner eigenen Vorstellung. Er bewunderte seine Fähigkeiten.
    Â»Das einzige Gerede über Rebellion scheint mir von Euch zu kommen.« Der Blick des Herzogs

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